Freitag, 27. September 2019

Alles Roger?

"Ich bin dann mal Zigaretten holen." Dieser Satz ist ja gemein hin bekannt als DIE Methode, einen polnischen Abgang zu machen...
Mein Arbeitskollege guckte mich das erste Mal ganz sparsam als ich mich so von ihm in die Mittagspause verabschiedete: "Du rauchst doch gar nicht..." Und ich dann so: "Ach, ja stimmt...". Und dann lachten wir beide.
Christa und Roger freuen sich auch. Christa, weil Roger nun in den Blog kommt und Roger, weil er Bier kaufen geht. Nein, keine Zigaretten, denn Roger liebt seine Christa und kommt wieder. Immer. Und außerdem raucht er ja auch gar nicht.

Er ist Blog-Fan der ersten Stunde, kommt immer zu unseren Lesungen und hat alle unsere und meine Bücher schon im Schrank. 
Neulich auffem Sonntach, denn wahre Fans beehrt man auch am heiligen Tag, bin ich wieder bei den beiden vorbeigefahren und habe eines meiner Werke ausgeliefert. Lag super auf dem Weg inne Strampelbutze und mein Aufwärmtraining hatte ich dabei schon hinter. 77 Stufen in den dritten Stock. Die Zahl habe ich mir jetzt Mal gemerkt. Und ich war echt volle Kiste aus der Puste. Im Gegensatz zum Hausherren. Der zählt das alles mehrmals am Tag durch, denn er ist leidenschaftlicher Fußgänger und jetzt ist er mal soeben aus Versehen in den Blog gestolpert... Aber vielleicht bist Du ihm da draußen auch schon mal begegnet.
Er ist ungefähr so groß wie ich, schlank, trägt ne Brille, einen Schnauzer, hat grau-weißes Haar und erkundet unsere hood per Rad oder eben zu Fuß.

Nämlich dann, wenn er zusammen mit seiner blauen Tasche zum Netto geht. Sie ist aus Baumwolle und aus Büsum, weil Christa und ihr Mann da nämlich öfter mal Urlaub machen. Und sie ist so schön stabil, also die Tasche jetzt. Die hält gut was aus und trägt auch den Conti Wolters heile nach Hause. Das ist sein Lieblingsbier und als Braunschweiger aus dem WRG hat er auch schnell raus, wo man hingehen muss, damit Preis und Leistung stimmen. Und da hat der Roger ganz richtig recherchiert, dass er im gelb-roten Supermarkt viel weniger in den Sechserträger heimischen Gerstensaft investieren muss als beim blau-gelben Lebensmittelhändler vis-a-vis...
Also, nix wie hin zum Netto in the Ghetto. Und triffst Du Roger unterwegs, dann sprich ihn an und geht zusammen rein.
Aber, denke dran, die Zigaretten bleiben da, die brauchste nicht zu holen. Du gehst schön wieder nach Hause und Roger natürlich auch. Denn, Christa wartet schon auf ihn, oben bei den 77 Stufen.
Also, alles Roger bei den beiden. Kann ja auch mal was ganz in Ordnung sein hier, bei uns inne bronxx, nicht wahr?!




Donnerstag, 19. September 2019

Who the fuck is Ted?

Wer zur Hölle ist dieser Ted und warum ist plötzlich der Text weg?! 

Ihr merkt bereits jetzt, liebe Leser, dass der heutige Beitrag etwas anders läuft als gewohnt - mal ganz davon abgesehen dass Frau Kletterrose und nicht ich, der Schwarze Peter, ihn verfassen sollte. Aber fangen wir von Vorne an. 

Eigentlich wollten wir heute von unserem neuen Mitbewohner hier in der bronxx berichten. Sein name ist Ted. Ted lebt mitten unter uns (also quasi mittig sozusagen), ist etwa 1,50 m hoch und knapp 1,80 m breit. Solltet ihr über ungefähre Kenntnisse in Sachen menschlicher Anatomie verfügen, so müsste spätestens jetzt klar sein dass Ted nicht menschlichen Natur ist. Ich schreibe bewusst Natur, denn menschlichen Ursprungs ist er durchaus. Dementsprechend ist er alles andere als ein Alien, obgleich sein Lebensraum doch etwas exklusiver und exponierter ist als der gewöhnlicher, nicht menschlicher bronxx Mitbewohner, die auf so zahlreiche Art und Weise unser schönes Viertel farbig mitgestalten. 

Na, klingelts? Farbe … gestalten … na, na? Richtig! Es handelt sich bei Ted um ein neues Grafitti (bzw. Grafitto weil wegen Einzahl) dass seit kurzem in unserer Straße weilt. Und weil normal jeder kann, prangt Ted nicht einfach an irgendeiner Hauswand, sondern unübersehbar mitten auf der Straße direkt hinter einer T-förmigen Kreuzung in strahlend Weiß auf dem sonst kohlraben-schwarzen Asphalt. Jedenfalls scheint er durchaus bei guter Laune zu sein und sich wohl zu fühlen. Woher ich das weiß? Das steht ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Denn Ted besteht nicht nur aus den drei Lettern T, E und D, sondern auch einem darüber sitzenden, Zunge-rausstreck - Smiley. Die Gute Laune steckt förmlich an! 

Doch fast viel mysteriöser als das eigentliche Kunstwerk beschäftig uns alle im Viertel nun die Frage - wer zur Hölle ist TED ?! Ich meine natürlich nun nicht das Grafitto selbst, sondern den Mensch dahinter. Warum fühlte sich eine Person dazu bewogen uns speziell diese Nachricht an eben dieser Stelle zu hinterlassen? 
Laut zweier Zeugenaussagen - ja ich habe tatsächlich Menschen dazu befragt - konnten wir den Kreis derer, die als Schöpfer in Frage kommen schon recht genau eingrenzen. Lustigerweise hat ein Nachbarskind den Künstler sogar im Prozess dabei beobachtet. Eine Freundin von mir ebenso. 
Handelt es sich bei Ted also um ein geheimes Künstlerpseudonym oder eine verflossene Liebschaft? Vielleicht sollte ich mal nach Nebenan gehen und mal nachfragen. 

Dann könnte ich nämlich auch gleich erfragen ob es Ted war, der vorhin den ursprünglichen Blogbeitrag der Kletterrose gefressen hat. Der war nämlich, nach dem ich meine Illustration einfügen wollte, plötzlich weg. Da wir Blogkünstler natürlich so richtig true-artist-like ohne doppelten Boden arbeiten und das Risiko lieben - denn wer braucht schon Sicherheitskopien, pah - war der Text unwiederbringlich flöten. Mit Pauken. Und Trompeten und Sang und Klang und allem was dazu gehört. Alles weg. Hello blank page. 
Ich möchte ja keine Verschwörungstheorien in die Welt setzen aber... doch eigentlich schon. Ich bin mir sicher Ted hatte was damit zu tun und wollte bestimmt nicht dass wir vom bronxx-Blog uns in seine Angelegenheiten mischen. Zu spät. Wir tun es trotzdem. 

Dass ist er also nun... der spontan improvisierte Blog Beitrag. Und es gibt nichts was du dagegen mehr ausrichten kannst. Hörst du TED?! 




Donnerstag, 12. September 2019

WUPPERTAL

Es begab sich einst in einem Seniorenheim, dass sich eine betagte und dennoch rüstige Dame namens Erna Bratkowicz auf den Weg in die Bewohnerverwaltung ihrer Altersresidenz machte, um dort den jungen Mann hinter dem Tresen um einen ganz schlichten, aber sicher doch - mit wenig Aufwand - machbaren Gefallen zu bitten. Sie hatte sich etwas überlegt und nun sollte ihr der nette junge Verwaltungsangestellte, der sie sonst immer so beherzt begrüßte und ihr von ihrem Taschengeldkonto allwöchentlich gute 10 Euro in die Hand drückte, diesen Wunsch erfüllen.
Als sie heute wiederum mit ihrem Rollator um die Ecke des langen Flures bog und ihn und sich durch die offene Tür von Herrn Müllers Büro schob, begrüßte der an Jahren noch recht junge Jörg sie herzlich wie immer: "Na, Frau Bratkowicz, sind die 10 Euro schon ausgegeben und jetzt möchten Sie sich neue Wünsche erfüllen?"
"Nein, Herr Müller, ich habe diesmal eine ganz andere Bitte", entgegnete ihm Erna B. in ihrer typischen nord-rheinwestfälischen Mundart. "Ich möchte, dass Sie mir bitte ein Schild ausdrucken, wo "WUPPERTAL" draufsteht, So groß wie möglich. Mehr brauche ich nicht", fuhr sie weiter fort und nahm derweil wartend auf der Sitzbank ihres Rollators Platz.
Jörg war erstaunt und tat dennoch wie ihm geheißen. Er wollte dieses arme alte Seelchen von Mensch nun wahrlich nicht enttäuschen. Die Tastatur klapperte vor sich hin und auf dem Bildschirm erschien das Wort "WUPPERTAL" in arial black, so groß es eben auf einen DIN A4 Bogen passte, quer natürlich, denn Herr Müller war ein echter Computercrack. Und so konnte er Frau Bratkowicz schon nach wenigen Minuten das gewünschte Schild überreichen. Sie strahlte über das ganze Gesicht, sattelte ihr Fahrzeug nebst Papier und schob glücklich von dannen. 

Schnurstracks visierte sie den Ausgang an, schob sich durch die Glastür und steuerte in Richtung Straße. Sie war unendlich glücklich und nun musste nur noch der Rest ihres Plan aufgehen - vorsichtig mit ihrem Gefährt an die Straße stellen und mit das Schild hochhalten. Und, wenn alles sooo gut lief wie bisher, dann würde sie ganz bald in ihrer geliebten Heimatstadt sein und hatte allem, was sie hinter sich lassen würde ein echtes Schnippchen geschlagen.
Aber Erna Bratkowicz hatte nicht richtig bis zum Ende überlegt. Denn, wo sollte sie wohnen, was sollte sie essen dort, vor allem wovon sollte sie das bezahlen und überhaupt kannte sie dort wahrscheinlich so gar niemand und ihre Medikamente hatte sie auch nicht bei sich...
Aus diesem Grund fand sich die Bewohnerin noch am selben Abend in ihrem Zimmer des Braunschweiger Pflegeheimes im WRG wieder. Wohlbehalten zurückgebracht von einem fürsorglichen Autofahrer.
Tja, bei uns in der bronxx geht niemand verloren und schon gar nicht über die Wupper und auch nicht in das Tal derselben. Denn, eigentlich ist es ja auch ganz schön hier, hier bei uns inner bronxx, zumindest im Westen, nicht von janz Deutschland, aber eben von Braunschweig....

Donnerstag, 5. September 2019

Komm ich jetzt in Radio


Manchmal überlegste krampfhaft, was de die Woche mal so im blog schreiben könntest, schaust schon immer hektisch in Deiner bronxx umher, ob de nich was dubioses findest, über das de berichten könntest... Aber es ist soweit nischt dabei, was denn mal für ganz ganz viele Buchstaben hier reichen würde. Und denn wachste Mittwoch um 5 Uhr auf (in Worten um fünf) und hast voll die Story im Kopf und schwierig war es eigentlich auch nicht. Denn, warum inne Ferne schweifen, wenn das Glück so nahe liegt.
Meistens stimmt dieser Satz einfach und jetzt gerade stimmt er halb fast. In die Ferne schweifen musste ich, sowohl mittem Kopp als auch mit meinem Rad.
Aber letztendlich liegt das Glück dann wiederum nahe und somit auch hier bei uns im WRG.
Aber jetzt der Reihe nach: Es war an einem heißen Sommertag als meine Freunde mit ihrer schönen Galerie ARTMEN bei Radio Okerwelle zu Gast waren und von ihrer Arbeit berichteten. Ich lauschte an jenem Donnerstagabend - ihr merkt schon, der Donnerstag ist irgendwie ein guter Tag – gebannt dem Livestream dieses Braunschweiger Senders und dachte so, da will ick och ma hin. Später hatte ich original eine Nachricht meiner Freundin Geli (die frisch aus der Sendung kam) im Handy - schreibe mal dem Macher der Wunschkiste eine Email, er möchte Dich im Radio haben. YEAH! Gedankenübertragung deluxe! Kein Kurs im Wundern mehr besuchen oder Wünsche beim Universum-Seminare besuchen, bei Mutti geit dat so. Basta.
Gesagt getan, den Abend gleich anne Tastatur geklemmt und dem Wölfi mal wat inne Postbox getickert. Prompt kam der Anruf am nächsten Tag und wir haben uns verabredet für das Vorgespräch. Machen alle, nicht nur Tätowierer, Operateure, nein auch Moderateure vom Radio.
Dann hab’ ich mich auffen Wech gemacht ins Östliche… (Das hatten wir hier lang und breit in einem Beitrag und auf unserer Lesung. Wobei dort sind vermutlich ein bis zwei Anwesende nach der Geschichte pikiert rausmarschiert aus Ollo seinem Kaffee...) Ich habe mich jedenfalls dahin getraut, wie quasi jeden Morgen, wenn ich Geld ranholen muss.
Hin her, her hin, Östliches Westliches Ringelreihen und wieder retour inne bronxx.
Und tadatata: Heute isses soweit. De Kletterrose spricht ausse Lautsprecher anne Radiogeräte zu Euch aussem Östlichen inne janze Welt. Mit Livestream
-> https://okerwelle.de/livestream/ nun mal gar kein Problem. Da könnter nu hören, wat se so macht, wenn se ma keine Buchstabe hier reinhäckt. Und natürlich wird se auch kurz was zum Blog sagen. Türlich. Geht ja auch nicht anders. Zum einen, weil Herr Altstädt das bei seiner Recherche gefunden hat und zum anderen, weil die bronxx ja Teil meines Lebens geworden ist.

Also, ich komm heute im Radio. Bei Okerwelle. Von 20 – 21 Uhr inner Wunschkiste bei Wolfgang Altstädt am Mikro und so. Und 104,6 reicht überall hin, sogar bis hier, hier bei uns inner
bronxx.