Donnerstag, 31. Dezember 2015

Prosit Neujahr


Stell Dir vor, es ist 5:00 Uhr morgens und der neue Tag kündigt sich bereits langsam an.
Stell Dir vor, Du hast die Nacht durchgefeiert, bist sturzbetrunken, hast eine letzte Heimwegbegleitbierflasche im Schlepptau und suchst schon seit gefühlten 100 Minuten den wahren Weg nach Hause.
Du wankst Schritt für Schritt die Straße entlang, immer in dem tiefen Glauben, dass es auch genau die eine ist, die Dich zu Deinem trauten Heim und in Dein langersehntes Bettchen lotst.
Dein Kopf ist benebelt vom Alkohol, von dem Du irgendwie viel zu viel intus hast. Deine Gedanken fahren Karussell und Du versuchst vergeblich, ihre Geschwindigkeit zu drosseln.
In gelallter Zwiesprache gehst Du verbal nochmal die highlights der endenen Nacht durch.
Dein Gang ist schwer. Deine Füße wollen auch irgendwie nicht mehr so richtig und doch hast Du nur dieses eine Ziel vor Augen: nach Hause. Egal wie. Und dann ab ins Bett.
Und stell Dir vor, Du kommst Deinem Ziel näher, schon das nächste Straßenschild macht Dich - nach dem gefühlten vierten Leseanlauf - ganz sicher: Kramerstraße.
Jetzt nur noch durch die Schöttler, die war doch da irgendwo links ab und dann bist Du bald da.
Ein Schluck aus der Pulle und schon bist Du am Ende der Schöttler angekommen: Du hast es fast geschafft.  Kurz über den Frankfurter Platz und dann endlich: ablegen, schlafen, vergessen, Ruhe.



Vom Platz her ziehen dicke graue Nebelschwaben an Dir vorbei und der Qualm beißt Dir in der Nase. Gut, es ist Winter und auch schon recht spät am Abend oder früh am Morgen, je nachdem. Du kommst näher.
Die Rauchschwaden werden dichter und Du spürst eine unglaubliche Hitze auf Dich zukommen. Du musst husten und Du nimmst wiederum einen ordentlichen Schluck aus Deiner treuen Begleiterflasche.
Und gleich noch einen, denn Du kannst nicht glauben, was Deine Augen da sehen.


Stell Dir vor, Du stehst mitten vor einem brennenden Inferno aus mehreren Mülltonnen, die unter einem Turm von Unrat zusammen mit demselben vor sich hinglimmen und qualmen. Willkürlich übereinander gestapelter schwerer stuff aus dem WRG, in Brand gesteckt und in Flammen.
Du vergisst für einen Moment lang alles, was Dir an diesem Abend den Verstand geraubt und die Lichter ausgeschossen hat.
Du bist so was von klar, guckst auf die Uhr am Frankfurter und denkst: „ Oh shit, es ist Neujahr! Stimmt ja, es ist Neujahr… Ich war Silvester feiern und das neue Jahr ist seit Stunden da.“



Stell Dir vor, es ist tatsächlich Neujahr und in der bronxx haben sie ein Feuerwerk der besonderen Art gezündet. Es dauert Stunden, ist so richtig schön bronxxig, macht was her und man wird damit dem Ruf in der Stadt mal wieder so richtig richtig gerecht.
Besser kann es nicht laufen, hier bei uns in der bronxx!
 

Prosit Neujahr!