Donnerstag, 29. Juni 2017

Ich will zurück in die Eiszeit

Darf ich mich kurz vorstellen? Pinguin mein Name. Ich bin ein Tier.
Achtzig Zentimeter groß und ich habe etliche Sommer in der bronxx verbracht. Also im WRG von Braunschweig.
Und nun war mir das echt mal zu warm hier. Völlig! Jeden Sommer über dreißig Grad. Stickig und immer im Kinderzimmer gefangen, hinten links hinterm Bett. Da, wo es am dunkelsten und am wärmsten war. Zwei doofe Sachen auf einmal. Das Kind, das mit mir manchmal gekuschelt hat, denn ich bin kein echter Pinguin geworden, hat mich am Ende nur noch inner Ecke gelassen. Es hatte andere Sachen im Kopf und ich war dann irgendwie nicht mehr toll. Cool ja sowieso nie. Geht ja auch gar nicht als Kuscheltier.


Damals vor zehn Jahren haben mich die Eltern auf dem Rummel gewonnen, zusammen mit dem Kind. Ich hing oben am Stand, zusammen mit meinen Kumpels. Und dann zog die Kleene das große Los und durfte sich was aussuchen. Klar, ich wollte auch weg da von der Bude, aber ich habe auch extra weggeguckt, damit sie mich nicht gleich sieht.
Sie zeigte mit ihrem Finger auf mich und dann hat Papa dem Losverkäufer bescheid gesagt. Zack, fand ich mich unterm Arm der Kleinen wieder. Sie konnte mich kaum tragen...


Und dann gings zu denen nach Hause, in eine ziemlich krass abgefahrene Gegend. Fand ich damals schon. Manchmal, wenn das Fenster auf Kipp war, hörte ich viele heftige Sachen von draußen.
Aber der Familie schien das nichts auszumachen. Und dann immer diese Zeit ab Mai, Juni. Hitze, die in der Hütte stand - zusammen mit dem kalten Rauch der Aschenbecher der Eltern, die überall rumstanden -. Boah, das war echt echt übel. Ich habe da geschwitzt unter meinem Polyesterfellkleid. Und nicht mal eine Abkühlung. Nicht ein Lüftchen...

Und letzte Woche Mittwoch - es war die Sommersonnenwende - fasste ich einen Entschluss: ich haue ab! Ich will nicht mehr! Zehn Jahre bronxx reichen und für einen Pinguin sowieso. Echt jetzt mal, ey! Das ist doch Tierquälerei!
Als die Lütsche morgens zur Schule ist - letzter Tag vor den Ferien und so - bin ich einfach heimlich mit raus und hinter ihr her.

Hat sie nich ma gemerkt. Könnter mal sehen...
Ich bin dann in kleinen Trippelschritten, ganz leise die Treppe runter und raus auf die Straße. Boah, war wieder voll heiß da, auch der Gehweg und so... Aber ich so, trippel trippel und bloß weiter... Das schaffste! Und, was soll ich sagen, habe ich auch. Bis zum Glascontainer. Da musste ich mich dann erstmal anlehnen und Pause machen. Was für ein Trip!
Dann kam mir DIE Idee: ich trampe, ich muss ja nicht laufen. Halte einfach nen Auto an und sage denen, ich will zurück in die Eiszeit! Irgendwer fährt da schon hin, nech?!

Tja, nun isser wech, unser Pinguin vom Glascontainer, den ich da letzte Woche am frühen Morgen noch etwas ermattet und verzweifelt sitzen sah. Und wer weiß, wer ihn mitgenommen hat? Hoffentlich einer mit guten Absichten. Denn das hat er sich wirklich verdient!
Falls ihr ihn seht, grüßt ihn ganz herzlich! Und alles Gute für ihn!
Wir vermissen ihn hier, wie wir jeden vermissen, der Teil war von uns. Uns hier in der bronxx!

Donnerstag, 22. Juni 2017

Gut Kirschen essen!

Was soll ich sagen, zur Zeit passieren eher dem schwarzen Peter die wirklich abgefahrenen schtories inna bronxx. Ich bleibe gerade irgendwie verschont. Zumindest hier im WRG. Von allem anderen da draußen wollen wir mal lieber jetzt gar nicht erst anfangen, gell?!

So war es auch mein lieber blog-Kritzel-Freund, der jüngst im neueröffneten Supermarkt flanierte. Klar, ich war da auch schon drin, musste ich auch. Denn, um Pfingsten war zu. Wegen des (ja, und es heißt "DES" und eben nicht dem, weil Genitiv ist geil!) Umbaus und dann standste hier partiell versorgungstechnisch echt mega auf dem Schlauch... Irgendwie fehlte er uns ja mal doch so'n kleines bißchen, unser "Harte-Erdbeeren"-Dealer.

Da drinnen wurde jedenfalls alles umgemodelt. Wie schon erwähnt über Tage. Der gefühlte fünfte Filialleiterwechsel machte es möglich und nötig. Aber keine Bange, unsere liebsten und lustigsten MitarbeiterInnen sind noch immer am Start. Also nur fast alles neu!
Neue Innenausstattung, neues Licht, neue Artikel, neue Ordnung und irgenwie ne ganz neue Aura! Ja, Tatsache, es wirkt endlich mal gesünder da drin. Vom Feng Shui her und so... Wissta Bescheid, ne? Da kommt Bio, was griechisch ist und Leben bedeutet, inne Bude. So vom Angebot her und überhaupt.

Das hat wohl auch der Rapper gemerkt und musste - wie wir alle - gleich mal rein da.
Und kaum drin, schien ihn schon die Obst- und Gemüse - Abteilung gleich in ihren Bann gezogen zu haben. Sie lag ja bekanntlich ganz in Eingangsnähe und das ist auch jetzt nicht anders. Gut so! Fresh zieht immer!

So auch unseren Rapper, die dunkelste Stimme der bronxx, magisch an. Und er gab nach... Und er gab sich ihr hinne. Dieser Magie am Eingang, diesem Lockruf der frischen Früchte... Den Kirschen und sie schmeckten ganz nach seinem Sinne. 
Eine nach der anderen. Nom nom. Kern zurück ins Schälchen und rasch die nächste dafür ins Mäulchen geschoben. Süß und saftig. Voll gesund, soo lecker. Und sooo günstig.
Und der schwarze Peter hat's gesehen. Doch das war dem Kirschentester sowas von egal. Immer munter weiter und nicht mal die Frage, ob es denn schmeckt, hat ihn auch nur im Ansatz gestört oder ihn gar dazu bewogen, mal sein Portemonnaie zu zücken und mit dem Restbestand dann zur Kasse zu schlendern...




Tja, ihr seht, es ist wie immer hier bei uns. Nur ein bißchen gesünder. So vom Obst her.
Denn mit den Nachbar ist gut Kirschen essen. So oder so. Und jetzt ja noch mal mehr besonderser. In der neuen Aura. Hier bei uns in der bronxx.



 

Donnerstag, 15. Juni 2017

Bimmelbingo

Bingo. Kennste? Na, bingo. Klasse. Dann kannste ja auch gleich locker mitmachen. Denn hier und heute spielen wir eine Runde. Mit wem? Mit Euch, wem wohl sonst?
Was Du machen musst? Ganz einfach, hier unten in der Zeichnung ist eine Telefonnummer angegeben. Die letzten beiden Ziffern sind ausgeixt (Ich wollte dieses Wort wenigsten einmal in meinem Leben so richtig in echt aufs Papier gebracht haben... sieht doch cool aus, oder?!). Eben um diese beiden Schätzchen geht es. Die fehlenden zwei Zahlen zum großen Ganzen und so, nech?

Jetzt weisste jedenfalls bescheid und komm, sei ehrlich. So schwierig ist dat ja nun wohl och nich... Mathematisch gesehen müsste es genau 100 Möglichkeiten geben, um ans Ziel zu kommen. Oder sehe ich das falsch? Jeweils die Zahlen von null bis neun und das ganze untereinander nochmal immer wieder miteinander kombiniert, dann landen wir bei zehn mal zehn. Kommt doch eigentlich so ganz gut hin.



Also, jetzt kommt Dein Part oder Euer vielmehr. Wenn sich nun jeder Blogleser hier mal eine von den Kombis schnappen würde, hätten wir ja irgendwann Glück. Anders geht das garantiert gar nicht. Und die anderen Ziffern sind ja auch schon vorgegeben. Erleichterte Bedingungen also, mittelschweres Level. Das packt ihr alle Male. Da bin ich mir sicher, sehr sogar.


Und wäre doch auch total genial, wenn so eine Leserschaft gemeinschaftlich etwas unternimmt. Eben mal Bingo spielen, noch spannender, mit noch mehr Kombinationen als sonst drin sind.

Warum wir das eigentlich machen? Ach, Mensch, das habe ich ja noch gar nicht erklärt... Huch! Also, der schwarze Peter fand neulich bei uns inne bronxx an einem Laternenpfahl einen einlaminierten Aufruf eines armen Mannes, der seine ihm fast unbekannte Angebetete sucht.
Zur besseren Orientierung hat er seine Handynummer - wie hier gezeichnet - dazu angegeben. Auch da fehlten die letzten beiden Zahlen. Deswegen machen wir den ganze Zauber ja hier. Capice?
Und neugierig, wie ich nun eben bin, will ich es wissen und Du vielleicht - ähm wahrscheinlich bestimmt - auch.

Dann mal los, mach endlich mit beim Bimmelbingo und ruf die Nummer mit Deinen ganz persönlichen Glücksendziffern an. Vielleicht haste ja mal Dusel und gewinnst was?!
Sag uns bescheid, wenn Du es geschafft hast!

Ach so, bevor ich das vergesse und damit es hier keine Tränen oder Missverständnisse am Ende gibt, weiblich musste natürlich sein. Stand da auch schon so, ne?! Uhund: lange blonde Haare solltest Du haben. Also, Du machst das schon... irgendwie... ich bin mir sicher! Bimmel mit! Jetzt! Nur hier, hier bei uns inne bronxx! Bingo!

Donnerstag, 8. Juni 2017

Barbie ist die beste

Ganz ehrlich: Der heutige Beitrag ist aussem Nachbarstadtteil. Also nicht wirklich ganz WRG-mäßig. Aber so genial und irgendwie auch niedlich, dass wir Euch gerne davon berichten möchten.

Erfahren habe ich ihn Sonntag. Im Garten bei Olly, wo wir Geburtstag nachgefeierten haben. Dort war die halbe bronxx versammelt und natürlich auch Nachbarn aus um das WRG herum. Und so lernte ich T. kennen, die sich quasi im angrenzenden Viertel politisch engagiert.

Ja, ich weiß, Politik ist immer so ne ganz heikle Kiste. Du willstest Dir mit keinem verderben, keine Werbung machen und schon gar nicht klar erkennbare Richtungen vertreten. Sorry Leute, heute muss das aber mal sein und heutzutage sowieso. Darum genau hier und jetzt diese eine Geschichte, die ich schon beim Hören so süß und toll fand...

T. macht bei sich inne Gegend immer die Aufkleber ab. Und zwar genau die, die politisch eine Richtung vertreten, die wir hier in Deutschland vor über 70 Jahren schon mal hatten... Ich war da ja noch nicht auf diesem Planeten zugegen, aber ich habe mir persönlich vorgenommen, alles erdenklich dafür zu tun, dass diese Zeiten sich nicht wiederholen. So auch T.s Plan. Ab die Dinger. Aber Vorsicht, die Jungs und Mädels, die vorweg ihre Botschaften überall so akribisch hinbappten, sind nicht ganz ohne. Unter manchen Klebern lauert eine Rasierklinge gleich mit.
Echt krass! T. musste das am eigenen Finger schon einschneidend spüren und ist seitdem besonders vorsichtig beim Abpulen. Regelmäßig wird sie beobachtet, vor allem die Kids wollen wissen, was sie da so macht und noch besser, warum sie das denn macht. Dann erklärt T. den Kindern was so Sache ist mit all dem. Und sie warnt sie auch gleich vor. Dass nur Erwachsene die Aufkleber abziehen dürfen...




Also, ihr seht schon, T. macht das irgendwie genau richtig. Und, wenn es dann vorgestern auch noch an ihrer Tür klingelt und sie öffnet und das kleine Mädchen, was vor ihr steht, sagt:" Duhu, T., da vorne habe ich wieder so einen Aufkleber gesehen. Du weisst schon, so einen, den ich nicht abmachen soll. Da habe ich meine ganzen Barbie-Sticker geholt und die schnell alle dadrüber geklebt. Jetzt ist er weg!"
Dann hat T. alles noch viel richtiger gemacht. So geht Flagge zeigen und drüberglitzern. Bei den Nachbarn und bei uns inne bronxx sowieso. 

Donnerstag, 1. Juni 2017

Eieieiei

Ich weiß, Ostern ist lange rum. Nur, falls de jetzt irgendwie nen Bezug suchst zur Überschrift und so...
Nee, die story hier ist anders und spielte sich etwa vierzig Tage nach dem Hasenfest ab.
Diesmal ist unser beider Freund F. involviert und schenkt uns dieses heitere Anekdötchen aus seinem Leben.

Und da isse auch schon, werter F. Deine Geschichte, exklusiv bei uns im blog. Denn, auch Du wohnst inne bronxx und hast hier so Dein Tun mit den Kandidaten.
- Der Rest von Euch betet jetzt mal, dass ich das alles richtig wiedergebe, sonst gibbet Mecker vom Chef. -

Nun denn, ich versuche es mal:
F. muss wirklich viel arbeiten, meistens in Schichten und manchmal auch die ganze Nacht. Wenn er dann nach Hause kommt, ist er echt mal im Eimer, füttert seine beiden Samtpfoten und haut sich morgens erstmal ne Runde aufs Ohr. Und so wie der Tag angefangen hat, endet er dann meisten auch für F. Er ist müde und geht früh inne Kiste.
So auch an diesem Abend. Morgen Mittag geht der Dienst ja schließlich weiter, trotz Feiertag. Und jünger wird man ja nach der ganzen Anschafferei och nich.
Also ab in Bett und Heia machen. Gesagt getan. Bis... ja bis ihn lautstarke Geräusche durch das gekippte Fenster wieder wecken. Ein Blick auf die Uhr verrät: eine Stunde nach Mitternacht.
F. ist jetzt wach und die Mucke, die da von der Straße in sein Ohr wummert, findet er um die Uhrzeit einfach mal echt nicht witzig.
Ihr kennt das, diese basslastigen Autos, die alle Zuhörern - außer natürlich den Insassen - in den Wahnsinn treiben und den Ohrenärzten den Praxisbetrieb bis ultimo aufrechterhalten.

Bronxx hin oder her, er will schlafen! Doch, was tun? Ohrenstöpsel? Das fehlte noch. Polizei anrufen? Bis die da sind, sind die anderen weg. Rumbrüllen? Hören se ja nicht. Im Schlafi runterrennen und kloppen? Näää, Führungszeugnis muss sauber bleiben.

F. rennt durch seine Hütte und überlegt. Er ist schlau und hat immer super Einfälle eigentlich. Bing, jetzt isser auch hier fündig geworden. Zack, Kühlschrank auf, das ovale weiße Ding aus der Seitentür geschnappt und ab eine Etage höher zur neuesten Errungenschaft im Zuge der Fassadenrenovierung. Ein rundes Fenster mit Ausguck, direkt zur Straße. Auf das Ding und dann das kleine weiße ovale mit Schmackes dadurch gepfeffert. Sekundenspäter ist schlagartig Ruhe im Karton. Äh im Auto. F. muss gar nicht lange hinter seinem Rundfenster warten. Schon rauscht das Gefährt mit qietschenden Reifen davon.
F. macht das Fenster zu, steigt wieder hinab in seine Bude und inne Kiste und feixt sich eins. Man muss nur wissen wie und kann in solchen Momenten wie diesen selber noch mehr Spaß haben als die, die ihn eigentlich hätten haben wollen. Er muss noch lange lachen bevor er wieder einschläft.

Und sogar am nächsten Tag feiert sich F. nochmal richtig ab. Nämlich dann, als er nach unten zu seinem Auto geht und auf der Straße nach dem Ei sucht, dass er gestern Nacht geworfen hat. Nix, keine Spur davon, wie vom Erdboden verschluckt.
Tja, inne bronxx musste aufpassen, wo de mit Deinem Cabrio nachts bei volle Pulle Mucke posen fährst... Kann sein, dass de maleiderweise bei F. landest, der dann das ovale weiße durch das Runde schleudert und dann haste den Salat. Äh die Eierpampe... zwischene Sitze, inne Haare oder auffe Armatur...