Donnerstag, 27. Dezember 2018

Und für mich einen Kakao bitte

So, meine Lieben, hier ist dann mal wieder die Kletterrose am literarischen Ruder im Blog. Ich wünsche Euch, frohe Weihnachten gehabt zu haben! Das sagte mein Vater früher zu jedem Menschen, den er in den letzten Stunden des zweiten Weihnachtsfeiertages traf... Ich fand das irgendwie voll unnütz und es sollte wohl so eine Art Verlegenheit umschiffen, an der Stelle nicht schon früher solche frommen Wünsche im Futur 1 (deutsche Zeitform) ausgesprochen zu haben. - Yeah, ich habe gerade gegoogelt und dabei meinen Deutschunterricht aus der fünften endlich kapiert. -

Also, kurzum, papperlapapp, ihr seid gut durche Feiertage gekommen, habt den Scheiß hinter Euch und jetzt haben wir alle wieder 365 Tage Ruhe. Wenn es nach mir ginge, hätte ich bis in alle Ewigkeit Ruhe damit. Ganz ehrlich, ich wäre für's Abschaffen dieser ganzen Bremborien. Für mich persönlich reduziert sich der ganze Zauber auf weniges und wesentliches und das ist auch gut so. Zeit mit meinem Sohn und all den anderen Menschen, die mir wirklich wichtig sind. So auch meine Blogger-Freunde Bürger M. und der schwarze Peter.

Als der MokkaBär zum Adventssonntagskaffeetrinken rief, war uns allen klar: ab zu Ollo und dort unsere bsbxx.blog-Weihnachtsfeier abhalten. Unterm Bild mittem Tiger, schön am Dreiertisch aus dunkelbraunem Holz und mit annem Kamin. Gesagt getan.
Ich war ma wieder die erste im Bunde. Erstma rein zu Ollo, den Chef drücken, allgemein inne Runde winken und den reservierten Tisch ansteuern. Zur linken nippt Madame Miez am Tässchen und mittig nicken zwei weitere Blogger-Fans lächelnd mit den Köpfen.
Ich mache es mir gemütlich am Tisch, plünne meine Wintermontur aus und warte. Sowohl mit der Bestellung als auch auch auf die beiden Männer.
Nach und nach trudeln alle ein, meine Nachbarn mit Kind und irgendwann auch der M. und der N. Letzerer in Begleitung von A. und sie gesellt sich gerne mit zu uns an den Tisch. Auch sie ist fleissige Fanin und weiß als bronxxer Urgestein so manches Ideechen beizusteuern. Ilona rührt vorne den selbstkreierten Glühwein nochmal im Riesenpott um. Der Duft, der das Café dann so lecker, unnachahmlich und unwiederstehlich umhüllt, lässt uns keine andere Wahl: wir wollen einen. Und zwar jede(r)! Ilona kann zaubern, sie hat ihren Magierabschluss in Glühwein und Kuchen gemacht. So lecker ist das! 

Draußen fallen verträumt die ersten Flöckchen vom Himmel und uns allen ist klar, nun ist Weihnachten nicht mehr weit und wir sind bereit. Während der Franky endlich seinen ersten Schnee in diesem Jahr sieht, hocken wir drinnen zu viert an unserem Dreier-Tisch, planen ein erstes Event für 2019, signieren noch eifrig ein paar Bücher und der Glühwein leert sich schneller als gedacht.
Für die zweite Bestellrutsche kommt der Chef nun höchstpersönlich an den blogger-Tisch und erfragt unsere Bestellwünsche. Das ist der Moment, auf den ich mich jedes Mal im MokkaBär diebisch freue. Jaha, und zwar richtig diebisch. Ich lasse erstmal die drei anderen ihre Getränke bei Ollo bestellen. Dann kommt er zu meinem Platz und ich warte, bis er mich anschaut und fragt: "Und, was kann ich Dir noch bringen?" Jetzt heisst es für mich, keine Miene verziehen, bloß nicht auffällig grinsen und ganz trocken antworten: "Du, für mich einen Kakao bitte!" Ich beobachte Ollo nun ganz genau und ich könnte Euch auch mit geschlosenen Augen absolut einwandfrei seinen Gesichtsausdruck und seine Reaktion beschreiben. Erstmal fällt ihm die Kinnlade runter, dann gehen die Mundwinkel nach unten und zu guter Letzt verdreht er seine Augen hinter der markanten Brille. Dann schüttelt er sein graues Haar, schlägt sich mit der Hand vor die Stirn. Ich muss mir das Grinsen immer noch verkneifen und warte schon sehnsüchtig auf den Spruch denn er mir gleich erwidern wird: "Boah, ey, Du immer mit Deinem Kakao. Ich betreibe hier ein Café und man nennt mich den MokkaBären und deswegen gibt es hier nur Kaffee und jedes mal, wirklich jedes Mal kommt Du mit Deinem Scheiß Kakao um die Ecke, ey!" 


Schon mittendrin pruste ich los, weil ich vor lauter Lachen nicht mehr kann; "Na, Ollo, habe ich es mal wieder geschafft, Dich zu provozieren?" Jau, habe ich und nun muss er selbst lachen. 
Das wird auf ewig unser beider Spielchen werden und sein, damit werde ich ihn immer aufziehen. Weißte Bescheid, mein Lieber.
Denn, ich trinke keine Kaffee nachmittags und auch nich beim Chef auffem Franky. Ich bekomme dann meine obligatorische Brause und gut is. So lange, bis Ollo Whiskey hat oder Kakao.
Mal sehen, wann ich ihn dazu kriege....
So, und nun wünschen wir frohe Weihnachten gehabt zu haben und kommt gut in 2019 an, ob bei Euch oder hier bei uns inne bronxx!
Wir lesen uns, nech?!
Also, bis denn!

 

Donnerstag, 20. Dezember 2018

All I want for Christmas


Heute darf der Schwarze Peter nicht nur Illustrieren, sondern gibt auch mal ne Story zum Besten. Ein kleines Weihnachtsgeschenk für alle eifrigen Blogleser.
Apropos Geschenk, wisst ihr eigentlich was ich mir zu Weihnachten wünsche? Drei mal dürft ihr raten... Ein kleiner Tipp am Rande: Ich wünsche mir keine Socken, auch keine, weiteren Bartpflegeprodukte (davon quillt mein Schrank bereits fast über) und auch keinen Traumkerl zum selber backen ... die brennen in meinem Gasbackofen immer an. Nein, nein.
Alles was ich mir zu Weihnachten wünsche ist ein Baseballschläger. Tja jetzt ist es raus.
Warum fragt ihr euch vielleicht? Nun, der Wunsch reifte mir aus einer eher unfreiwilligen Begegnung.
Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Akrobatische Einbruchsaktion im Sommer? Dritter Stock, Sprung vom Treppenhaus ins Badezimmerfenster und all das in recht luftiger Höhe. Dies war jedoch nicht die einzige Aktion. Später danach habe ich nochmals eine merkwürdige Gestalt in unserem Treppenhaus angetroffen, welche aber fix von Dannen zog als ich die Treppe hinunter ging. Auch bei Kumpel F. Waren sie fast drin ... zum Glück hatte dieser ne ordentliche Sicherheitstür einbauen lassen ... daher kam er noch mal mit verschrammter Zarge davon. Nicht so die anderen Hausbewohner. Ganze zwei Flaschen Limo, zwei paar alte Sneaker, ein wenig Bargeld ausm Sparstrumpf und die Hochzeitsfotos auf einem USB Stick wurden geklaut. Nun gut, fette Beute sieht anders aus. Aber die Jungs scheinen eh nicht sehr geschickt zu sein. Da sie meist zwischen 17 und 19 Uhr agieren, trifft man sie hin und wieder an. 
Auch so geschehen bei Kumpel F. .   Ein Pockennarbiger Kerl in Baggy Jeans versuchte sich dann unter Vorwand er würde jemandem im Haus besuchen wollen aus der Bredouille zu ziehen ... kann mal passieren, aber spätestens hier sollten eure inneren Alarmglocken läuten liebe Leser.
In meinem Fall geschah folgendes:
Ich saß bei Mutti aufm Sofa und gammelte mit meinem Hund so vor mich hin. Irgendwie drängte es mich aber noch etwas an meinem Schreibtisch zu tun, daher raffte ich mich auf. Beim Öffnen der Wohnungstür bemerkte ich dass jemand im Dunkeln das Treppenhaus hoch schlich. Hmn... „schlechtes Timing, zu langsam...oder einfach Schalter nicht gefunden“, schoss es mir durch den Kopf. Auf Ansprache reagierte der Herr nur mit unverständlichem Gebrabbel und schlurfte weiter Richtung 3. Stock. „Komischer Typ dachte ich ... vielleicht der Kerl der neuen Mieterin im Dritten?“ Den hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht kennengelernt. Aber in meinem Magen blieb ein komisches Gefühl, nachdem ich in meiner eigen Wohnung ein Stockwerk tiefer angekommen war. Einen kurzen Moment war es still. Dann hörte ich eine weitere Stimme und Schritte im Treppenhaus.
Im Erdgeschoss konnte ich die Zwei Kollegen – jawohl, Kollege Pockennarbe in Baggy Jeans wurde von einem dürren, geiernäsigen Sidekick begleitet - dann doch noch mal stellen und befragen was sie denn bei uns im Haus zu suchen hätten. Passend gesellte sich meine, im Erdgeschoss wohnende Tante als verbale Verstärkung dazu.
Unter großem Gebrüll haben wir die beiden verbal aus unserem Haus katapultiert. Wie gerufen kam dann auch noch die Mieterin der Wohnung im 3. Stock gerade von der Arbeit heim. Nach einem kurzen Check ihrer Wohnungstür stieg sie auch in das Gebrüll mit ein.
Die Beiden Gestalten versuchten sich zu rechtfertigen, man hätte doch nur Kumpel Burghardt besuchen wollen und Annette kenne man auch. Schon klar. Beim ersten handelt es sich um den, wohlgemerkt Nachnamen meines Opas und Name Nr.2 ist zwar tatsächlich der meiner Mom, allerdings verkehrt diese sicherlich in besseren Kreisen.


Anyway. Viel Lärm um Nichts. Die beiden trollten sich. Zumindest für' s Erste.
Bullerei rufen ergab keinen Sinn, war ja noch nichts aufgebrochen und die beiden unvollendeter Dinge abgezogen.
Sollte es jedoch nicht das letzte Mal gewesen sein, könnte mir mein Weihnachtsgeschenk sicherlich ein schlagfertigeres Argument sein. Nicht dass ich vor hätte ihn tatsächlich zu benutzen... aber haben und nicht brauchen ist immer noch besser als umgekehrt.


Haste gehört lieber Weihnachtsmann?! Dann schau mich nicht so böse an und lass ma rüberwachsen. Gibt auch n Glas Milch und nen Keks dafür. 


Donnerstag, 13. Dezember 2018

Geheime Pseudonyme, nix mit Geflacker und trotzdem ein wenig Licht ins Dunkel


Boah! Neee, ne? Schaunse sich datt mal an, Herr Bürger M. Watt ´ne Sauerei! Das muss doch noch nich´ sein, oder? Und was soll das überhaupt bedeuten, dieses NONPOG? Das ist doch kein Name!“.
Wo er recht, hat er recht, mein lieber Nachbar Herr B. Direkt an der Hauswand und vor seiner Garage prangt seit ein paar Tage dieses für Ihn geheimnisvolle NONPOG (Klaro, wir oberschlauen Pfiffikusse wissen natürlich, dass damit auf plakative Weise das sogenannte „Niedersächsische Polizeiordnungsgesetz“ öffentlichkeitswirksam angeprangert und abgelehnt wird.). Und wenn man nicht weiß, was damit gemeint ist, dann kann man schon mal ins grübeln kommen. Auf einem ähnlichen Holzweg war seinerzeit auch mal jemand, der meinte, dass es ja nicht so schwierig sein könne diesen Schmierer namens ACAB zu finden. So häufig sei der Vorname ja nun auch nicht. Tja, nun. Was soll man sagen? Witzig wäre es natürlich, wenn ein frankophiler Bildungsbürger darüber rätseln würde, wer oder was denn dieses POG ist, das mit einem unmissverständlichen NON abgelehnt wird.

Was anderes, heute in zwei Wochen ist ja das ganze Weihnachtsgesummse mit dem dicken Proto-Hipster und dem Latten-Jupp ja schon wieder vorbei und ich bin noch überhaupt nicht so richtig in Stimmung. Mir fehlt etwas. Und vor ein paar Tagen bin ich drauf gekommen, was es ist. Das Geblinke und Geflackere in den Fenstern fehlt. Bei mir in der Ecke jedenfalls. Musste man bis vor ein paar Jahren noch Angst haben, dass wegen des Geblinkes auch mal ein Flugzeug vor der Tür notlandet ist jetzt nur noch dezentes Geleuchte zu sehen, wenn überhaupt. Schade eigentlich. Früher war einfach mehr Lametta.

Und um doch ein bisschen das Licht anzuknipsen, um sprichwörtlich für Erleuchtung zu sorgen, erinnert ihr euch an die Beleidigungen aus der Wand von meiner geheimnisvollen Nachbarin? Ich habe die Schote einer Freundin erzählt und die meinte wie aus der Pistole geschossen „Na, das ist ja wohl total einfach! Die hat einfach nur ´ne Katze. Und so´n Katzenklo steht ja auch üblicherweise im Bad.“. Mmmh, klingt plausibel. Doof jetzt, dass das vielleicht doch so einfach war. Ich hatte auch immer noch keine Gelegenheit zu fragen, obwohl mir meine mysteriöse Nachbarin inzwischen mal begegnet ist, aber mehr als ein nuscheliges Treppenhaus-Hallo kam leider nicht zustande. Ein nächstes Mal, versprochen.

Man muss ja auch mal auf dem Laufenden bleiben und auch später mal nachgucken, was da denn so daraus geworden ist, auch hier bei uns in der bronxx …

PS. Gebt es zu, der eine oder andere hat bestimmt darauf gewartet, dass Frau Kletterrose oder ich über den Stadtfinder-Spaziergang schreiben. Sehe ich da das eine oder andere zögerliche Nicken? Tja, hat nicht sollen sein. („Jetzt sind die schonmal inne bronxx und dann auch noch da wo´s am spannendsten ist und dann kommt nix. Tsstss! So sind´se.“). Frau Kletterrose war malade und mir war an dem Abend für eine knackige Reportage einfach zu kalt(wer nicht dabei war, es war schweinekalt an dem Abend. „Sooooo kalt!“. Ihr wisst, was ich meine) und ich hatte zu wenig Zeit. Den Anfang habe ich mit dem Schwarzen Peter zwar noch mitgenommen, aber ab der Flammenschwenkerei war ich durchgefroren, hatte die Uhrzeit im Nacken und war müde. Aber wenn mal die Loveparade über´n Fränkie rauscht, dann bin ich dabei. Mittenmang!

Samstag, 8. Dezember 2018

Ach, ist der Rasen schön grün!

Als fürsorgliche Tierfreundin habe ich mir, als ich meine Wohnung mit Balkon in der H.-Straße bezog, im ersten Spätherbst eine kleine Vogelfutterstation gekauft, samt 1 kg Vogelfutter. Nachdem das Futterhäuschen sanft im Wind schaukelte und mit Körnern lockte, freute ich mich auf regen Besuch an der Futterstation. Vor allem die lustigen Kohlmeisen erkannten ihr neues Schnellrestaurant schnell und taten sich an den Körnern gütlich. Allerdings entwickelten sie auch alsbald Allüren und wollten bald nur noch bestimmte Körner fressen. Den Rest schmissen sie in der Gegend herum und benahmen sich wie Touris auf der Schinkenstraße in Malle. So sah es dann auch bei mir aus, nur ohne Sangria-Eimer und Kotzflecken. Noch dachte ich mir nicht viel dabei und saugte dann und wann mal mürrisch den Balkon, allerdings habe ich Holzfliesen, in denen wohl einiges verschwand, ohne dass ich es hätte wegsaugen können. Aber die fröhlich herumsauenden Meisen waren zufrieden und ich im Grunde auch. 

Bis zum nächsten Frühjahr. Das kam und brachte viel Regen (es war der Sommer 2016). Ich saß in den ersten warmen Tagen auf meiner Balkoncouch, freute mich meines Lebens, als ich etwas Grünes am Boden sah. Nein, nicht nur an einer Stelle – einige der Körnchen hatten angefangen zu keimen und kamen durch die Ritzen der Holzfliesen. Ich war amüsiert, strich über die wenigen weichen, jungen Triebe und fand es nicht weiter schlimm. Das änderte sich allerdings, als der Sommer kam, ebenfalls nass, und aus meinem Balkon von einem Tag auf den anderen ein kleiner Dschungel wurde. Ich verbrachte nun jede Woche damit, Unkraut auf meinem Balkon zu zupfen, der sich so rasant vermehrte, dass ich mit dem Ausrupfen nicht hinterherkam. Auch fand das Getreide die hier und da vorhandenen Erdkrumen unter den Fliesen super und bald musste ich einzelne Fliesen herausnehmen, um den entstandenen Mutantenrasen samt Wurzelgeflecht herauszureißen – ich habe keine Ahnung, wie der „Rasen“ das hinbekommen hat, aber er wollte das Kommando über den Balkon, so viel war klar. Auch ein paar kleine Spinnen zogen bereits mit ihren Koffern in mein neu erwachtes Biotop, wie ich beim Herausreißen mit Schrecken feststellte. Ich fand das Ganze gar nicht mehr lustig. 

Zum Spätherbst hatte ich dann endlich die letzten Triebe und Wurzeln erwischt und die Futterstation landete im Müll. Die Meisen bekundeten ihren Unmut über das Entfernen ihres Mc Donalds, indem sie mir auf die Balkon-Couch schissen. Und wenn ich auch in diesem Spätherbst wieder versucht bin, zumindest im Winter ein klein bisschen was für die armen Meisen bereitzustellen, die in diesem heißen und trockenen Sommer sehr gelitten haben – nein, nein, nein. Ich will nicht mehr auf meinem Balkon Unkraut jäten. Dann kann ich mir auch wieder eine Kleingartenparzelle pachten. Und Kartoffeln pflanzen. Hm, ich habe noch Kürbiskerne… ob Meisen das wohl mögen? Und ob meine Holzfliesen wohl explodierten und ich eine kleine Kürbisfarm auf meinem Balkon etablieren könnte? Hmmmmm. Nein, nein, nein. Aus! Keine Experimente mehr!

Donnerstag, 29. November 2018

Warum aus Petra kein He-Man wird

Meine Pizza ist im Ofen und ich komme eben von einer Buch-Auslieferung bei einem treuen und lieben Fan aus dem WRG. Kurz auf's Rad geschwungen und noch eben ein handsigniertes Blog-Buch bei ihm reingebracht.
Wenn ihr also auch noch eins wollt, nur zu! Der schwarze Peter, Bürger M. und de Frau Kletterrose haben noch einige Exemplare in petto. Weihnachten kann kommen!

Ja, das Fest der Liebe kann sich sowieso echt ma auf den Weg machen, auch bei mir. Und bei Petra und ihrem Freund. Denn, wir alle gehen fleißig trainieren und wenn man das macht, hat man ordentlich Hunger hinterher und das Gefresse anne Feiertage sind dann auch nicht so tragisch bestimmt. Dann kann ruhig mal 'ne Marzipankartoffel und auch ein Zimtstern mehr hinter de Kiemen geschoben werden. Ab auffen Crosstrainer zum Aufwärmen und  danach an die Geräte und dann passt dat und die Hose auch wieder. Aber mal hübsch der Reihe nach...
Ihr habt richtig gelesen, ich gehe jetzt zum Spocht. In so'ne Fitness-Bude inne bronxx bei den Lebensmittelliebhabern ums Eck. Meine hartnäckigen Beschwerden und die Überwindung meines inneren Schweinehundes haben es geschafft und mich in so eine Hütte gelotst. Und nun radelich da paar Mal in der Woche hin, mache mich warm und dann zirkel ich meine Kräfte aus. Bauch, Beine, Po und so. Und wie das immer so is an solchen Stätten: jede Menge Muckibudenfreaks. Grundsätzlich mehr Männer als Frauen auffe Fläche, Gestöhne, Gepose, Geächze und stundenlanges Aufhalten dort, Kaffee inklusive.
Zum illustren Trainingsvolk gehören wie gesagt in erster Linie die Herren der Schöpfung und so verirrt sich denn mal selten eine Heimtrainerbraut ins neonlichbeleuchtete Metallstemm-Paradies.
Ich turne mir nebendran ein ab und bin stille Beobachterin von det Janze.
Und so kam es, dass mir auch gleich das einzige Pärchen zwischen den ganzen Typen da auffiel. Während alle anderen mit Pumpen und/oder Posen beschäftigt sind, standen die beiden halbmittig auf der Fläche und unterhielten sich. Sie vor ihm, mit ihren Sternchenaugen, braunem Zopf und dem 80er-Aerobic-Revival-Dress (aber ohne Stirnband). Quasi eine echte Petra-Puppe. Das waren die mit den hohlen Beinen, die man gekauft hat, wenn man für die echte Barbie kein Geld hatte. 

Vielleicht erinnert sich das eine oder andere Mädchen unter Euch noch an die deutsche Ersatzpüppi.
Ihr Macker, Freund oder was auch immer ist mehr so Marke He-Man. Ganz muskulöser Oberkörper, gedrungener Gang, ebenfalls braunhaarig und sicher locker 5-6 Jahre älter als sie.
Beguckte man sich die beiden länger, fiel schnell auf: er stemmte immer mächtig viele Sachen da inne Höhe und gab alles dabei. Sie hingegen musste immer wieder mal ihre Augen und besonders ihr Ohr ans Handy halten; telefonieren, gucken und eben nix verpassen. Dazwischen immer schnell nochmal Schatzi anglitzern, sich an ihn ranschmeißen und ihr Revier markieren. So vergingen dann wertvolle Trainingsminuten und Stunden. Während meine eine schon beim Cooldown auffem Crosser angekommen war (die letzten 5 Minuten zum Herzfrequenz runterfahren), tuddelte Petra zwischen smartem Mister und Phone hin und her. Minutenweise waren für sie auch die Turnvorrichtungen mal sportlich interessant, aber das fiel nicht so richtig ins Gewicht.
Der Rest der Hütte war mächtig amüsiert, guckte so verstohlen wie ich immer zu den beiden herüber und hatte Lachmuskeltraining de luxe. Ihmchen wurde derweil wütend und wies sie etwas schroffer darauf hin, dass sie doch mal ihr rechteckiges gegen das Hantelgerät tauschen solle. Sie konterte mit einem Augenaufschlag, der nicht mal bei der teuren Vinyl-Barbie mit im Preis inbegriffen gewesen wäre. Alle anderen gröhlten innerlich.
Dann verließen die beiden die Show in Richtung Umkleiden. Da ich mit meinem Cooldown fertig war, dackelte ich hinterher. Und es kam wie es kommen musste, die Petra hatte ihr kleines Umkleideschränkchen neben meinem. Als ich mich neben ihr niederließ, hing sie schon wieder am Gerät. Ja, nee, am Handy, Is klar, nech?! Gestikulierte und redete wild umher, prökelte sich an und ging immer noch laut telefonierend aus dem Raum.
Tja, He-Man, so wird dat nüscht mit Deine Petra und Muckis und überhaupt. Hohle Figuren kann man nicht trainieren, da is jeder Versuch für die Katz und so gar nicht für'n Ar***. Und für's Hirni schon 'ne ma überhaupt nicht. Auch nicht hier, hier bei uns inne bronxx!


Donnerstag, 22. November 2018

Dem Herrn Rangel ihm sein Reich

Unser aller Lieblingssupermarkt am Fränky wurde ja mit all seinem Personal und seinen Kunden und den Geschehnissen drumherum schon ausführlich besprochen. Ihr erinnert euch: Harte Erdbeeren, belegte Brötchen, Azubisten und so. (Beizeiten könnte ich auch mal darüber berichten, wie ich mal vor dem Supermarkt, als ich beim Fränky noch umme Ecke gewohnt habe, ein unfreiwilliges, zirkusreifes Kunststückchen aufgeführt habe. Aber heute nicht, ein anderes Mal.)

Aber um dieses Erlebnisparadies geht es heute nicht, sondern um den Supermarkt beim Bürger M. am anderen Ende vom WRG, kurz vorm Rudi (da wo Frau Kletterrose auch mal gegenüber ...) und seinem heimlichen König. Herrn Rangel. 

Was haben der Barbier aus dem "Barbier von Sevilla", der Diener Passepartout aus "In 80 Tagen um die Welt" und Herr Rangel gemeinsam? Sie sind das, was man früher ein Faktotum nannte. Jemand der immer da ist und alles macht, kann und weiß und ohne den es irgendwie nicht geht. 

Herr Rangel räumt Ware ein, sortiert Kartons, sitzt an der Kasse, weiß auf Zuruf sofort wo man Perl-Graupen und Essig-Essenz findet, dengelt und klötert an Gerätschaften herum und weist auch schon mal jemanden auf dem Parkplatz zurecht. Immer alles gleichzeitig. Gefühlt jedenfalls. Und er beherrscht seine Königs-Disziplin aus dem Eff-Eff: den Pfandautomaten.  
Was dem Schwarzen Peter seine Stifte und Pinsel ist Herrn Rangel der Pfandautomat. Der Künstler und sein Werkzeug. Eigentlich ist so´n Pfandautomat ja eine ganz einfache Kiste. Loch im Gerät, Flaschen, Dosen, Joghurtglas rein, Knopf gedrückt, Bon unten raus. Jahaahaha, denkste! Bei jedem dritten bis zehnten Einwurf zickt die Kiste rum wie der Papst vorm Porno-Kino. Nichts geht mehr, keiner weiß Rat und die Kundschaft wird mürrisch. "HERR RANGEL !!!!!" und Herr Rangel kommt. Geht hinter die Kiste, haut, klopft, radengelt und krawummst bei ordentlichem Gefluche herum und die Kiste will wieder. Sie kennt halt ihren Meister und leistet nur kurzen Widerstand. Ganz großes Kino, jedes Mal wieder. Und als ob nichts gewesen wäre, wird danach weiter einsortiert, kassiert und gemacht.




Während die zumeist recht jungen Kassierinnen untereinander häufig auf das landläufige Supermarkt-Du ("Frau Pommerenke, kannst Du mal ...") verzichten und per Du und beim Vornamen sind, wird Herr Rangel innerhalb seiner Kollegen gesiezt und konsequent mit Nachnamen angesprochen wird, völlig ohne Ironie im Ton. Obwohl er gar nicht so wirkt, als ob er darauf Wert legen würde. Anscheinend nötigt er auch seinen Kolleginnen und Kollegen den nötigen Respekt ab. Ehre, wem Ehre gebührt. Ich habe mich auch schon gefragt, wie der wohl mit Vornamen heißt. Aber nein, eigentlich will ich es gar nicht wissen, das würde diese Aura doch zu sehr herunterdimmen. Von Englands Lisbeth will man ja auch nicht wissen, ob sie auf dem Klo die Shampoo-Flaschen liest. 





Natürlich heißt Herr Rangel nicht Herr Rangel, sonders ganz anders oder zumindest so ähnlich. Ihr wisst ja, Datenschutz, Persönlichkeitsrechte und so. Gerüchten zu Folgen sollen sich Kinder hier aber schon folgenden Schüttelreim zugerufen haben, "Rangel, rungel, ringel, Herr Rangel heißt Herr ...". Nein, gut jetzt. Sonst klingelt gleich der Datenschutzbeauftragte und ich habe nicht aufgeräumt, was soll der von mir denken? Dass ich hier Namen ausposaune? Würde ich nie tun *Zwinker-Smiley* 

Aber egal wie er denn nun heißt, der ist auf jeden Fall eine toffe Type. Nur hier, hier bei uns in der bronxx ...

Donnerstag, 15. November 2018

Gotham

Neulich scrollte ich durch meine Handyfotos und wurde wieder auf ein Foto aufmerksam, das ich vor einem Jahr in der Hugo-Luther-Straße geschossen habe und das in den Wirren der Folgezeit bei mir untergegangen war. Das war sehr schade, denn, wie ich mich erinnere, hat dieses Bild spontan meine ganze Woche gerettet und statt grauem Alltag lag auf einmal Fantasie in der Luft. Es war die Zeit der Landtagswahlen und die Politiker der verschiedenen Parteien hatten das westliche Ringgebiet ordentlich zugepflastert. Auch die SPD war gut vertreten. Als ich die Haltestelle in Höhe des Ringgleises passierte, sah ich folgendes Plakat:



Und was ich schon immer heimlich ahnte, wurde wahr: Ich lebe nicht in der Bronxx, ich lebe in Gotham City. Und werde mir ein Fledermauszeichen aus Karton schnitzen, das ich über meine Taschenlampe kleben werde, um den Held der ersten Stunde zu rufen – Christoph, THE BATMAN!
Ich war beeindruckt – und frage mich immer noch still, wo sich Christoph Batmanns Bathöhle versteckt… vielleicht in den Untiefen der Fliegerhalle? Hinter den Konglomeraten der amerikanischen Schlitten von Günthers Autowerkstatt am Westbahnhof? Oder gar im Keller von Harrys Bierhaus? Noch weiß ich es nicht, aber ich werde es herausfinden!
Ich hatte so etwas schon geahnt, spätestens, als mir eine Bekannte, die in der J.-Straße wohnt, berichtete, dass sie beim abendlichen Ansinnen, ihr Wohnzimmer zu lüften, einem Fledermausangriff ausgesetzt war, vor dem Sie kreischend auf die Keramik, das Gästeklo, floh. Die Fledermaus fand den Weg allein wieder aus dem Wohnzimmer und meine Freundin war um eine Kriegserzählung reicher. Wenn die wüsste, dass das vermutlich kein echtes Tier, sondern nur eines der vielen Batman-Tools war. Das muss eine seiner Spionage-Drohnen gewesen sein. Vielleicht wohnt nebenan der Joker?! Das werde ich weiterverfolgen und dabei mein selbstgeschnitztes Bat-Signal immer bei mir führen, nur für den Fall der Fälle.
Irritiert hat mich allerdings doch, dass Batman für die SPD kandidiert. Sollte der nicht seine eigene Partei aufmachen? Neben den grauen Pantern gebe es dann die Black Bats (BB). Wäre doch viel cooler, oder? Die würde ich sofort wählen! Aber naja, der schnöde Alltag bringt es ans Tageslicht – selbst Batman braucht eine gute Tarnung. Und dafür briet er denn auch letztes Jahr zur Vorbereitung auf die Landtagswahl vor dem NP Bratwürste. Und ich hatte keinen Hunger. Na toll. Eine Rostbratwurst von Batman – was wäre das für ein Traum gewesen.
Aber die nächsten Wahlen kommen, so viel steht fest. Und ich behalte den westlichen Ring im Auge… vielleicht sehe ich auf den Dächern der Teutloff-Schule demnächst seinen Umhang wehen… ich muss nur wachsam sein… und auf die nächste, sternenklare Nacht warten. Und wenn zufällig jemand Herrn „Bratmann“ mit einer schwarzen Sporttasche auf dem Weg zur Fliegerhalle am Ringgleis sehen sollte – dann will der vermutlich nicht boldern, er will nach Hause in seine Bathöhle, und im Handgepäck hat er seine Fledermaus-Drohne, seinen Bat-Gürtel und natürlich seinen Umhang.
Vielleicht probiere ich das Bat-Signal heute Nacht einmal aus…

(Für die heutige Geschichte bedanken wir uns übrigens ganz herzlich bei "Madame Miez", eine Bes!ucherin unserer Lesung und eine fleißige Blog-Leserin. Hat se jut jemacht, oder?!) 

Donnerstag, 8. November 2018

Tanja zahlt später

Was war das für ein genial lustiger, gemütlicher und schöner Abend im MokkaBär am letzten Samstag!!! Oh man, wir alle - und ganz besonders Ollo - waren total überwältig: Ihr ward spitze! Echt jetzt ma, aber sowas von. Unglaublich!
Das Kulturcafé war gerammelt voll, wir mussten noch Stühle organisieren, es war kuschelig und die bronxx hat an diesem Abend ein weiteres Highlight am Franky in ihrer Geschichte erlebt.
YEAH! Wir danken Euch für diese Unterstützung, sogar die Freunde aus Berlin waren extra eigens ins WRG angereist für die zwei Stunden, um mit uns zu sein. Und das muss man als bronxx erstmal bringen, Berlin auszustechen... Da kannste Dir voll was drauf einbilden, ey!
Habter jut jemacht, alle happy und nach der Lesung haben wir noch wie verrückt Autogramme in unser Buch gegeben.



Unter den Käuferinnen auch meine Freundin Tanja. Ihr kennst sie vielleicht schon aus der Geschichte von neulich -  mit dem Knöllchen auffem Franky.
Also jedenfalls hat sie auch ein Buch haben wollen und bat usn alle um das Signieren. Gesagt getan, dicken schwarzen Ediing genommen, alle schön reingekrickelt und trocknen lassen. Dann nimmt Tanja ihr Buch, doch ruckzuck hat es der schwarze Peter nochmal einkassiert. Mit einem Bleistift korrigiert er schnell noch Seite 5 nach. Da fehlen nämlich ganze drei Worte. Die snd verschütt gegangen. Beim Setzen des Bildes. Und das sieht man dann vor lauter Aufregungn meistens erst, wenn die 50 Exemplare frisch gedruckt ins traute Heim flattern...Tja, irgendwas ist immer. so auch in unserem ersten Werk.

Tanja zeigt Verständnis und wartet geduldig. Dann setzt sie sich still in eine Ecke und liest schonmal unser Buch quer. Nach 2 Minuten springt sie vom Stuhl auf, läuft zu Nils und hält ihm einen aufgeschlagene Seite entgegen. Du, hier ist auch noch ein Fehler...

Wir Blogger sehen uns an. Oha, was mögen wir wohl alles übersehen haben beim Absenden der Druckdaten???
Schon jetzt ist klar, wer demnächst das Lektorat übernehmen wird. tadadadaaa, Frau Tanja höchstpersönlich. Denn, sie ist gründlich, findet nahezu alle Lücken und Macken intuitiv und zielgerichtet. Und zuverlässig ist sie sowieso.
Nur Geld hat sie heute nicht genug mit für das Buch und so. Sie zahlt später.
Und wer von Euch auch noch ein Buch braucht, will, haben muss - mit Autogrammen oder ohne -, der kann sich gerne bei uns melden.

ber über die Fehler müsster drüber hinweglesen, versprochen? Denn das is ja nun Tanjas Part, nech?!
Hätten wir das nun auch geklärt. Und vor allem gilt: besser spät als nie... Hier bei uns in der bronxx.


Donnerstag, 1. November 2018

Wir machen Druck

Vor ein paar Wochen, als das Wetter noch im Sommer war und wir alle das vor lauter Hitze nicht ausgehalten haben, habe ich in unserer Blogger-Gruppe vorgeschalgen, endlich mal ein Buch rauszubringen.
In Sachen Kletterrose war ich selbst so im flow, vollendete einige meiner Werke und dachte mir: "Mehr is manchmal eben doch mehr. Es muss auch mal, wenn man's kann. Ich will ein Buch mit Euch!"

Am Anfang war das Verhalten eher verhalten - Nils, wenn de das jetzt Korrektur liest und ich erinnere mich falsch, streich den Satz raus, okay? -. Aber ich meine es war so und ich bin und bleibe hartnäckig und stur, wenn ich was will. Dann wüll ich es auch...
Ruckzuck haben wir uns getroffen bei mir, wieder mit Leckerchen, Schnickerchen und Bierchen auffem Tisch. Erstmal 'n Plan machen, welches Format, wieviele Geschichten, welche Druckerei und den ganzen Drumherum-Kram. Kannste nich ahnen, an was de da alles denken musst. Und Eile war irgendwie auch geboten, denn zur lesung soll(te) es schließlich vorliegen...

Wir hingen zunächst alle drei vor meinem Laptop und haben uns jede einzelne Geschichte nochmal angesehen und eine Auswahl getroffen. Drei Haufen: Ja - Nein - Vielleicht. Wie ümmer quasi. Das war in vielen Fällen recht easy und ging zackig. Die Vielleicht-Auswahl kostete dann doch 'n büschen Diskussionen. Aber nach guten zwei oder drei Stunden waren wir durch, so und so.

Doch der eigentliche Stress fing ja jetzt erst an, der schwarze Peter als gelernter und geübter Grafiker weiß das. Er musste nämlich dann ran und die Geschichten und Bilder in eine schicke Druckvorlage einpassen. Das kostet richtig Nerven - ich kann auch ganze Arien davon singen. Dann springt Dir die Formatierung weg, wenn de das bild einfügst, dann fehlen Dir plötzlich Absätze und ganz zu schweigen vonne Rechtschreibfehler. Die Korrektur war dann mein Part und der von Bürger M. Aussem Urlaub inne Badehose hatter denn auch mal mit der Tippex-Flasche übers Smartphone gepinselt. Was für ein Akt. Alle hatten nach 2 Tagen quadratische Augen, bei Duden-online qualmte die Korrekturseite und ich wusste am Ende nicht mehr, ob und wie man "ziemlich" und "richtich" schreibt.
Die letzten Meter waren echt heftig, für alle. Bis inne Nacht noch korrigiert und dann alles ab zu Nils, der modernen Technik sei Dank.

Und dann der erlösende Screenshot vom Druckauftrag....

Vorgestern kam dann ein Video vom schwarzen Peter. Er mit unserem Buch auffem Schoß, darin blätternd. Oh mein Gott! Wir alle hatten Pippi inne Augen. Es ist da! Unser Buch zum blog ist da! YEAH! Wir haben es geschafft! Unsere besten stories, zusammen in einem band, für Euch und Eure Lieben. Zum Kaufen und Lesen, zum Lachen, zum Heulen und zum Abfeiern von unserer bronxx! Weil wir sie so lieben, haben wir mal Druck gemacht...
Wir sehen uns Samstag, nech? Da kannste uns ma in echt kennenlernen, das Buch angucken und wenn de willst, kriegste auch 'n Autogramm von uns.. 
Und ich weiß jetzt schon, ich werde weinen vor Freude, weil ich hier lebe, liebe, wohne und da mit Euch feiern darf, hier bei uns in der bronxx!



Freitag, 26. Oktober 2018

Flotter Dreier

So, Eure Aufmerksamkeit haben wir jetzt ja schon mal.... Hehe!
Und wenn die Kletterrose sowas schreibt, dürfte es wohl auch ziemlich spannend werden. Dürfte... so oder so! Denn, wir haben ein Date!
"Wir? Echt? Also, Du und ich, oder wer?", sehe ich Dich erstaunt fragen.
Ja, nee, wir sind zu dritt... also wir vom Blog. Und Du kommst einfach dazu. Nun, Du brauchst keine Angst haben, wir machen nix. Wir wollen nur spielen. Und lesen und Bilder zeigen und Spaß haben.

Hastes jetzt kapiert? Alles gut, Dir passiert gar nix. Außer, dass de 'nen schönen, unterhaltsamen Abend hast und uns endlich mal life gesehen hast. Und, dass de endlich mal beim Ollo drin warst, im MOKKABÄR am Franky.

Jetzt nochmalganz in Ruhe von vorne, zum Mitschreiben und ohne Flachs und so: unser bronxx-Blog macht ne Lesung am 03. November um 20 Uhr im MOKKABÄR in der Frankfurter Str. 266. Ollo wartet mit Getränken und einer ganz tollen location auf Euch. Wir - Bürger M., der schwarze Peter und the_climbing_rose - werden dasein und Euch unsere Geschichten um die Ohren und die Augen hauen. Wir lesen und beamen, was das Zeuch hält.

Und der Oberhammer: wir haben unser (erstes! erstes?) Buch mit im Gepäck! Yeah! Ich hab ma'n büschen Druck gemacht bei meinen Kollegen und dann haben wa losgelegt und Nils hat alles gegeben und die Druckerei hoffentlich den Rest bis zum ersten Samstag im November.
 

Ach ja, das wird fein, die bronxx endlich im WRG zu Gast, ein Heimspiel sozusagen, der Nils und ich können zweimal hinfallen und dann sitzen wir bei Ollo am Tresen. Und wie der sich freut, Euch alle kennenzulernen. Auch sein Herz hängt dolle anner bronxx und so legt sein Kultur Café ab Herbst richtig los mit Veranstaltungen aller Art. Und wir mittendrin und auch dabei.

So, denn schnappt Euch am 3.11. ein Gefährt und die Liebsten und macht Euch auf zum Franky, sichert Euch 'nen Platz im Warmen, bestellt ein Getränk und lauscht uns Bloggern und feiert mit uns allen die Buch-Release-Party. Endlich habt ihr nämlich mal 'n Grund hier aufzuschlagen, hier bei uns inne bronxx!
Es gab sogar schon die ersten Buchbestellungen - aber mit Autogramm -. Euer Dreier aussem WRG freut sich auf Euch!

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Beleidigungen aus der Wand


So, da isser wieder, der Bürger M., frisch zurück aus dem Urlaub und mit einer launigen Anekdote aus den eigenen vier Wänden. 

 

Wer von den Älteren kennt eigentlich noch den „Chopper“, dieses merkwürdige Phänomen das Anfang der achtziger Jahre in einer Arztpraxis aufgetreten ist? Das war so eine Stimme aus dem Nichts die rumgepöbelt und Ferkeleien erzählt hat. Lange ist´s her, großes Thema damals. Daran musste ich im Nachhinein denken. Aber von Anfang an … 

 

Im Frühsommer zog neben mir eine neue Nachbarin ein. Eine alleinstehende betagtere Dame, nennen wir sie Frau S.. Wir liefen uns im Treppenhaus einmal kurz nach dem Einzug über den Weg und stellten uns vor. Die Dame war sehr freundlich und redselig und freute sich über die Begrüßung. Ich freute mich auch, mit der Dame als Nachbarin war kein Lärm oder sonstiges Unheil zu erwarten. Puh, Glück gehabt, kein Partyvolk oder gar ein Tuba-Spieler. 

Dann sah ich sie nicht wieder, bis heute nicht. Wir liefen uns einfach nicht mehr über den Weg. Gut, wenn man arbeitet dann kann das für ein paar Wochen schon mal vorkommen, aber über Monate? Sie war aber da. Ich hörte ab und zu Gerausche von der Dusche und dem Waschbecken aus dem Badezimmer nebenan, sonst nichts weiter. Unsere Wohnungen "berühren" sich nur an der Badezimmerwand, an keiner anderen sonst. Das war das einzige Lebenszeichen von Frau S.. 

Eines morgens dann, ich hatte mich wieder einmal zu viel umgedreht und war dementsprechend in Eile, stehe ich im Bad, höre Gerausche von nebenan und denke „Schön, sie ist wenigstens noch da. Man weiß ja nie bei den älteren Herrschaften.“ und putze mir derweil die Zähne.

Auf einmal höre ich, sehr laut und eindringlich "MENSCH, IST DER IDIOT SCHON WIEDER AM KACKEN?!“. Direkt aus der Wand und unmissverständlich die Stimme einer älteren Frau, anscheinend Frau S.  

Ich grinse und denke mir "Hach, ein Lebenszeichen. Leben live. Prima!". Und dann gehen mir schlagartig die räumlichen Begebenheiten hier im Haus durch den Kopf. Meine Nachbarn unter mir links wie rechts sind derzeit nicht da und über mir gibt es keine Nachbarn. Die Badezimmer der Nebenhäuser sind von hier aus auch nicht einsehbar.

"DIE MEINT MICH!" schießt es mir blitzschnell in den Kopf. Sie konnte nur mich meinen. Geistesgegenwärtig und nicht auf den Mund gefallen höre ich mich selbst sehr deutlich erwidern "DER IDIOT KANN SIE HÖÖÖREN!". Ein kurzes Poltern und danach Stille, Ruhe, nix mehr.

 

Das ist jetzt auch schon wieder gut drei Wochen her und ich habe seitdem noch weniger von meiner Nachbarin gesehen, geschweige denn gehört. Kein Licht im Flur, keine Geräusche aus dem Badezimmer nebenan und die Wand hat auch nicht mehr mit mir gesprochen. Ich sehe aber anhand des Briefkastens und der Fußmatte, dass sie da ist und existiert.

Wie geht man denn jetzt damit um? Einfach mal klingeln? War es doch nur ein Missverständnis oder ein Verhörer? Und was ist in dem Moment damals tatsächlich passiert? Hat sie etwa, während sie selber – na, Ihr wisst schon – mit einem Smartphone oder Tablet komische Videos geguckt und diese kommentiert? Inzwischen bin ich wirklich neugierig. Ich werde berichten … 

 

Tja, so ist das. Des Wahnsinns fette Beute sind die ganz normalen Leute. Auch hier, bei uns in der bronxx …

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Azubis im Wunderland



Eigentlich heißt es ja richtig: Alice im Wunderland. Da wir hier aber erstmal keine Alice haben, müssen wir auf andere Figuren zurückgreifen. Da gibt es ja bekanntlich jede Menge Auswahl an herrlichen Gestalten. Eben ein bisschen sehr viele hier.
Ich muss gestehen, ich habe den besagten Film noch nicht gesehen. Jaha, ich weiß. Wie kann man nur? Oder Bildungslücke und das kann doch gar nicht sein. Übrigens einer meiner absoluten Lieblingssätze in meinem ganzen Leben. Der wird mir immer wieder an den Kopf geknallt, die klügere gibt natürlich dann nach. Und behält am Ende auch noch Recht.
Also, es kann ALLES sein, merkt Euch das. Besonders bei mir!
Und natürlich auch im WRG. Damit zurück zum Film. Dazu musste ich nämlich extra recherchieren.
Unser letztes konspiratives blogger-Treffen bei mir zuhause auffen Sofa warf allerlei lustige Schtories von allen Beteiligten auf und der schwarze Peter brachte zwischen Bierchen, Fingerfood und Chips „Diedeldei und Diedeldum
“ ins Spiel.
Bürger M. grinste sofort allwissend und nur die Kletterrose war wieder mal planlos zwischen ne ganze Kerle und musste heute erstmal Bildchen im Netz gucken.

Und, was soll ich sagen, ich weiß, was die beiden meinen. Das sind sie, die Azubis an der Kasse vom berühmtberüchtigten „Harte-Erbeeren-Supermarkt“.
Form- und farbgleich halten se eisern de Stellung am Kassierband, im schicken grünen Arbeitsdesigner-Polopiquet (sprich: piekeeee und das heißt übersetzt soviel wie „irgendwas mit Kragen“) und immer de gelangweilte bis genervte Miene am Start. Zackich können se, denn kaum hat man hinten alles hindrappiert, kann man schon nach vorne wetzen und alles in den Rucksack werfen. Akkord ist Trumpf und manchmal denke ich, das ist die heimliche Rache. – Ja, ich weiß, ich bin böse… - Oder das ist erst das erste Lehrjahr, wir werden es sehen im laufe der Jahre.
Vielleicht hatten se sich das hier im Wunderland alles n bisschen cooler vorgestellt. So mit de fliegenden gebratenen Tauben und Regenbogen und Zuckerwatte. Und lauter Glitzer überall und die Alice, die man hernehmen und foppen kann und der man mal gehörig was vormachen und erzählen kann, wo die rosa Häschen so langhoppeln.
Aber wie schon gesagt, Punkt eins: Alice is nicht da. Die kommt hier auch nicht her. Für Regenbogen und Zuckerwatte ist eventuell, wenn überhaupt, der Norbeeert zuständig.

Punkt zwei: Wunderland ist hier ja eigentlich auch nicht... Nee, hier is bronxx. Schlicht und ergreifend. Nicht mehr und nicht weniger.
Und da musste gefälligst das Volk so nehmen, wie es zu Dir zum Zahlen da vorne daherkommt. Da kannste des ma mit nem Lächeln probieren.
Also, nicht ärgern, nur wundern. Ein bis zwei Jahre habt ihr ja noch ihr beiden…

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Wir lieben Lebensmittel

Und natürlich nicht nur wir. In der Hauptsache tut das ja die Lebensmittelkette mit dem gelben "E" tun. Also die Lebensmittel lieben. Das ist ihr Slogan und unter dem Motto läuft da so einiges mit allem Essbaren.
Und, wenn man den witzigen Werbefilmchen glauben darf, wird sich hinterm Fleischtresen, anner Wursttheke, in der Gemüseabteilung und im Flaschenregal um die Ware ausgiebig gekümmert: Apfelsinen streicheln und nett stapeln, jede einzeln. Die toten Tierteile in die Auslagen drappieren, appetitlich rot unter die rote Lampe. Und so weiter und sofort. Des Marktleiters Strenge und Güte und des Marketingdirektors Ideenreichtum sind best friends und kennen da keine Grenzen.
Was se nur nich so optimal in ihre Planung einbezogen haben, sind König und Königin, also der gemeine KundInnen-Pulk. Die beömmeln sich sicher köstlich übere Reklame, aber im Grunde ist es doch so: rein mit dem Zeuch innen Einkaufswagen oder ins Körbchen, denn der Hunger treibt's rein und der Ekel treibt's runter. So haben wir früher immer gesagt. Essen musste wat, also musste kaufen gehen und dann ab nach Hause mit der Beute. Liebe hin oder her, der Magen knurrt nach vier Stunden eh wieder.

Tja, nich so bei uns inne bronxx. Unser Supermarkt (harte Erdbeeren sind Trumpf, ihr wisst ja?!) als DER Lebensmitteltempel am Fränky fährt da ne ganz andere Schiene. Statt dem 5. Buchstaben aussem Alphabet muss man sich hier mit den mittleren und hinteren Plätzen zufrieden geben. Und dass, o b w o h l man verwandt und verschwägert ist mit den gelben, Tochter in guter Gesellschaft. Aber, wo de Muddi die Kohle inne Youtube-Filme und inne Werbefuzzis steckt, bleibt halt ma im WRG für den wirklich wichtigen Eckladen nüscht über. Kein Cinema, keine extra Streicheleinheiten füre Auslagen. Die Wursttheke wurde gar nicht erst aufgebaut und das Spiritousenregal, quasi die Kassenbandverlängerungsstraße, ist ewig gut geleert.
Hier in der bronxx hat man auch nicht genug Personal für all die angepriesenen Liebesdienste. Die 4 Vollzeitkräfte und die beiden Azubis routieren in langen Schichten im Auf und Ab der Woche.
So, und was meint ihr, wie lösen die WRGler das Problem? Janz einfach: die Kunden müssen bei uns ran und Lebensmittel lieben.
Das geht nicht? Und ob...
Testperson erster Güte war natürlich, wer sollte es anders ein, MEIN Rapper. Seine Aufgabe war, zeig uns Deine Liebe zum Essen. Und er geht erstmal gleich schnurstracks ab in den Laden, zack durchs Drehkreuz und auf der Hälfte rechts an die Käsekühlung. Schrank auf, Packung mittelalten Gouda, 400 g in Scheiben, gereift, dies das bli bla... Schrank zu und lächeln. Was lächeln? Jaha, lächeln.
Und zwar hin zur Packung, zum Käse. So lange Du kannst. Und schön dranbleiben und Blickkontakt halten. Nicht blinzeln und immer schön strahlen. Nicht aufhören. Hörst Du? zeig Deinem Käse, wie sehr Du ihn lieben tust. Wie sehr Du ihn begehrst. Dass er sich geborgen fühlen kann bei Dir, in Sicherheit ist und der ganze Sermon. Bau Vertrauen zu ihm auf! Schau im tief in die Augen und lass ihn wissen: "I love you, Baby! Forever!"
Was soll ich sagen, der Rapper hat die Aufgabe super gemeistert. Er kann es, folks. Er hat es allen locker gezeigt. Ganze zehn Minuten. Das ist fast Spielfilmlänge. Das dicke E kann in seinen Reklamevideos einpacken... Ich wusste es und bin stolz auf ihn!
Und wenn ihr mal wieder Liebe machen wollt, kommt zu uns in den Supermerkato anner Ecke, Millionen Lebensmittel warten auf Euch! Yes, hier bei uns inne bronxx! 


Donnerstag, 27. September 2018

In drei bis acht Schritten zum Profi

Anleitung zum Saufen am Platz:

Man nehme seinen Nachbarn, den man wenige Tage zuvor noch im Flur getroffen hat. Sollte das rein zufällig nicht mit dem Treffen klappen, können sie natürlich auch einfach klingeln bei ihren anderen Hausbewohnern. Achten sie dabei jedoch unbedingt auf die Mittagsruhe und, dass die ausgesuchte Person ihres Vertrauens alt genug ist, um Alkohol trinken zu dürfen.
Hat sich ein Opfer gefunden, schnell sodann einen Tag, eine Uhrzeit und die genaue Sitzposition vereinbaren: auf der Bank oder auf einem der farbigen Sitzquader am Franky oder lieber in der Nähe des Pissoirs auf der langen Betonsitzbank bei Biggi vis-à-vis. Ganz wie ihnen beliebt und je nachdem, wie chaotisch der Abend werden und enden darf. Sprechen sie sich ab!

Das nächste, was sie zu zweit oder mit noch mehr Personen klären müssen, sind die Getränkewünsche: egal, was da ist oder was weg muss; oder hat jemand eine Histaminintoleranz, dann geht natürlich nur Bier oder Weißwein. Oder gar der richtig heftige Schluck?
Aber: fangen sie langsam an, wenn der Abend ein bisschen was abwerfen soll, nicht zu hastig. Sie machen das schon!
Wenn sie das erste Mal am Platz saufen gehen, sind ihnen wahrscheinlich auch die Gläser und Becher noch ziemlich wichtig. Keinen Stress, wir können sie beruhigen: das Messener und das Harzkristall brauchen sie da nicht aufzutischen. Interessiert zum einen keinen und zum anderen wissen sie nie, wie der Abend endet und es wäre schade um das gute Zeuch. Also, Plaste und Elaste eingepackt und wegns die Umwelt die guten Konzerttrinkbecher. Dafür haben sie die schließlich mindestens seit 7 Jahren im Schrank gebunkert. Jetzt kommt auch deren großer Auftritt und ihrer sowieso.

Haben sie sogar eventuell und rein zufällig Eiswürfel im Haus oder besser ja im Gefrierschrank? Ja, nun, dann kurz vorm Gang vore Tür ab inne Tüte damit. Der Weißweingenießer wird nun neben dem weißen Rebensaft auch sie dafür liebhaben. Überraschen sie ihren Begleiter damit!
Eine große Freude werden sie ihren Mittrinkern sicher auch bereiten, wenn sie einen Öffner mitnehmen, einen für Korken und Kronkorken versteht sich. Sollte nämlich von den Profis da unten keiner mehr sitzen, sind se ohne Schraubverschlüsse aufgeschmissen... also, seien sie ein Fuchs. Sollten sie auch zum Profi aufsteigen, werden sie in diesem Level alles nötige zum puren Überleben ohne Hilfsmittel lernen. Ganz sicher!

Noch zwei Geheimtipps: 1. Lassen sie so Schnickschnack wie Brot oder Knabbereien weg! Ja, nur Mut! Braucht kein Mensch, verdirbt nur den Geschmack und lenkt unnötig ab.Und sie laufen Gefahr, vor Ort von den Kenner gleich als blutiger Anfänger geoutet zu werden. Und das wollen sie doch nun wirklich nicht.


2. Für den schmalen Geldbeutel empfiehlt es sich, sich da unten zu treffen, wenn der Supermarkt noch ne beachtliche Weile offen ist...
Dann kann ma einer mittem Leergut los und tauschen gehen oder so Nachschub holen. Zu Preisen, die ne ganze Ecke billiger sind als bei Biggi nach 22:00 Uhr am Kiosk oder gar anne Tanke. Ewig langes Gelatsche zum Ende der Frankfurter braucht keiner mehr dann, wenner dreiacht auffem Kessel hat.

So, nun haben se alles beisammen. Nachbarn schnappen und auf ins Abenteuer. Für den Anfang reicht das einmal alle zwei Wochen. Nach gut zwei Monaten steigern se langsam die Dosis und sie werden sehen, nach einem halben Jahr sind se Profi. Dann haben sie ihr Ziel erreicht. Bis dahin: üben,üben,üben. Und zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker oder die blogger. Hier bei uns in der bronxx, gell?!




Donnerstag, 20. September 2018

Jetzt ist sie weg

.... und ich bin wieder allein...
Der Songtext war vor Jahren der Titel eines Hits der deutschen Hip-Hop-Szene. Vielleicht kennt ihr ihn noch? So mit Herzschmerz und  das ganze volle Programm.


Tja, was soll ich sagen, so geht es mir auch, genauso. Auch und eben trotzdem, wenngleich sie keine Person oder ein Mensch war. Sie war vielmehr ein Gegenstand, ein ziemlich großer Gegenstand sogar. Sie war ein Container. Ein weißer, großer wie man ihn üblicherweise auf dem Bau antrifft. Dort, wo die Architekten und Maurer sich guten Nacht sagen und die Pläne begucken. So'n Ding war das, nur mit nem extra riesigen Fenster an einer der langen Seiten, nachträglich eingebaut vom Besitzer. Dem sympathischen S. aus der Blumenstraße in unserer bronxx. Er hatte die Artbox ins Leben gerufen und sie damals an den Rand der Straße, gegenüber vom Gebrauchtwagenhändler hingestellt. Im Frühjahr oder Sommer habe ich mich dann getraut und habe die Nummer auf der Visitenkarte angerufen, die im Artbox-Fenster auslag.
YEAH! Schnell war ein Termin mit dem Vater der Box gefunden und noch schneller ein Termin für meinen ersten, alleinigen Auftritt als Kletterrose im Kunstkasten. Im Oktober 2013 war es dann soweit, die Box war belebt mit ordentlich Publikum und ich vorneweg am Mikro und mit sexy stories im Gepäck. Es gab Sektchen und für mich ein Bierchen und S. war ein supertoller Veranstaltungsbetreuer. Unvergessene Stunden und ich war verliebt. Nee, nicht in S., aber in die Artbox.

Über die Jahre empfahl ich diese wahre Schatzkästchen immer weiter an Freunde aus Kunst und Küche, hatte selbst noch einige Auftritte darin und meine Liebe zu der Kiste wuchs mit jedem Mal mehr. Ein kleines Stückchen bronxx-Heimat im Herzen und in der Blumenstraße. Dort, wo man als Kletterröschen ja per se irgendwie ganz bombig hinpasst. 

Irgendwann warer dann blau der Container und 2016 zog dann ein bleuer Künstler mit braunen Ausstellungsstücken ein. "2 Jahre kein Bock" las man auf dem Schild an der Fensterfront zwischen den braunen Vorhängen. Und es tat sich wirklich 730 plus minus 1 Tag überhaupt nüschte darin. Weder noch. Still ruhte der blau braune Riesenkunstkarton. Ich fuhr oft vorbei und hoffte, dass die Jahre bald um sein mochten. Denn, ich wollte ja wieder mal in "meine" Box und da lesen oder whatever. Am liebsten auch meinen Geburtstag feiern und danach regelmäßig dort kleine Kunstevents anbieten. Pläne hatte ich reichlich. Vorsichtig fragte ich bei S. an, ob und wann wir denn mal reden könnten dazu.
September, das sollte der magische Monat sein. Da wollte er sich melden und so wartete ich brav... ganz brav sogar, den eigentlich bin ich eine furchtbar ungeduldige Person. Aber ich wollte mich bessern... Ich hielt durch... ganz tapfer... bis...ja bis Mitte September als ich zufällig bei S. auf dem Profil Bilder vom blauen Container sehe. Und zwar in den Fängen eines riesigen Kranes. Dreimal dürft ihr raten, was der gemacht hat...


Mein Herz blieb stehen und ich hatte Tränen in den Augen. Da geht sie dahin, meine geliebte Box und ich habe nicht mal "Tschüss" gesagt und nix. Und jetzt ist sie weg und ich bin wieder allein.
Wieder ein schöner Kunstort in Braunschweig - sogar noch im WRG - verschwunden. So ganz klammheimlich und für mich hinterlässt diese Aktion eine riesige Lücke, hier bei uns in der bronxx...


 

Donnerstag, 13. September 2018

Schleudergang mit SchokoVanilleErdbeer

Nachdem ich vor kurzem bei meinen Streifzügen durch die Nachbarschaft ganz investigativ die geheimen Einsatzzentralen der Haarunfall-Einsatztruppe aufgedeckt habe, bin ich neugierig geworden und wollte wissen, was sich hier noch so hinter den Türen und Schaufensterscheiben verbirgt. Und ich bin fündig geworden ….

Ich habe mich dabei an eine Kolumne von Max Goldt erinnert. Er hat sich seinerzeit, als Berlin noch eine Mauer hatte und DM noch ein Zahlungsmittel und kein Drogeriemarkt war, gewünscht, dass in seinem Berliner Kiez doch bitte mal ein vernünftiges ‚Kopierparadies‘ eröffnen möge. Stattdessen öffnete nur Obskures wie ein Zubehörladen für Zauberer oder ein Kerzen-Selbstmach-Shop, wo man Docht als Meterware kaufen konnte.

So ähnlich erging es mir, als ich neulich mit offenen Augen die Goslarsche Straße heruntergeschlurft bin. Wusstet Ihr, dass es hier bei uns einen Imker-Laden gibt? Völlig unscheinbar und mit nur einem kleinen Schild „Imker“ und „hier klingeln“ versehen. Leider war es schon spät und es war kein Licht mehr um der Aufforderung nachkommen zu können. Das hat mich neugierig gemacht und ein Glas Honig brauchte ich sowieso. Merken, nächstes Mal. Oder kann sich dort auch der zukünftige Hobby-Imker mit Materialien und Gerätschaften eindecken? So´n riesiger Hut mit Vorhang vor wäre dieses Jahr bei den ganzen Wespen die einen um den Kopf herumgeflogen sind, sicherlich ganz praktisch gewesen. Wie gesagt, nächstes Mal.

So, weiter gelatscht und am Penny-Markt vorbei und halt, stop, was ist das? Hä? Eine Eisdiele, oder besser ein Eis-Verkaufsfenster eingebaut in einen Waschsalon. Ja, ne, is´ klar,Waschsalon mit Eisdiele. Wer kommt denn auf sowas? Aber hey, liegt doch auf der Hand. Da hängt man im Waschsalon rum und wartet dass die Maschine endlich fertig ist und hat die GALA oder ADAC-Motorwelt, die da so rumliegen, schon dreimal durchgeblättert, dann wäre doch ein Eis meistens ganz fein. Und das geht dort, direkt im Laden. Wie geil ist das denn? Und wenn man als Betreiber eh vor Ort ist, dann kann man ja auch gleich noch Schleckerkram vertickern. Schlau gemacht. Wenn der Laden jetzt auch noch WLAN hätte, dann könnten sich diese hippen Co-Working-Buden aber mal ganz fein gehackt legen. 

Und wenn ich jetzt auf der Straße weiter heimwärts latsche, dann komme ich auch noch am Flamenco-Studio(das hier ja auch schon mal prominent zu Gast war) und einem klitzekleinen Teeladen vorbei. Die Kombi TanzTeeBude hätte natürlich auch etwas, klingt aber dann doch ein bisschen zu ausgedacht. 

Und was fehlt auf der Straße? Was gab es früher an jeder zweiten Straßenecke? Einen Kiosk. Es gibt seit über einem Jahr hier in direkter Nachbarschaft keinen Kiosk mehr. Lohnt wohl nicht. Und so hip ist die Ecke anscheinend wohl (noch) nicht, dass bärtige Knöchelfrei-Träger hier lässig rumstromern und abhängen wollen. Hier wohnt man halt und lümmelt nicht an Ecken herum.

Alles hochinteressant und eine weitere, genauere Betrachtung wert. Ich bleibe am Ball, klingele mal hier und dort oder gehe einfach und forsche weiter. Ich werde berichten.

Was es nicht alles so gibt, hier bei uns in der bronxx …

Freitag, 7. September 2018

Tickets nur noch an der Abendkasse

Neulich war ich mit meiner Freundin T. bei IKEA. Radfahrer wie ich kommen da ja nur kurz unter 24-Stunden-Rennen hin und sind dann voll im Eimer und Möbelstücke passen irgendwie auch nicht so bombich auffen Gepäckträger. Die Tram hält umme Ecke und dann muss man noch ewig latschen. So hatte ich den Luxus der Beifahrerin und wir waren mal wieder - gefühlt seit Jahren - im blaugelben Möbellager. Nach vegetarischen Köttbullarsse, Germknödel und unten die ganze Abteilung durchkämmen,waren wir nach guten einskommafünf Stunden wieder raus aus Klein-Schweden. Mich macht die Asmosphäre da beizeiten richtig kirre, sodass ich am Ende froh bin, wieder im Auto von T. zu sitzen. Es gab Bilderrahmen, die coole schwarze Klobürste mit weißem Griff und Behälter war wieder nicht da und ich habe die Galerieschiene voll vergessen. So ein Mist! Falls noch einer eine hat, hier ich!!!

Da das schwedische Bällebad im Knutwald liegt und nicht im WRG, ging es ab mit dem Auto hübsch inne bronxx gekurvt. Da es unter Frauen immer noch so viel zu erzählen gibt, parkt T. ihr fahrbares Unterteil auf der Verlängerung des Franky. Dort, wo die Kurve beim Pissoir zum Sitzplatz für die Flaschenjungs wurde und geschmeidig in meine Sch-Straße mündet. Jetzt werden noch schnell die ganz heißen Themen ausgepackt, die Frauen von heute eben auch brennend interessieren. Und dann kommste vom Hölzchen aufs Stöckchen und umgekehrt und manchmal leider auch bis zum Wald. Quasi die Geburtsstädte des Hölzchens. Wir sitzen bestimmt schon 30 Minuten da im Auto und raffen mal wieder gar nüscht. Emotional mitten drin inne Frauenthemen, um uns rum der ganz normale Kioskfeierabend mit Fläschchen und Kippchen und ordentlich Bambule. Wir nehmen die Dinge nur aus dem Augenwinkel wahr und seit einigen Monaten isses ja hier auch erstaunlich friedlich auffem Platz. Also kein Grund zur Beunruhigung, weder noch...

T. ist voll in ihrem Element und erzählt, was das Zeug hält, als ich hinter ihr durch das Fenster der Fahrertür ein merkwürdig anmutendes Auto wahrnehme. Ihr kennt das: dieses ganz leise komisch kotzige Bauchgefühl, dass man immer irgendwie zu wenig ernst nimmt und im Grunde doch hinterher ganz genau weiß, dass es besser gewesen wäre, das zu tun. So schnell, wie die drei people da aussteigen, kann ich gar nicht gucken. Zwei Frauen und ein Mann verlassen das relativ kleine Auto. Sie tragen dunkelblaue ja fast schwarze Jacken oder Westen und sehen generell so aus, als seien sie so gar nicht aus der bronxx. Sie gehen über den Platz und inspizieren dort alle Autos in der Sitzkurve bei Biggi. Noch immer kapiere ich es nicht, bzw. mein Magen hat bei meinem Großhirn keine Chance... T. redet weiter, mit dem Rücken schön zu besagtem Autofenster gelehnt, etwas heruntergelassen das ganze, denn es ist warm, auch noch an diesem Tag. Und zwei Frauen im Klimakterium sind nix auf so engem Raum.

T.s wahrlich spannende Schilderungen werden jäh von einer Männerstimme unterbrochen. Diese spricht durch die halb gesenkte Scheibe hinter ihr. Erschrocken wenden wir beide uns dem Sprecher zu. Es ist der Mann mit den grauen Haaren aus dem Auto, das eben beim Parken meine mulmiges Bauchgefühl hervorgerufen hatte. Rechts und links neben ihm die beiden Begleiterinnen, die ich vorhin aus der Ferne sah. Die Kleidung entpuppt sich als Ordnungsamt-Kluft und spätestens das kleine schwarze Gerät in ihrer Hand verrät, was jetzt wohl gleich an unsrer Windschutzscheibe bzw. in T.s Portemonnaie Platz finden würde...
"Guten Abend. Stehen Sie hier schon länger? Sie dürfen hier nicht stehen. Fahren Sie hier weg oder Sie bekommen ein Knöllchen", so die Frau zur Rechten des Mannes. T, und ich gucken uns verdattert an... Was ist denn jetzt schon wieder los? Was haben wir verbrochen?
Dann dämmert es uns. Wir wollten ja bloß kurz parken, dann ausladen und nichts wie weg. Wir haben uns verquatscht... Das teilen wir der Stadt-Triade auch mit.
Und wir haben Glück. Sie drücken ihre sechs Augen zu, lassen uns uns verabschieden und ausladen und T. dann ohne weißes DIN A6 Zettelchen mit Braunschweiger Stadtwappen und der bösen Summe X davon fahren.
Puh... Das war knapp. Fair im Verkehr, das muss man ihnen lassen! Danke nochmal an die drei von der Mahnstelle, dass wir KEIN Ticket bekommen haben.

Tja, man kann auch ma Glück haben, hier bei uns inne bronxx! Und wer das nicht immer so am Start hat, sollte bitte nicht in der Kurve bei Kiosk parken. Da ist das Trio regelmäßig zu Gast und nicht unbedingt bei de Biggi... Weißte Bescheid!