Donnerstag, 24. Mai 2018

Ein Königreich für einen Bären

Kaffeetrinken ist ja eine Wissenschaft für sich. Früher bestellte man einfach einen Kaffee und bekam mit einem gebieterischen "Draußen nur Kännchen!" noch eine Umsonst-Lektion in Sachen Zucht und Ordnung in der Gastro-Edition obendrauf. Heutzutage muss man sich entscheiden, welcher Kaffeehauskette man besser aus dem Weg geht und welche Zubereitungsart es denn gerne sein darf (Wer einen "Grande Flat White Frappuccino mit Cinnamon-Flavour und Goji-Flakes" fehlerfrei bestellt, dem wächst ein Bart ehrenhalber und bekommt ein kariertes Hemd geschenkt). Bestellt man einfach nur "Einen Kaffee, bitte ", wird man schief angeschaut. Und wehe dem, der sich traut einen Cappuccino nach zwölf Uhr zu bestellen oder den Plural für Espresso falsch zu bilden (Spaßvögel erkennt man an dem Satz "Dos Expressis, per favore. Gracias!").

Und unser aller Lieblingsviertel wäre ja nicht unseraller Lieblingsviertel, wenn es nicht auch hierfür eine Lösung gäbe: Den Mokkabären

Wie, Bär? Problembär Bruno ist doch tot, oder nicht? Und der Bär aus dem Tatort heißt doch Dietmar. Nein, ihr Töffel. Am Fränky, so richtig mittendrin, gibt´s jetzt ein Café in dem es Kaffee gibt. Ganz klassisch. Und Kuchen und Sperenzchen gibt´s noch oben druff und in Zukunft klimpert auch noch jemand auf der Gitarre dazu. Also nicht immer, aber ab und zu mal. Und wenn ihr ganz brav seid, dann singt vielleicht sogar noch jemand.  

Häh, wo denn? Ja, wo? Da wo mal ein Fischgeschäft war, dann etwas anderes, danach ein rumpeliger An- und Verkauf-Laden, ein Atelier, wo es auch Künstlerbedarf gab und zuletzt hat dort sogar jemand gewohnt. Und wo bis vor dem Umbau vom Fränky direkt vor der Tür eine Bushaltestelle war. Wer es jetzt immer noch nicht weiß, der war die letzten fuffzich Jahre nicht am Fränky.

Ok, jetzt mal Butter bei die Fische. Der Ollo, der Besitzer, Wirt und Kaffeeausschenker, der dachte sich "Och mensch, so´n Kultur-Café, das wollte ich schon immer mal. Das wäre doch was Feines.". Gesagt, getan und in die Hände gespuckt. Farbe an die Wand, Theke handgezimmert und ab dafür. Leider derzeit nur donnerstags und freitags nachmittags bis in den frühen Abend. Und auf Zuruf, wenn mal etwas Besonderes ist. Geht erstmal nicht anders. Aber das kommt, das wird. 

So, liebe Leute, den Jutebeutel voll mit harten Erdbeeren und Erdnussflips vom Premium-Mercado einfach mal nicht direkt nach Hause schleppen und auf dem Weg mal einen Abstecher machen oder zumindest mal gucken und weitererzählen. So´n bisschen unhektische Geselligkeit tut dem bunten Treiben am Fränky mal ganz gut. Und die Zwischenstände der Boxkämpfe am Häuschen lassen sich bei Quarkkuchen auch ganz gut diskutieren. 

Immer was los und immer mal was Neues, hier bei uns in der bronxx ...