Donnerstag, 25. Mai 2017

bronxxer Lenkersturz

Ein klassischer Samstag in unserer bronxx beginnt für mich mit einem späten gemütlichen Frühstück. Danach dann unter die Brause und los zum Einkaufen.
Geld, Rucksack, Taschen und meinen EKZ zusammengesammelt und dann ab die Post. EKZ steht übrigens für Einkaufszettel. Seit ich selber schreiben und für mich sorgen muss.
Auf dem Weg nach unten noch schnell den Müll gechartert, keine Leerfahrten. - Ein Eisenbahnerkind ist eben anders als andere. -


Die Lebensmitteljagd ist relativ schnell erledigt. Die üblichen Geschäfte in der Umgebeung geben - jedes auf seine eigene Art - alles für den Kletterrosengaumen her. Tja, wenn es nur nicht immer alles so viel wäre... Die Posten auf dem EKZ werden nämlich regelmäßig durch spontane Wünsche vor Ort ergänzt. Dann stehe ich schlussendlich am Band an der Kasse und hoffe, dass das alles in meinen Rucksack passt. Same procedure as every saturday und so auch heute wieder.

Gefühlte zehn Kilo auffem Buckel und dann noch je drei- bis fünftausend Gramm rechts und links an die Lenkstange vom Gefährt gebammelt, trat ich den Heimweg an. Schön den kleinen Schleichweg an der Baustelle und an Harry's Bierhaus vorbei. Wie immer.
Auf halber Strecke sehe ich noch eben wie der eine Beutel vorne links Anstalten macht, sich dem Vorderrad gefährlich zu nähern. Böses ahnend, ziehe ich ihn weiter nach außen. Doch irgendwie will der nicht und das Schicksal hat in dem Moment andere Pläne mit mir vor...

Mein Gehirn schaltet meine Augen auf Zeitlupe und dann kann ich mir schön in Ruhe ansehen, was kommt und kommen musste. (Schön ist hier natürlich ironisch gemeint. Denn ihr kennt es. Es ist nicht witzig, sich selbst dabei zu beobachten wie man gerade ziemlich große Scheiße baut und sich aber auch so gar nicht dabei bremsen kann.)

Mein Fahrrad stoppt abrupt seine Fahrt, das Vorderrad blockiert. Gleichzeitig versuche ich noch durch Bremsen das Ganze irgendwie abzumildernd. Unnützes Unterfangen, weiß ich selber. Aber ich will am Ende nicht die sein, die nicht alles versucht hat.
Als nächstes werde ich unsanft aus meinem Sattel befördert. Ich will natürlich so gar nicht, aber, wenn ich mich jetzt weiter festhalte, wird es echt übel. Ich lasse los. Und das ist auch gut so. Meine Hände brauche ich nämlich, denn der asphaltierte Radweg kommt immer näher. Und der Lenker, der mir noch den Weg versperrt, auch. (Boah, Schweißausbrüche beim Schreiben...)
Inständig hoffe ich, dass ich mir weder Nase, Kopf noch die Gusche aufhaue. Sieht doch auch echt blöd aus und ich bekomme nachher noch Besuch...
Ich reiße meine Arme nach vorne, spüre meinen Rucksack von hinten meinen Oberkörper nach vorne drücken und falle und falle und falle...

Dann endlich, der Aufprall. Ich habe es geschafft, bin auf dem Asphaltboden der Tatsachen gelandet. Sammele mich kurz, prüfe meine Extremitäten durch und befreie mich von meinem Rad, das kreuz und quer über und unter mir liegt. Ich sehe mich um, Gott sei Dank ist da keiner und war Zeuge. Puh, zittrig stehe ich auf und sortiere meinen1 Krams und das Rad. Das Schutzblech des Vorderrades hat sich so galant gefaltet, dass ich es nur tragend nach Hause bewegen kann.
Bis auf eine kleine Platzwunde am Knie, schmerzt es mich kaum. Ich bin nur wütend. Weil ich jetzt - neben dem Einkauf - auch noch den Drahtesel nach Hause schleppen darf.
Und die mitleidig interessierten Blicke der Passanten bringen mir herzlich wenig. Grummel! Statt zu glotzen könnten se mir ja auch mal helfen. Aber, das macht dann wieder keiner...
Ewigkeiten später gelange ich zuhause an. Zack, erstmal Arnica einwerfen, Schock verdauen und in den social media ein wenig Mitleid erheischen. Ja man, ich bin auch nur ein Mensch! Knapp der großen Katastrophe vom Sattel gehüpft und nach ein paar Tagen und blauen Flecken nun auch wieder fast schmerzfrei.

Also, folks, Augen auf im Verkehr und anderweitig! Und bitte nicht nachmachen! Absteigen geht anders... hier bei uns inne bronxx!

Donnerstag, 18. Mai 2017

Hömma

Werter Unbekannter!

Wie an jedem anderen Tag schaute ich auch heute erwartungsvoll in den Briefkasten, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Ich weiß nicht wirklich, auf was ich da eigentlich so wartete, aber heute schien es sich gelohnt zu haben. Es lag tatsächlich was im Kasten.
Ein Buch! Oh, lass mal gucken. Ein Taschenbuch. "Radio Heimat" heißt es. Und zwischen den Seiten steckt ein gefalteter Zettel aus Umweltschutzpapier. Wie ein Lesezeichen. Und mit schwarzem Filzer hat jemand meinen Namen draufgeschrieben. Eine Männerhandschrift. Das sehe ich gleich.

Spontan habe ich einen Freund, der mir das sicherlich hat zukommen lassen, im Verdacht. Bedanken muss ich mich noch. Ja, mache ich die Tage bei facebook.

Tja, und so gehen die Tage ins Land. Das Taschenbuch liegt bei mir im Wohnzimmer und ich habe mich noch immer nicht bedankt. Doof...

Dann, der vermeintliche Schenker schreibt mir eine Botschaft. Oh, ja. Und, übrigens danke noch für das Buch! Er ist irritiert. Ich auch, denn: Er war das nicht.

Was nun? 

Ich nehme den Zettel aus dem Buch. Vielleicht finde ich dort den Absender. Beim Auseinanderfalten entdeckte ich den Brief an mich.
Oben und unten wieder mit dem schwarzen Filzer geschrieben. Dazwischen mit Schreibmaschine weitergemacht.

Ich lächele vor mich hin und bin berührt. Das ist eine echte Fanpost! Von einem Mann, der aussem Ruhrpott kommt, und nun inne bronxx lebt. Er schreibt was von Trallafitti und so.

Wie genial! Einer aus dem Land des Lattenjupps, der den blog gerne liest. Und es hat ihn an dieses Buch erinnert.


Hömma! Ich danke Dir, lieber Unbekannter! Besser kann es nicht sein! Ehrlich! Und, ich werde es lesen! Versprochen! Wenn ich wieder genug Zeit habe.
Und ich weiß, es wird gut werden, hömma!



Und vielleicht weiß ich bis dahin auch, wer Du bist...
Oder wisst ihr das vielleicht?!



Lieben Gruß

die bloggerin aus der bronxx

Freitag, 12. Mai 2017

Keine Thermik

Sie hat schon lange irgendwie Probleme gehabt, wurde nicht mehr richtig warm und heizte auch nicht mehr konstant und gut auf.
Und das irgendwie gefühlt seit Jahren. Heizen, abwaschen und auch noch duschen? Alles auf einmal? Das wurde ihr alles zuviel, das packte sie so gar nicht mehr. Wie eine alte Lady, die schon viele Jahre auf dem Puckel hatte, wollte sie lieber ganz ruhig und behäbig ihren Dienst tun. Sich schon gar nicht überarbeiten...
Zum Schluss und zu allem Übel verlor sie auch noch Wasser und tropfte tagtäglich über Stunden vor sich hin. Unaufhörlich und stoisch war - wenn alles still wurde - in der Küche ein leises kontinuierlichs Tropfgeräusch zu hören...

Da bekam ich das erste Mal richtig Angst: um sie und um uns. Was, wenn sie plötzlich gar nicht mehr kann? Wenn nun - statt Wasser - auch noch Gas austritt? Dann hätte ich im schlimmsten Fall ein ganzen Wohnhaus auf dem Gewissen und keine Bleibe mehr.
The bronxx big boom bang sozusagen. Damit wäre ich zwar in die Geschichte dieser Stadt eingegangen, aber halt auch bei drauf.
Wollte ich nicht und sollte ich wohl auch nicht.
Denn: erstmal Vermieter anrufen und dann die Gas-, Wasser-, Glitzer-Fraktion. Glitzer deswegen, weil Sch...e sagt man ja nicht.

Zwei Tage später kam dann Cheffe persönlich in meine Hütte und der minutenkurze fachmännische Blick hatte die Lage bestens im Griff: Ventil kaputt. Nun musste der Vermieter nochmal ran, in sein Portemonnaie gucken und ne Entscheidung treffen.
Wieder drei Morgende später war er soweit. Ich darf ne neue!
Und alle so yeah!

Aber ihr kennt das, wenn Handwerkers kommen? Zwischen 10 und 16 Uhr bereithalten. Ja gut. Nicht. Arbeiten muss ich nun auch nochmal und nen Tag Urlaub war mir das nicht wert. Machen meine Nerven auch nicht mit. Hier frierend im Kalten zittern, ob ich es Nachmittags warm haben werde... Nee, lasse mal. Isolde bot sich sodann an. Sie ist unsere älteste blog-Liebhaberin und war auch bei der allerersten Lesung am Start.
Jetzt war sie auch da, kam mit ihrem Rentnerchopper die zigtausend Stufen in den zweiten hochgekeucht und saß brav einige Stunden bei mir auffem Sofa. Enstpannt!
Man konnte ja auch nicht Pippi gehen, weil die das Wasser abgestellt haben. Und kurz vor meinem Abflug hatte ich das letzte "Einmal-geht-noch" (so der Meister im Blaumann) für mich inne Fliesen gekachelt...

Hach, ich war ja so gespannt auf meinen Feierabend an dem Tag. Und es war groß, gannz groß. Denn, mich erwartete eine warme Hütte und ein neues Gerät. Leise vor sich hinbullernd.
Nicht mehr diese stündlich entfachte gefühlte halbe Bombenexplosion. Ebenso der Blick in die offene Flamme bleibt mir zukünftig erspart. Hatte ja auch immer irgendwie was bedrohliches bei. Das ist nun Geschichte! 
Und ich sage Euch, ich feiere mein heißes Wasser, meine warme Bleibe und das Duschen OHNE Temperaturschwankungen. Stundenlang, wenn man will... Ich bin glücklich!
Also, keine Thermik mehr inne bronxx. Zumindest bei mir in der Butze... Noch was im Vertrauen: und die Handwerker erst...
Aber psst!

Donnerstag, 4. Mai 2017

WRG im Internetz

Unsere bronxx ist im Internetz. Also jetzt so richtig und ganz in echt. Und nicht nur als blog sondern eben richtig. 
Das WRG probiert sich aus im Netzwerken, also im www.
Und das kam so: Vor Wochen flatterte uns allen hier ein DIN A 4-Zettel ins Haus. Eine Einladung, kostenlos an einer Nachbarschaftsplattform teilzunehmen. Von Nachbarn für Nachbarn und so. Wenn man mal jemanden sucht, zum Aushelfen, Babysitting, zum Laufen oder einfach nur so. 

Als Gastgeber war Rico aus der Arndtstraße angegeben und eine Internetadresse, die man in den Browser eingeben sollte. Mit Registrierung uns so.

Erstmal hat mich der schwarze Peter angehauen, ob ich auch so ein Ding bekommen habe. Ja - hab ich! Dann haben wir etwas skeptisch geguckt. Als nächstes haben unsere Augen plötzlich aufgeleuchtet. Wir beiden hatten denselben Gedanken dabei: Cool, Werbung für unseren blog machen. Dann war wieder die Skepsis dran: Was soll das denn sein? Wer steckt dahinter? Und warum eigentlich? Abschliessend auch die noch entscheidendere Frage, wer von uns beiden
überhaupt noch Zeit übrig hat, das ganze Ding mal gründlich unter die Lupe zu nehmen. Tja, es war eigentlich klar, die Entscheidung fiel auf mich. Oder hatte ich es freiwillig angeboten? Egal...

Und, wie das immer so ist, anfangs lag der Zettel von nebenan.de in der Ecke, wurde hin- und hergeräumt, mit einem Kaffeetassenkringel verziert und vor zwei Wochen habe ich die Einladung dann endlich angenommen. Das war ein Akt, kann ich Euch sagen! Weil, ja weil ich mich mit unserem bsbxx.blog-Namen dort anmelden wollte. Pfiffig wie ich bin. Die Admins von der Seite sind aber auch nicht ohne und ebenso schlau wie ich und haben den Plan durchkreuzt. Ein Foto von meinem Perso wollten sie nämlich auch haben zur Idenifikation. Spätestens da fiel der ganze Zauber dann auf...

Grummel! Ich gebe es ja zu, ich wollte mich ein wenig verstecken. Künstler und deren Freiheit und so.

Bei nebenan.de gildet das aber mal so gar nicht. Läuft eben nicht. Klarname oder nix Profil. Basta. Konsequent und gut eigentlich. Nach langen Emails mit den freundlichen Admins kam ich dann nun endlich in die Nachbarschaftsplattform.
Hier tummeln sich - neben mir - zig andere weibliche und männliche Bewohner des WRGs. Meine hood heißt hier "unteres-westliches-ringgebiet". Alle Teilnehmer aus diesem Gebiet - der bronxx quasi - können sich dort mit oder ohne Bild begucken, sind mit ganzem Namen angezeigt und entscheiden alleine, ob und wieviel ihr Profil über sie verrät. 

Menschen aus angrenzenden Wohnvierteln, z.B. dem "äußeren westlichen ring" dürfen auch mal bei mir in meine virtuelle kleine Internetwohnung auf dem Portal gucken. Sie erfahren wiederum nur meinen Vornamen und den Anfangsbuchstaben des Nachnamens abgekürzt. Sind ja auch nicht so direkte Anwohner und Nachbarn. Man bleibt ein wenig geschützt und kann dann je nach eigenem Ermessen entscheiden, wie weit andere in die Privatsphäre Einblick haben dürfen.

Haste Dein Profil also erstellt, haben Dich die Admins geprüft, ob de auch n echter Nachbar bist und durchgelassen, dann kannste praktisch loslegen: Kontakte knüpfen, den Partner fürs Leben finden, Deine Hund an nen anderen Mann bringen oder jemanden finden, der ne coole Idee hat, wo man abgefahrene Fotos von Deinem Auto machen kann. So inner Botnik vorm alten Baum oder nahe dem Schrottplatz vielleicht. Und so weiter und so fort... Praktisch alles.



Ihr merkt schon, das WRG wird jetzt modern, mit eigenem Netwerk und so. Quasi ein bronxx-Intranet.

Und wir sind mittendrin. Wenn ich den blog demnächst dort vorstelle, dann noch mehr... Also, benehmt Euch, wir müssen einen guten Eindruck machen, sonst liest uns keiner. Oder die glauben, das sei hier alle bloß erfunden...
Solltet ihr selbst Lust haben, mitzumischen, dann mal los. Ist eine tolle Sache und völlig kostenlos. Mehr ist mehr! Wie immer, hier bei uns in der bronxx...