Freitag, 26. Oktober 2018

Flotter Dreier

So, Eure Aufmerksamkeit haben wir jetzt ja schon mal.... Hehe!
Und wenn die Kletterrose sowas schreibt, dürfte es wohl auch ziemlich spannend werden. Dürfte... so oder so! Denn, wir haben ein Date!
"Wir? Echt? Also, Du und ich, oder wer?", sehe ich Dich erstaunt fragen.
Ja, nee, wir sind zu dritt... also wir vom Blog. Und Du kommst einfach dazu. Nun, Du brauchst keine Angst haben, wir machen nix. Wir wollen nur spielen. Und lesen und Bilder zeigen und Spaß haben.

Hastes jetzt kapiert? Alles gut, Dir passiert gar nix. Außer, dass de 'nen schönen, unterhaltsamen Abend hast und uns endlich mal life gesehen hast. Und, dass de endlich mal beim Ollo drin warst, im MOKKABÄR am Franky.

Jetzt nochmalganz in Ruhe von vorne, zum Mitschreiben und ohne Flachs und so: unser bronxx-Blog macht ne Lesung am 03. November um 20 Uhr im MOKKABÄR in der Frankfurter Str. 266. Ollo wartet mit Getränken und einer ganz tollen location auf Euch. Wir - Bürger M., der schwarze Peter und the_climbing_rose - werden dasein und Euch unsere Geschichten um die Ohren und die Augen hauen. Wir lesen und beamen, was das Zeuch hält.

Und der Oberhammer: wir haben unser (erstes! erstes?) Buch mit im Gepäck! Yeah! Ich hab ma'n büschen Druck gemacht bei meinen Kollegen und dann haben wa losgelegt und Nils hat alles gegeben und die Druckerei hoffentlich den Rest bis zum ersten Samstag im November.
 

Ach ja, das wird fein, die bronxx endlich im WRG zu Gast, ein Heimspiel sozusagen, der Nils und ich können zweimal hinfallen und dann sitzen wir bei Ollo am Tresen. Und wie der sich freut, Euch alle kennenzulernen. Auch sein Herz hängt dolle anner bronxx und so legt sein Kultur Café ab Herbst richtig los mit Veranstaltungen aller Art. Und wir mittendrin und auch dabei.

So, denn schnappt Euch am 3.11. ein Gefährt und die Liebsten und macht Euch auf zum Franky, sichert Euch 'nen Platz im Warmen, bestellt ein Getränk und lauscht uns Bloggern und feiert mit uns allen die Buch-Release-Party. Endlich habt ihr nämlich mal 'n Grund hier aufzuschlagen, hier bei uns inne bronxx!
Es gab sogar schon die ersten Buchbestellungen - aber mit Autogramm -. Euer Dreier aussem WRG freut sich auf Euch!

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Beleidigungen aus der Wand


So, da isser wieder, der Bürger M., frisch zurück aus dem Urlaub und mit einer launigen Anekdote aus den eigenen vier Wänden. 

 

Wer von den Älteren kennt eigentlich noch den „Chopper“, dieses merkwürdige Phänomen das Anfang der achtziger Jahre in einer Arztpraxis aufgetreten ist? Das war so eine Stimme aus dem Nichts die rumgepöbelt und Ferkeleien erzählt hat. Lange ist´s her, großes Thema damals. Daran musste ich im Nachhinein denken. Aber von Anfang an … 

 

Im Frühsommer zog neben mir eine neue Nachbarin ein. Eine alleinstehende betagtere Dame, nennen wir sie Frau S.. Wir liefen uns im Treppenhaus einmal kurz nach dem Einzug über den Weg und stellten uns vor. Die Dame war sehr freundlich und redselig und freute sich über die Begrüßung. Ich freute mich auch, mit der Dame als Nachbarin war kein Lärm oder sonstiges Unheil zu erwarten. Puh, Glück gehabt, kein Partyvolk oder gar ein Tuba-Spieler. 

Dann sah ich sie nicht wieder, bis heute nicht. Wir liefen uns einfach nicht mehr über den Weg. Gut, wenn man arbeitet dann kann das für ein paar Wochen schon mal vorkommen, aber über Monate? Sie war aber da. Ich hörte ab und zu Gerausche von der Dusche und dem Waschbecken aus dem Badezimmer nebenan, sonst nichts weiter. Unsere Wohnungen "berühren" sich nur an der Badezimmerwand, an keiner anderen sonst. Das war das einzige Lebenszeichen von Frau S.. 

Eines morgens dann, ich hatte mich wieder einmal zu viel umgedreht und war dementsprechend in Eile, stehe ich im Bad, höre Gerausche von nebenan und denke „Schön, sie ist wenigstens noch da. Man weiß ja nie bei den älteren Herrschaften.“ und putze mir derweil die Zähne.

Auf einmal höre ich, sehr laut und eindringlich "MENSCH, IST DER IDIOT SCHON WIEDER AM KACKEN?!“. Direkt aus der Wand und unmissverständlich die Stimme einer älteren Frau, anscheinend Frau S.  

Ich grinse und denke mir "Hach, ein Lebenszeichen. Leben live. Prima!". Und dann gehen mir schlagartig die räumlichen Begebenheiten hier im Haus durch den Kopf. Meine Nachbarn unter mir links wie rechts sind derzeit nicht da und über mir gibt es keine Nachbarn. Die Badezimmer der Nebenhäuser sind von hier aus auch nicht einsehbar.

"DIE MEINT MICH!" schießt es mir blitzschnell in den Kopf. Sie konnte nur mich meinen. Geistesgegenwärtig und nicht auf den Mund gefallen höre ich mich selbst sehr deutlich erwidern "DER IDIOT KANN SIE HÖÖÖREN!". Ein kurzes Poltern und danach Stille, Ruhe, nix mehr.

 

Das ist jetzt auch schon wieder gut drei Wochen her und ich habe seitdem noch weniger von meiner Nachbarin gesehen, geschweige denn gehört. Kein Licht im Flur, keine Geräusche aus dem Badezimmer nebenan und die Wand hat auch nicht mehr mit mir gesprochen. Ich sehe aber anhand des Briefkastens und der Fußmatte, dass sie da ist und existiert.

Wie geht man denn jetzt damit um? Einfach mal klingeln? War es doch nur ein Missverständnis oder ein Verhörer? Und was ist in dem Moment damals tatsächlich passiert? Hat sie etwa, während sie selber – na, Ihr wisst schon – mit einem Smartphone oder Tablet komische Videos geguckt und diese kommentiert? Inzwischen bin ich wirklich neugierig. Ich werde berichten … 

 

Tja, so ist das. Des Wahnsinns fette Beute sind die ganz normalen Leute. Auch hier, bei uns in der bronxx …

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Azubis im Wunderland



Eigentlich heißt es ja richtig: Alice im Wunderland. Da wir hier aber erstmal keine Alice haben, müssen wir auf andere Figuren zurückgreifen. Da gibt es ja bekanntlich jede Menge Auswahl an herrlichen Gestalten. Eben ein bisschen sehr viele hier.
Ich muss gestehen, ich habe den besagten Film noch nicht gesehen. Jaha, ich weiß. Wie kann man nur? Oder Bildungslücke und das kann doch gar nicht sein. Übrigens einer meiner absoluten Lieblingssätze in meinem ganzen Leben. Der wird mir immer wieder an den Kopf geknallt, die klügere gibt natürlich dann nach. Und behält am Ende auch noch Recht.
Also, es kann ALLES sein, merkt Euch das. Besonders bei mir!
Und natürlich auch im WRG. Damit zurück zum Film. Dazu musste ich nämlich extra recherchieren.
Unser letztes konspiratives blogger-Treffen bei mir zuhause auffen Sofa warf allerlei lustige Schtories von allen Beteiligten auf und der schwarze Peter brachte zwischen Bierchen, Fingerfood und Chips „Diedeldei und Diedeldum
“ ins Spiel.
Bürger M. grinste sofort allwissend und nur die Kletterrose war wieder mal planlos zwischen ne ganze Kerle und musste heute erstmal Bildchen im Netz gucken.

Und, was soll ich sagen, ich weiß, was die beiden meinen. Das sind sie, die Azubis an der Kasse vom berühmtberüchtigten „Harte-Erbeeren-Supermarkt“.
Form- und farbgleich halten se eisern de Stellung am Kassierband, im schicken grünen Arbeitsdesigner-Polopiquet (sprich: piekeeee und das heißt übersetzt soviel wie „irgendwas mit Kragen“) und immer de gelangweilte bis genervte Miene am Start. Zackich können se, denn kaum hat man hinten alles hindrappiert, kann man schon nach vorne wetzen und alles in den Rucksack werfen. Akkord ist Trumpf und manchmal denke ich, das ist die heimliche Rache. – Ja, ich weiß, ich bin böse… - Oder das ist erst das erste Lehrjahr, wir werden es sehen im laufe der Jahre.
Vielleicht hatten se sich das hier im Wunderland alles n bisschen cooler vorgestellt. So mit de fliegenden gebratenen Tauben und Regenbogen und Zuckerwatte. Und lauter Glitzer überall und die Alice, die man hernehmen und foppen kann und der man mal gehörig was vormachen und erzählen kann, wo die rosa Häschen so langhoppeln.
Aber wie schon gesagt, Punkt eins: Alice is nicht da. Die kommt hier auch nicht her. Für Regenbogen und Zuckerwatte ist eventuell, wenn überhaupt, der Norbeeert zuständig.

Punkt zwei: Wunderland ist hier ja eigentlich auch nicht... Nee, hier is bronxx. Schlicht und ergreifend. Nicht mehr und nicht weniger.
Und da musste gefälligst das Volk so nehmen, wie es zu Dir zum Zahlen da vorne daherkommt. Da kannste des ma mit nem Lächeln probieren.
Also, nicht ärgern, nur wundern. Ein bis zwei Jahre habt ihr ja noch ihr beiden…

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Wir lieben Lebensmittel

Und natürlich nicht nur wir. In der Hauptsache tut das ja die Lebensmittelkette mit dem gelben "E" tun. Also die Lebensmittel lieben. Das ist ihr Slogan und unter dem Motto läuft da so einiges mit allem Essbaren.
Und, wenn man den witzigen Werbefilmchen glauben darf, wird sich hinterm Fleischtresen, anner Wursttheke, in der Gemüseabteilung und im Flaschenregal um die Ware ausgiebig gekümmert: Apfelsinen streicheln und nett stapeln, jede einzeln. Die toten Tierteile in die Auslagen drappieren, appetitlich rot unter die rote Lampe. Und so weiter und sofort. Des Marktleiters Strenge und Güte und des Marketingdirektors Ideenreichtum sind best friends und kennen da keine Grenzen.
Was se nur nich so optimal in ihre Planung einbezogen haben, sind König und Königin, also der gemeine KundInnen-Pulk. Die beömmeln sich sicher köstlich übere Reklame, aber im Grunde ist es doch so: rein mit dem Zeuch innen Einkaufswagen oder ins Körbchen, denn der Hunger treibt's rein und der Ekel treibt's runter. So haben wir früher immer gesagt. Essen musste wat, also musste kaufen gehen und dann ab nach Hause mit der Beute. Liebe hin oder her, der Magen knurrt nach vier Stunden eh wieder.

Tja, nich so bei uns inne bronxx. Unser Supermarkt (harte Erdbeeren sind Trumpf, ihr wisst ja?!) als DER Lebensmitteltempel am Fränky fährt da ne ganz andere Schiene. Statt dem 5. Buchstaben aussem Alphabet muss man sich hier mit den mittleren und hinteren Plätzen zufrieden geben. Und dass, o b w o h l man verwandt und verschwägert ist mit den gelben, Tochter in guter Gesellschaft. Aber, wo de Muddi die Kohle inne Youtube-Filme und inne Werbefuzzis steckt, bleibt halt ma im WRG für den wirklich wichtigen Eckladen nüscht über. Kein Cinema, keine extra Streicheleinheiten füre Auslagen. Die Wursttheke wurde gar nicht erst aufgebaut und das Spiritousenregal, quasi die Kassenbandverlängerungsstraße, ist ewig gut geleert.
Hier in der bronxx hat man auch nicht genug Personal für all die angepriesenen Liebesdienste. Die 4 Vollzeitkräfte und die beiden Azubis routieren in langen Schichten im Auf und Ab der Woche.
So, und was meint ihr, wie lösen die WRGler das Problem? Janz einfach: die Kunden müssen bei uns ran und Lebensmittel lieben.
Das geht nicht? Und ob...
Testperson erster Güte war natürlich, wer sollte es anders ein, MEIN Rapper. Seine Aufgabe war, zeig uns Deine Liebe zum Essen. Und er geht erstmal gleich schnurstracks ab in den Laden, zack durchs Drehkreuz und auf der Hälfte rechts an die Käsekühlung. Schrank auf, Packung mittelalten Gouda, 400 g in Scheiben, gereift, dies das bli bla... Schrank zu und lächeln. Was lächeln? Jaha, lächeln.
Und zwar hin zur Packung, zum Käse. So lange Du kannst. Und schön dranbleiben und Blickkontakt halten. Nicht blinzeln und immer schön strahlen. Nicht aufhören. Hörst Du? zeig Deinem Käse, wie sehr Du ihn lieben tust. Wie sehr Du ihn begehrst. Dass er sich geborgen fühlen kann bei Dir, in Sicherheit ist und der ganze Sermon. Bau Vertrauen zu ihm auf! Schau im tief in die Augen und lass ihn wissen: "I love you, Baby! Forever!"
Was soll ich sagen, der Rapper hat die Aufgabe super gemeistert. Er kann es, folks. Er hat es allen locker gezeigt. Ganze zehn Minuten. Das ist fast Spielfilmlänge. Das dicke E kann in seinen Reklamevideos einpacken... Ich wusste es und bin stolz auf ihn!
Und wenn ihr mal wieder Liebe machen wollt, kommt zu uns in den Supermerkato anner Ecke, Millionen Lebensmittel warten auf Euch! Yes, hier bei uns inne bronxx!