Donnerstag, 31. Mai 2018

örbän gärtnering

So, lieber Rest vom Städtchen, das WRG entwickelt sich immer mehr zum kleinen Nachfolger der Hauptstadt der Republik. Ich bin stolz auf uns! Wird doch... Okay, ein gewaltiges großes kleines Bißchen zum dicken "B" fehlt uns hier auch noch, aber in der letzten Woche sind wir hier deutlich näher rangerückt und haben die Entfernung von 197 km um gute 100 km minimiert. Warum?
Dit sach ich Dir janz jenau: weil wa jetz hier auch ma örbän gahdenink ham, wa?! Die meisten werden sich jetzt wieder fragen: örbän wat?

Also gut, ich erkläre es Euch. Das Ganze heißt eigentlich "urban gardening" und das sind zwei Wörterse, die aussem Englischen kommen. Yes! Und die heißen übersetzt so in etwa: städtisches Gärtnern. Ja, würde ich ma so sagen, nech?!
In der Stadt gärtnern ist wie der Begriff schon mal deutlich macht, recht schwierig. Die bekanntesten und beliebtesten Hinderungsgründe wären zum Beispiel: Auspuffgase; kaum Garten vorhanden; keine Zeit; keine Böcke, die Radieschen von oben zu säen; keine Ahnung; Hundehaufen sind kein Dünger nicht; Betonwüsten; und was weiß ich nicht noch....

Doch da gab es vor Jahren schon findige Leute, eigentlich so richtig kleine Rebellen, die haben sich gedacht, dass geht nicht, nicht ist und eben doch geht. Und dann haben sie alles daran gesetzt, dass es in Großstädten (also auch hier in Braunschweig - *hüstel* -)doch was wird mit dem Garten. Es wurde kurzerhand der Mutterboden in alle gängigen Behältnisse gefüllt und ab damit inne Fußgängerzonen und auf die Bürgersteige. Planten und Blomen rin da und gießen nicht vergessen. Und schon waren die städtischen Kleingartenoasen geboren.
Kräuter auf dem Bürgersteig, Salatpflanzen am Straßenrand und eine blumige Vielfalt konnte auch aus der Betonwüste entstehen.

Und genau das ist hier auch am Fränky passiert. Letzte Woche muss das gewesen sein. Als ich am Samstag meine Shopping-Tour-Runde in meinem Viertel drehte, sah ich sie gleich: 2 große Holzkästen, auf Paletten aufgebockt, rund um die riesige Uhr auf dem Place de la bronxx. Schön mit Gartenerde gefüllt und ganz hübsch bepflanzt mit allerlei Grün: Blumen, Schnittlauch, Minze und so weiter und so fort. Auf kleinen Steinchen, die neben den Pflänzchen liegen, hat jemand liebevoll mit schwarzem Filzer die Namen der Flora (Flori?) geschrieben. Das man bescheid weiß und so...
Frisch gegossen war auch alles. Und wenn das erstmal alles richtig angeht und wächst, wird das richtig richtig schön.


Mich hat das persönlich zu Tränen gerührt, echt jetzt mal! Ich findes das so lieb und so genial! Danke an die edlen Spender, deren Name auf den Schildchen an den Pflanzenkisten steht. Das ist wirklich sehr sehr großartig von Euch und ich hoffe inständigst, dass das alles so ordentlich bleibt.
Beim Telefonzellenbücherregal klappt es jetzt schon über ein Jahr. Also, dann reisst Euch jetzt gut 50 Meter weiter auch zweimal hübsch zusammen: nur gucken, nicht dran rumruppen! Und mit etwas Glück und ganz viel Wasser und Sonne, können wir bald ernten...
Leute, es macht wieder Spaß hier mit Euch. Hier bei uns inne bronxx!

Donnerstag, 24. Mai 2018

Ein Königreich für einen Bären

Kaffeetrinken ist ja eine Wissenschaft für sich. Früher bestellte man einfach einen Kaffee und bekam mit einem gebieterischen "Draußen nur Kännchen!" noch eine Umsonst-Lektion in Sachen Zucht und Ordnung in der Gastro-Edition obendrauf. Heutzutage muss man sich entscheiden, welcher Kaffeehauskette man besser aus dem Weg geht und welche Zubereitungsart es denn gerne sein darf (Wer einen "Grande Flat White Frappuccino mit Cinnamon-Flavour und Goji-Flakes" fehlerfrei bestellt, dem wächst ein Bart ehrenhalber und bekommt ein kariertes Hemd geschenkt). Bestellt man einfach nur "Einen Kaffee, bitte ", wird man schief angeschaut. Und wehe dem, der sich traut einen Cappuccino nach zwölf Uhr zu bestellen oder den Plural für Espresso falsch zu bilden (Spaßvögel erkennt man an dem Satz "Dos Expressis, per favore. Gracias!").

Und unser aller Lieblingsviertel wäre ja nicht unseraller Lieblingsviertel, wenn es nicht auch hierfür eine Lösung gäbe: Den Mokkabären

Wie, Bär? Problembär Bruno ist doch tot, oder nicht? Und der Bär aus dem Tatort heißt doch Dietmar. Nein, ihr Töffel. Am Fränky, so richtig mittendrin, gibt´s jetzt ein Café in dem es Kaffee gibt. Ganz klassisch. Und Kuchen und Sperenzchen gibt´s noch oben druff und in Zukunft klimpert auch noch jemand auf der Gitarre dazu. Also nicht immer, aber ab und zu mal. Und wenn ihr ganz brav seid, dann singt vielleicht sogar noch jemand.  

Häh, wo denn? Ja, wo? Da wo mal ein Fischgeschäft war, dann etwas anderes, danach ein rumpeliger An- und Verkauf-Laden, ein Atelier, wo es auch Künstlerbedarf gab und zuletzt hat dort sogar jemand gewohnt. Und wo bis vor dem Umbau vom Fränky direkt vor der Tür eine Bushaltestelle war. Wer es jetzt immer noch nicht weiß, der war die letzten fuffzich Jahre nicht am Fränky.

Ok, jetzt mal Butter bei die Fische. Der Ollo, der Besitzer, Wirt und Kaffeeausschenker, der dachte sich "Och mensch, so´n Kultur-Café, das wollte ich schon immer mal. Das wäre doch was Feines.". Gesagt, getan und in die Hände gespuckt. Farbe an die Wand, Theke handgezimmert und ab dafür. Leider derzeit nur donnerstags und freitags nachmittags bis in den frühen Abend. Und auf Zuruf, wenn mal etwas Besonderes ist. Geht erstmal nicht anders. Aber das kommt, das wird. 

So, liebe Leute, den Jutebeutel voll mit harten Erdbeeren und Erdnussflips vom Premium-Mercado einfach mal nicht direkt nach Hause schleppen und auf dem Weg mal einen Abstecher machen oder zumindest mal gucken und weitererzählen. So´n bisschen unhektische Geselligkeit tut dem bunten Treiben am Fränky mal ganz gut. Und die Zwischenstände der Boxkämpfe am Häuschen lassen sich bei Quarkkuchen auch ganz gut diskutieren. 

Immer was los und immer mal was Neues, hier bei uns in der bronxx ...

Donnerstag, 17. Mai 2018

Drahtseilakt

Ich weiß gar nicht, hatten wir das Thema "Einbruch" schon mal hier im blog? Glaube nicht, oder?!
Dann wird es spätestens heute, nein, sagen wir genau jetzt Zeit dafür.
Passiert ist das Ganze diesmal beim schwarzen Peter im Haus, ja, mal nicht bei mir. Oft wurde es hier versucht, wie die Spuren an der Haustür beweisen, aber nicht wirklich mit Erfolg. Anders jedoch bei unserem blog-Kritzler:
Im WRG ist das ja mit dem unbefugten Eindringen in fremdes Wohneigentum gar nicht so einfach. Warum? Na, ja, es gibt zum einen immer wen, der irgendwas gesehen hat und nicht die Klappe hält und zum anderen viel zu viele Altbauwohnungen. Sprich Miniwolkenkratzer, die de nich so schnell erobern kannst, wenn de keine Leiter dabei hast. Da biste schon aufgeschmissen bei uns inne bronxx. Oder, Du hast ne Ausbildung als Dieb u n d als Artist! Oder Du bist Spiderman oder Superman. Will sagen, die Leiter kannste dann zuhause lassen. 

Wir verraten Dir genau wie. Darfste aber nicht nachmachen, wenn de nicht die beiden Abschlüsse hast, hörste?!? Also, Zeugnisse checken und weiterlesen...

So, dann ma aufgemerkt, werte Leserschaft, wir erklären Dir wie's geht: Erstema suchste Dir nen Altbau, ja so einen richtigen und nich schummeln, gell? Dann klingelste ma an der untersten oder an der obersten Klingel. Wir wollen ja so etwa inne Mitte und da sind die Mitbewohner grundsätzlich schön weit weg. Zuvor musste natürlich beobachten, ob die ausser Mitte auch alle am Morgen das Haus verlassen haben (sowas gehört aber auch ins erste Lehrjahr der Einbrecher-Schule).
Biste nun an den unteren Nachbarn vorbeigehuscht, kannste Dir Deine Vermummungskappe überziehen. Aber erst dann (Unterrichtsstoff zweites Jahr...). 

So, und dann sieh zu, dass de in der goldenen Mitte im Hausflur auf halber Treppe das Fenster zum Hof findest. Jaha, schon schwieriger, gell?! Haben nicht alle und nicht alle nach hinten raus.
Wenn de das nun gefunden hast, aufmachen. Klar, weit! Musst Du ja durchpassen, Du Dummie. Also, nee, ey... Wie Du da nun so auf dem Fensterbrett zum Hof stehst, wird Dir klar, warum Du auch noch ne Artistenlaufbahn hinter Dich gebracht haben solltest. Haste nicht?
Denn schnell wieder rein, schließlich musst Du jetzt den Meter nach links und die fünfzig Zentimeter nach unten das Badfenster haargenau erreichen. Schaffst Du das nicht, wartet der Garten in gut vier Meter Tiefe auf Dich. Und Knochenbruch, mindestens oder gar das ganz große Aus (erstes Schuljahr Artistenlehre).

Aber Du hast es natürlich drauf, hast die vielen Praktika bei Sarrasani und den anderen Italienern durch, und packst den Sprung zum Badfenster eine halbe Etage tiefer ganz locker. Wiederum auf dem Fensterbrett angekommen, öffnest Du geschickt das gekippte Fenster und steigst in die heiligen Waschräume der abwesenden Bewohner ein.
Nun kannste in Ruhe gucken, Dir was aussuchen, nochmal am Kühlschrank naschen und dann mit vollen Taschen durch die aufgeknackte Wohnungstür abzischen. Ein Kinderspiel. Echt jetzt mal. Und Du denkst auch daran, Dir Deine Maske wieder abzureißen und den neugierigen Nachbarn von unten links aussem EG noch einen schönen Tag zu wünschen.

Deiner war nämlich bisher richtig gut: Deine Ausbilder wären stolz auf Dich. Du hast überlebt und vielleicht gab es ja auch fette Beute.

Und wenn nicht... tja, dann solltest Du es lassen, hier bei uns im WRG. Dann sind das nicht Deine Affen und nicht Dein Zirkus.
Dann such Dir lieber nen richtigen aus. Einer, wo der Drahtseilakt richtig beklatscht wird. Vom Direktor, vom Clown und vom Publikum. Und dann haste auch den Thrill hier bei uns nicht nötig, denn sowas feiert keiner, hier bei uns inne bronxx...

Donnerstag, 10. Mai 2018

Die Messe ist gelesen

Vor gut einem Jahr bekam ich meine neue Therme, die alten Hasen unter Euch werden sich erinnern. Da der Braunschweiger Energieversorger ein neues Gasangebot plant, dackeln sie so nach und nach in alle Haushalte der Stadt und checken die Gerätschaften der Endverbraucher. Es hat irgendwie sowas von Volkszählung, oder?! Jedes Häuschen kriegt Post, mit Erklärbär-Text und nen Termin. Und zu dem kam der Onkel mit der blauen Latzhose, den schwarzen Sichherheitsschuhen und der Lesebrille am Band in meine Küche gewackelt, machte seinen Koffer auf und guckte ma inne neue Therme rein. Unter anderem auch mit dem Messgerät. Heißwassermarsch und dann den Fühler inne Abgase vom großen Kasten halten. Dann mit der Stirn runzeln, eine Karte mit einem viel zu hohen CO (nein, ohne 2)-Wert beschriften, einen Vortrag über Tod durch Kohlenmonoxyd halten und zum Besuch des Technikers innerhalb von 2 Wochen ermahnen.

Boah, ich bin bedient: meine schöne neue Therme und die soll so ein Todesengel sein. Und dann soll ich wieder frei nehmen oder Überstunden abbummeln, damit der Gas-Waser-Mann da reingucken kann, in der Zeit von 8 bis 16 Uhr.... oh nee, ey...
Am Ende war es weniger dramatisch als gedacht: der hübsche Geselle von unserem Haus- und Hof-Betrieb hat schnell Zeit, Mutti is zuhause an dem Tag und siehe da, die Therme is eigentlich gesund. Sagt das Messgerät vom süßen Handwerker (oh oh, hoffentlich liest der das nicht). Schnell noch die Karte ausgefüllt und ab damit zum Energieversorger. Ätsch, das andere Gerät war besser und alles tutti.

Doch, der lokale Strom- und Gaslieferant gibt sich nicht so leicht geschlagen. Er fordert den Handwerksbetrieb zur battle heraus. Mittwoch, 09. Mai ist Messen und zwar das ganz große. Mit Vergleich!
Klar und Frau hat nix besseres zu tun, als schon wieder am Nachmittag eher vonner Arbeit abzuhauen, um sie alle in meine Küche zu lassen. Doch ich habe Glück, unser türkischer Hausmeister und mein Sohn retten mich, sie sind früh zuhause und kümmern sich um alles. Klasse!

Punkt fuffzehn Uhr dreißig rücken sie dann an. Es sind nicht zwei Mann oder drei... Nein, sie kommen zu sechst. In Worten: s e c h s. Es ist also das ganz ganz große Messen. DER Vergleich sozusagen. Und jeder, aber auch jeder darf mal reinhalten. Seinen Fühler in die CO-Wolke (und schon wieder wollte ich die 2 ergänzen) und dann gucken, wie weit der Zeiger ausschlägt. Und was so dran ist, an der ersten und der zweiten Ablesung, und wo das ganze Kohlenmonoxid hin ist, das neulich noch da war. 

Was soll ich sagen, es war noch da. Alle sechs konnten sich vom unoptimalen Ausstoss desselben aus meiner Therme eins A und unter 5 anderen Argusaugenpaaren überzeugen. Im Anschluss beriet die Versammlung gemeinschaftlich eine Lösung des Problems, schraubte hier und da an den Feineinstellungen rum, um dann feierlich zur zweiten Kontrollablesung an diesem Nachmittag zu schreiten. Hurra, es war vollbracht, alle sechs Männer konnten auf das annähernd gleiche Ergebnis auf seinem überdimensionalen Taschenrechnerimitat blicken. Was für ein Triumph!
Alle hatten denselben in der selben Länge und Größe.

Die Messe war gelesen, Mutti war beruhigt und der Männertrupp zog erleichtert und vereint von dannen...
Quasi wie am Vatertag, nur eben schon einen Tag früher und noch auf Arbeit. Bei der Kletterrose in der Küche, bei uns inner bronxx!

Also: trinkt nicht so viel morgen und vergesst Eure Geräte nicht, denn nicht nur in der bronxx wird die Messe gelesen, nicht wahr?!


 

Donnerstag, 3. Mai 2018

Komm in den Garten

Nun isser endlich da, der Frühling. Gut, streckenweise müssen wir uns noch warm anziehen und die Bikini-Tage im Park halten sich in Grenzen. Aber er ist irgendwie da und alles grünt und blüht. So, und was macht nun der Mensch bei diesen Temperaturen? Richtig: "Ich muss ma nachen Garten hin." Rumpuhlen, harken, zupfen, jäten und schneiden, was das Zeug hält. Nur, was machste, wenn de Maritta heißt, inne bronxx wohnst und als letzte ins Dreifamilienhaus gezogen bist und maleiderweise vom Garten und geschweige denn vom Balkon nüscht mehr abgekriegt hast? Tja, kannste inne Röhre gucken oder auffe Halme von Nachbars Rasen oder eben Maritta sein. (Der Name ist rein zufällig von der Schreiberin ausgewählt worden. Sie schwört, dass sie nich ma eine einzigste Frau mit diesem Namen kennt!)
 

Maritta trägt ihren Namen nämlich nicht umsonst. Nee! Erinnert er ihre Mutter doch stets an die weißen Blümelein mit der dottergelben Mitte: Margaritten. Damit das arme Kind aber nicht ganz abdriftet oder gar in der Schule gehänselt wird, wurde dem Pflänzchen zart ein paar Buchstäbchen ausgerissen und zack, war der Vormane da.
Und nun lebt die solze Namensträgerin schon seit einigen Jahren im WRG, lauschig am Volksbrausebad inner Dachgeschosswohnung. Gemütlich hat sie es sich dort gemacht, ja, wirklich. Und mit den Nachbarn versteht sie sich auch ganz blendend. Alle sind lieb und Uschi ist ihr die liebste unter ihnen. Sie wohnt ganze zwei Etagen tiefer und die beiden unternehmen viel gemeinsam.

Maritta hat ihre Liebe zur Fauna nie verloren und Uschi mal ganz schön damit angesteckt. Oft stehen sie im Hinterhof und schauen wehmütig auf das kleine Gartenstück, das Hausmeister Klaus und seiner Frau gehört. Wie gerne hätte sie auch so ein Stück vom Glück, würde in der Erde wühlen wollen oder wenigsten mal den Rasen mähen.
Da hat Uschi eine Idee: sie würden sich um das Unkraut auf dem Bürgersteig vor dem Haus kümmern. Ganz liebevoll und voller Hingabe. Und ein jeder, der vorbeikäme, würde das sehen und endlich hätten sie ihr kleines Gärtchen, quasi, vor dem Haus.


Und da liefen Maritta und sie los, um im berühmtesten aller Baumärkte im WRG ihr Gartenwerkzeug zu besorgen. Uschi hatte eine lange Liste gemacht und Maritta sollte dann zuhause sofort loslegen.
Kaum wieder zurück, verwamdelte sie sich in eine professionelle Gartenarbeiterin. Fast so wie eine von den echten. Die, die bei der Stadt beim Amt für Grünflächen arbeiten. Sie hatte eine grüne Schürze aus Gummi erstanden. Ihren Kopf zierten Kopfhörer, sowie eine Art Maske mit Schutzschild, das ihre Augen schützen sollte. Über ihren Händen trug sie dicke grüne Handschuhe und ihre Füße wähnten sich im Schutz der Stahlkappen. Uschi hatte an alles gedacht und übergab Maritta nun feierlich das Gerät. Es war aus der gehobenen Preisklasse der Rasentrimmer. Mit extra langem Kabel.

Es konnte losgehen, Maritta bediente den Schalter des Trimmers, rückte nochmals die Kopfhörer in Position und fing an, so professionell sie eben konnte, das Unkraut auf dem Gehweg abzuschneiden. Uschi lächelte stolz, hielt das Kabel und sich in gebührendem Abstand. Määäääähmmmm, määäähhhmmm. Immer wieder fuhr das Maschinchen über die bösen bösen kleinen Grasbüschel und frästen sie einfach weg. Bis der Trimmer und sie schließlich eins wurden und so Minute um Minute die ganze Nachbarschaft über gute zwie Stunden mit dieser mehr als lautstarken Freude beglückten.



Am Ende ihres Tagewerkes waren die beiden Busenfreundinnen stolz über ihr Schaffen und begutachteten, sichtlich geschafft und erhaben die drei Meter Bürgersteig, der nun frei vom Grün in der Feierabendsonne erstrahlte. Maritta schob verschwitzt das Schutzschild vom Kopf und wischte sich über die Stirn. Im Herbst würden sie sich einen Laubpuster gönnen, sie hatte neulich schon heimlich einen angeschaut im Baumarkt...
Und so kündet der Frühling auch diesjährig frohlockend: Komm in die bronnxx! Komm in den Garten! Lass Deine Projekte nicht warten!