Donnerstag, 28. Juli 2016

Harry's Happy Hour

Wenn ich zu meiner Lieblingsdrogerie oder zum Bürgerpark - wie gerade eben - fahre, muss ich immer bei Harry vorbei. Harry hat einen großen Grill, einen noch größeren Hof, eine Bühne, viele Sitzgelegenheiten, drinnen und draußen, und eine Zapfanlage. Und eine Tafel. Für Ankündigungen. Weil da öfter mal Parties sind. Und Konzerte. Richtig gute. Wie solche mit dem Dr. Nörten Trio.  Mein Nachbar Frank ist Drummer bei den Doktoren. Die spielen am kommenden Wochenende wieder dort.

Nämlich in Harry's Bierhaus. Die angesagteste Kneipe hier in der bronxx. Und alle werden sie wiederum dabei sein. In Scharen. Um die Band zu feiern, sich reichlich zu zu prosten und jede Menge Spaß zu haben.
Harry hatte den richtigen Riecher mit seinem Bierhaus in der bronxx. Viele Gäste und vor allem Stammkunden kommen gerne zu ihm und das mit der Musik ist eine gute Idee. Alles richtig gemacht!
Es ist immer was los in da Haus. Wochentags ab spätem Nachmittag und am Wochenende öffnet er auch schon eher seine Türen. Im Sommer kann man es sich dort draußen ganz nett machen, wird öfter mal gegrillt und wie gesagt, Mucke gemacht.

Und manchmal sitzt auch schon ein Gast um acht Uhr dreißig draußen am Tisch. Ratet mal, wer mich da am frühen Morgen beim Radfahren überrascht hat? - Eifrige blog-Leser sollten die Antwort kennen und wissen, dass das eigentlich nur einer sein kann...  - Korrekt Alta, mein Rapper.
Er saß an einem heißen Sommermorgen ganz zeitig auf Harry's Hof. Bestimmt war er sogar der erste Gast an diesem Tag.
Mein Rapper aalte seinen Körper leichtbekleidet auf den Holzsitzbänken und strahlte mich an: "Na, mein Schatz, wo willst Du denn schon so früh hin? Ein schönes Rad hast du da. Setz Dich zu mir!"
Getränke standen bereits parat. Artig aneinander gestellt auf dem Tisch vor ihm. Eine Dosenbier und eine Limo. Der Gentleman hatte aber auch an alles gedacht. Ich tippe mal, ab genau halb neun war Happy Hour bei Harry. Nur für uns zwei.
Mit ohne Grillteller und Candlelight. Und sogar mit ohne Harry.
Zur Not geht das auch mal so pur, ohne diesen ganzen Schnickschnack.

Ja, was soll ich sagen: schaut mal vorbei beim Bierhaus. Es lohnt sich. Also, ich meine natürlich, wenn er da ist. Der Harry natürlich...

Donnerstag, 21. Juli 2016

Pockämönner-Alarm

Am vergangenen Freitag saß ich mal wieder am Franky. Draußen im Gambit. Ein mehr oder weniger lauer Herbstsommerabend nach dem Rundgang durch die Kunst in der bronxx.
Da sehe ich auf der anderen Straßenseite den schwarzen Peter, umringt von einem Pulk von Leuten. Ich würde gerne laut pfeifen auf den Fingern. Aber ich kann es immer noch nicht. Also rufe ich ihn und winke. Er kommt rüber an unseren Tisch. Freude, Begrüßung. Yeah!
Aber er hat nicht ganz so viel Zeit: "Wir müssen dringend unsere Akkus laden. Wir fangen gerade Pokémons und hier sind voll viele auf dem Frankfurter Platz."

Oh my god... Ich brech ab. Bisher hatte ich davon nur in den sozialen Medien gelesen und jetzt rücken die Comichelden plötzlich ins WRG ein. Und mein blog-Kritzler mittendrin.
Da ich das noch nie gespielt habe, schaue ich es mir auf seinem Display an. Tatsächlich. Eine Figur erscheint auf der Landkarte. Pikachu... Aha.

Die muss man wohl jagen und einfangen beim Spaziergang auf Straße, Wald, Wiese, Feld und auf dem Klo.
Es gibt Items, Eier, Bonbons und Professor Willow ist im Notfall immer dabei.
Habe gerade im Netz recherchiert. Auf der Hälfte klicke ich weg. Ich bin zu alt für sowas. Ehrlich.
Dann hatte ich gehofft, dass mein Sohn mir da weiterhelfen kann.
Aber is nicht. Er hat das nach kurzer Anspielphase wieder vom Smartphone gelöscht: "Das ist mir zu anstrengend, Mama. Dafür hab ich keine Zeit."

Was soll ich jetzt tun?
Selbst austesten? Es lieber lassen? Mich weiterhin mit den ganzen anderen bronxx-Figuren verggen? Einmal mit dem schwarzen Peter und seinen Leuten auf Jagd gehen?

Also, als ich hier in die bronxx zog, habe ich schon damals jede Menge virtuelle Geister wahrgenommen. Hätte ich mich damit geoutet, wäre ich höchstwahrscheinlich für verrückt erklärt worden. Die Welt braucht eben immer ein Weilchen länger, die Dinge zu begreifen und zu akzeptieren. Pikachu und der Prof helfen Euch dabei. Klar.
Ich lasse es lieber. Denn, um alle kann ich mich nicht kümmern.
 

Und jetzt muss ich auch mal los. bronxxApp an und suchen. Nach neuen Abenteuern. Im WRG. Und das mit bloßen Augen. Ohne Navi. Bloß intuitiv und so. Mega!

Donnerstag, 14. Juli 2016

Jetzt geht's rund

Jetzt geht das aber rund hier.
Seit Mittwoch. Und, nicht nur in der bronxx. Eher nur so halb.
Und auch nicht, was ihr denkt. Das nur so halb halb.

Der Rundgang steht an. Gestern ging es los.
Da öffnen die Klassen und Ateliers der HBK ihre Tore, Fenster und Türen und kredenzen Euch ihre Beiträge zum Abschluss des Semesters.
Die HBK ist die Hochschule für Bildende Künste, die ihren Sitz auch mehr oder weniger in der bronxx hat. Der schwarze Peter ist einer dieser Studenten dort. Jenes junge Völkchen zwischen zwanzig und dreißig, das dem Lotterleben fröhnt und sich erstmal im Leben austestet. (Ich bekomme bestimmt Haue für solche Sätze, aber ehrlich: mir doch egal.)
Schließlich weiß ich selber wie es einst war. Die Zeit der größten Freiheit im Leben. Und in Sachen Kunst kann man sie sich manchmal auch echt bewahren, diese Freiheit.

Der schwarze Peter jedenfalls macht sein Ding und geht seinen Weg. Und jetzt waren se alle tierisch am Rödeln. Kommt ja Besuch in die heiligen Arbeits-Atelier-Kruschel-Krümel-Frickel-Hallen. Viereinhalb Tage lang trödeln, schlendern, huppeln, humpeln und gehen viele viele Menschen durch die Hochschul-Räumlichkeiten, die hier auch nochmal an diversen Stellen in der bronxx verteilt sind.

Dann wird es bunt hier bei uns und es gibt jede Menge Kunst zu sehen: Fotografien, Malerei, Collagen, Skulpturen... Irgendwas mit Holz, Papier und noch mehr Fantasie. Und nicht zu vergessen, Installationen. Ganz wichtig. Das gleiche wie eben nur mit Video oder und überhaupt Geräuschen.
Da hängt, steht, sitzt alles mögliche im Raum und erzählt seine Geschichte. Dem Auge, dem Ohr und dem Herz des Betrachters.
Das sind genau die Tage, an denen sich irgendwie alle in die bronxx und in die Kunst trauen. Ganz offiziell, ohne Scham. So einfach drauf los.

Ich liebe diese Ausstellung, die sogar den Namen "Rundgang" trägt.
Dann mache auch ich mal wieder eine Runde durch das WRG. Eine Tour durch ihre kreative Seite.
Einen Spaziergang durch die Kunst und das, was noch nicht wegkonnte. Irgendwie darf das hier auch nicht weg. Es soll bitte bitte bleiben. Denn das ist es auch, was ich so liebe. Hier. In meiner bronxx.

Ach ja, schaut doch ruhig mal vorbei. Auch beim schwarzen Peter. Das Motto dort: 
"Ist das kaputt?"
Keine Ahnung. Fragt ihn einfach.




Donnerstag, 7. Juli 2016

leif is leif

Supermärkte gibt es inna bronxx reichlich. Auch diesen blau gelben. Den, wo alle so schrecklich in ihre Mittel verliebt sind und sich ihres Lebens freuen. Ist ja auch okay.
Sollen sie.

Der bronxx-Abkömmling dieser Kette wird immer dann vom schwarzen Peter und mir frequentiert, wenn alle anderen in ihrem Sortiment nicht weiter wissen. Klein, aber oho, hat diese Filiale alles zu bieten, was das Herz begehrt. Vegan, vegetarisch, bio, glutenfrei, spezielle Biersorten, das Guinness für unsere Treffen. Eben alles. Und auch recht teuer, aber was willste machen. 


Draußen tummeln sich auf dem Parkplatz abwechselnd der Wilhem-Busch-Broiler-Stand oder der Polyester-Fummel-Verkäufer. Ein beliebter Treffpunkt, wenngleich das Unterhaltungstalent der Kassiererinnen und Kassierer gut und gerne mal ne Schulung hier im Laden am Franky vertragen könnte.... 

Doch, Gerste und Weizen sind auch hier nicht ganz verloren, hat man doch - sogar im Laden angegliedert und das ist heutzutage selten - eine Bäckerei integriert. Und natürlich auch eine Bäckereifachverkäuferin. Ganz klar.

Eben zu der Dame musste der schwarze Peter neulich, weil Hunger und so. Da andere vor ihm den selben Gedanken hatten, stellt er sich brav in die Warteschlange und harrt der Dinge, die da kommen.
Es geht voran und endlich ist der Typ vor ihm dran. Marke Business-Macker: schniekes Hemd, feinster blauer Zwirn oben drüber, schicke Krawatte um und das Schmalzlöckchen stündlich in Form gebürstet. Nebenbei fragt man sich: was macht so einer hier in der bronxx? Egal.
Jedenfalls ist ihmchen am Dransten und bestellt bei der Fachverkäuferin allerlei belegte Brötchen. (Ah, der Snack zwischen den Meetings. Wobei, ein Blick auf die Uhr sagt: eher das Abendessen eines betuchten Workoholic-Singles.)
Damit alles besser rutscht, muss noch ein Getränk dazu. Er fragt die Dame vom Fach, ob sie ihm auch was zum Trinken dazu verkaufen könne. Und wie sich das für den figurbewussten Youngdressman von heute gehört, bringt er noch die leichte Coke ins Spiel.

Sie überlegt kurz, dreht sich langsam um, kraspelt inne Auslagen rum und kehrt in Zeitlupe wieder verbal zum Anzugmann zurück: "Wir haben nur Kola und Kola lüff."
Er dann so völlig verdutzt: "Bitte wie?"
"Na, Kola LÜHÜV, die neue. Die mit dem grünen Etikett die." Die Backwarenqueen gibt alles!
Kollege Anzug, ganz contenance, darauf hin: "Okay, dann nehme ich so eine."


And the Oscar goes to... the weltbeste Brötchenbelegerin ever im blaugelben Supermarkt unseres Vertrauens.

Gar nicht auszudenken, was in so einem Laden loswäre, wenn wir dann noch den Mann mit den harten Erdbeeren an der Kasse hätten.

Leif is leif. Nur hart und echt inne bronxx. Prost lüff!