Donnerstag, 5. April 2018

Doppelt hält besser

Heute will ich, Bürger M., euch zwei kleine Texte nicht vorenthalten. Jeder für sich wäre zu kurz für einen Blogartikel gewesen, aber auch zu schade, um ihn nicht in die Welt des Internets zu schubsen. Kleinvieh macht auch Mist. Kennt ihr ja. 

Teil Eins: Xavier und Friederike waren keine Schlagerfans


Es ist ja inzwischen schon wieder ein bisschen her als der sprichwörtliche Blanke Hans zweimal über unser aller Lieblingsstädtchen gefegt ist. Er kam inkognito und nannte sich zuerst Xavier und danach Friederike. Und die Folgen sind bis heute und noch viel länger zu sehen. "Mein Freund der Baum ist tot, er fiel im Morgenrot ....", Alexandra wusste seinerzeit wovon sie sang.


Hätten sich Xavier und Friederike mal die dramatisches Zeilen zu Herzen genommen, dann sähe es hier rund um den "Rudi" und im Rest der Stadt jetzt an vielen Stellen nicht so kahl und leer aus. Der stürmische Püsterich war anscheinend kein Schlagerfan, wusste mit dem Lied nichts anzufangen und machte mit den Gebrüdern Baum keine Gefangenen.


Hier in meiner Ecke südlich vom "Rudi" sind es allein fast dreißig Bäume die es gelegt und gerissen hat. Gegenüber auf dem alten Friedhof waren es alleine fünf (und wie es die Ironie so will, wurden seitens der Stadt zwei Tage vor dem Sturm auch bereits mehrere Bäume gefällt). Ich kann jetzt von meinem Balkon aus direkt durch den gesamten Friedhof hindurch sehen, wo vorher der Blick zum anderen Ende komplett 'zugebaumt' war. Und auch ein paar Ecken weiter und am Wall sieht es kaum besser aus.


Grünanlagen in Trauerflor, hier bei uns in der bronxx ...


Teil Zwei: Fast´n´Furious in Lower Saxony


Das ist jetzt auch schon ein bisschen her und spielte sich direkt vor meiner Haustür ab. Meine Holde, nennen wir sie Fräulein N., und ich standen eines Sommers spätabends vor meiner Haustür und beredeten so dies und das (warum wir das draußen und nicht 'oben' taten, ist mir entfallen). Auf einmal ein Geräusch: *RUMS-PENG-KNALL-KRAWUMM-SCHEPPER* Wie im Film. Wir schauen verdutzt um die Ecke und in dem Moment rennt ein Typ an uns vorbei, wie von der Tarantel gestochen. Ein paar Meter weiter ein völlig zerbeultes Auto und ein Flurschaden von mehreren angedetschten Autos die dort unschuldig geparkt wurden.


Damit ihr das örtlich einordnen könnt. Wer vom Rudolfplatz in die Goslarsche Straße fährt wird nach dreihundert Metern links in die Petristraße geleitet. Geradeaus weiter geht es in diese Richtung nur über einen Umweg. Fährt man aber geradeaus weiter stellt sich einem eine Verkehrsinsel mit allem Pipapo in den Weg.


Und in dieser Verkehrsinsel hatten der Fahrer und sein Auto ihren Endgegner gefunden. Der ist da volle Kanne und mit Karacho durchgerauscht, hat dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und hat wie eine Flipperkugel ein knappes Dutzend geparkte Autos links und rechts angebufft.


Nachdem uns klar war, was da passiert ist, sah Fräulein N. dass sich ein weiterer Typ davonstehlen wollte und ist ihm todesmutig und gedankenschnell hinterhergeflitzt. Ich stand noch perplex auf der Leitung und rief erstmal die Polizei. Derweil gingen in den Häusern die Lichter an und die ersten Fenster wurden aufgerissen. Heldin N. hatte den Getürmten eingefangen. Der war völlig durch den Wind uns sabbelte Unfug und etwas von "Ich war´s nicht, das war der Andere." und war auch sonst reichlich derangiert. Da wurde uns klar, warum da vor einer Minute jemand an uns vorbeigeflitzt war, das war "der Andere".

Inzwischen war auch die Polizei da. Mehrere Einsatzwagen, Blaulicht, das komplette Ballett. Nachbarn standen auf der Straße. Einer schrie "AHHHH, mein Auto!", andere "Ohgottogottogott!". Wie das halt so ist, wenn des Deutschen liebstes Kind Aua hat.


Ein kleines Rätsel für Anatomiefans: Wie findet man heraus, wer bei einem heftigen Autounfall Fahrer und wer Beifahrer war? Ein kleiner Hinweis: Wo verläuft der Gurt, wenn man angeschnallt ist?


Der Eingefangene wurde inzwischen vernommen und erzählte immer noch, dass er nur der Beifahrer war. Ein Polizist knuffte ihn an die - na, welche? - Schulter und er schrie auf. Richtig, es war die linke Schulter. Er hatte sich allem Anschein nach das Schlüsselbein gebrochen als es ihn im Auto ordentlich in den Gurt gedrückt hat. Er war der Fahrer. Beim Beifahrer wäre es das rechte Schlüsselbein gewesen. Hamm wa wieder watt jelernt, wa?


Fräulein N. und ich gaben noch unsere Zeugenaussagen zu Protokoll, schwatzen noch kurz mit dem ein oder anderen Herumstehenden und gingen dann endlich nach 'oben'.


Immer was los, hier bei uns in der bronxx ....