Donnerstag, 19. April 2018

Zahn um Zahn - Stück um Stück

Kuckuck aus der bronxx. Sicherheitsfrage an alle: habt ihr alle die Evakuierung der vergangenen Woche gut überstanden? Wir drei hier ja, wir hatten nix zu überstehen. Hach, man kann auch ma Glück haben, nech?! Kurz hinter Harry's Bierhaus war Schluss mit dem Umkreiskilometer, ergo halbe Kramer ausgeräumt. Riesenerleichterung hier inne Sch-straße. Ausweichquartier hätten wir gehabt, musste aber nicht sein an dem Abend. Fand ich. Denn am nächsten Tag war mein erster Urlaubstag. Der sollte wenigstens auf wohntechnischer Ebene besser beginnen als auf der körperlichen Ebene.

Ich war nicht wirklich krank, aber am Montag war mir beim Biss in den Abendessen-Nachtisch-Schokokuss (fast falsch geschrieben... fast...) ein Stück vom Eckzahn abgebrochen. Das ganze weiche Zuckerzeugs in meinem Mund hatte plötzlich seltsam böse angefangen zu knuspern beim Kauen. Uaaaahh, nein, mein Zahn... Ich war geschockt und traurig, denn ich mag den kleinen Kerl da unten rechts inner Ecke. Das kleine Stück habe ich zwischen den klebrigen Resten aus meinem Mund gepuhlt und schön aufgehoben. Meinem Sohn trieb das den Ekel ins Gesicht und wahrscheinlich mal wieder diese berühmte Frage, bei welcher verrückten Mutter er hier und überhaupt gelandet ist.
Nach kurzem Jammern, Bedauern, mehreren prüfenden Blicken in den Badspiegel, rief ich am nächsten Tag meine Zahnärztin an. Der Termin ward schnell gefunden und ich beruhigt. 
Bis, ja bis zum zweiten entscheidenden Biss.
Ich könnte mich heute noch auspeitschen (und zwar selber), dass ich die Chipstüte aufmachen musste... Jedenfalls knabber, knabber und krach knusper und.. ja, das war kein Kartoffelteilchen, das war NOCH EIN STÜCK ZAHN! Kreisch, ich puhlte wieder im Mund rum, rannte ins Bad und die Hälfte war weg. Oh mein Gott! Ich konnte nicht anders, ich musste erstmal abheulen.
Nachdem ich mich wieder gefangen hatte (ca. 3 Stunden später) suchte ich im Netz nach Kosten: Krone, Implantat, Brücke. Lauter so ein Mist, den keiner braucht. Eigentlich.

Am nächsten Tag war nun endlich der Termin, ich aß lieber nix mehr oder nur noch dünnes. Rette, was zu retten ist. Meine Zahnärztin empfing mich total lieb mit ihrer Berliner Schnauze, feierte meine neue Frisur und dann ab auffen Stuhl. Ich hasse diesen Platz!
Sie friemelte mit ihrem Hakenpiekegerät an meiner Zahnruine rum. Nö, tat nicht weh, ganz entspannt und easy lag ich da. Bis... ja bis... sie eine richtig richtig böse Stelle erwischte. Nein, es brach nix ab, ich brach fast ab. Wie eine Operation am offenen Herzen (OHNE Betäubung) traf dieser Metallzacken in meinen Wurzelkanal ein.
Ich hätte schreien, vom Sitz springen, meine rechte Hand in ihren Oberschenkel krallen und abhauen können. Es war die Hölle!!!!

Sie und alle anwesenden Helferinnen litten mit mir, betäubten mich und meine Wurzel schnellstens und dann ging es weiter ohne Schrecken: Wurzelbehandlung und Zahn provisorisch wieder aufbauen.
Alter, war ich fertig und meine Ärztin auch. Sie entschuldigte sich und drückte mich zum Abschied an sich.
Die Welt hatte zwei Heldinnen mehr an diesem Tag: die eine schmerzfrei hinterher (bis heute, yeah)und die Lücke ist geschlossen. Sie hatte es lebendig überstanden.
Die andere (meine Zahnärztin) hat Angst vorm Zahnarzt und wollte versuchen, meinen Zahn wieder aufzubauen und zu erhalten.

Gibt nix was es nicht gibt hier inne bronxx! Und natürlich ne super Zahnärztin....