Donnerstag, 16. August 2018

Drei Engel für Meister Meyer


Es ist ja nicht immer alles so, wie es scheint. Auch hier bei uns im WRG gibt es Dinge die einem erst auf den zweiten Blick nicht so ganz schlüssig erscheinen. Ihr kennt das bestimmt auch, man sieht etwas, denkt nicht weiter darüber nach, sieht es wieder und auf einmal denkt man „Häää? Da passt doch etwas nicht!“. Und weil es einem so komisch vorkommt, fängt man an zu spekulieren und zu phantasieren um sich einen Reim darauf machen zu können.


Hier, in unmittelbarer Nähe vom Rudi, in der Goslarschen Straße, dem Jagd-, Erholungs- und Wohnrevier von mir, Bürger M., gibt es drei Friseur-Salons in unmittelbarer Nachbarschaft, flankiert von einem vierten in direkter Nähe. Um alle vier zu Fuß der Reihe nach abzulaufen sind es vielleicht drei Minuten und nur ein zwei- dreihundert Meter Entfernung. Die Schnippelstätten von Gabi, Nicky, Kerstin und Meister Meyer. Und in den Läden ist so gut wie nie etwas los, jedenfalls nicht, wenn ich dort mal vorbeikomme. Wuseliges Treiben und proseccoschwangeres Gegackere, so wie es einem in der Glotze ja immer vorgemacht wird, gibt es dort nicht. Lohnt sich das überhaupt? Teilen die sich die anscheinend nicht allzu üppige Kundschaft untereinander auf oder luchsen sie sich die sogar gegenseitig ab? Und keiner der Lockentempel strahlt eine besondere Exklusivität oder andere Besonderheit aus. Noch nicht einmal einer dieser originellen Namen, wie zum Beispiel „Kaiserschnitt“, „Hairzblut“ oder „Dirty Hairy“, prangt über der Tür. Alles schreit nach „Hier gibt es nichts zu sehen, gehen Sie bitte weiter!“. Würde man viele Menschen darum bitten einen möglichst unspektakulären Friseursalon zu beschreiben, dann kämen mit sehr großer Sicherheit im Durchschnitt genau diese vier Läden dabei heraus. Jede Wette!


Oder steckt vielleicht etwas ganz anderes dahinter? Sind das überhaupt keine Ondulierungs-Oasen sondern geheime Basen für etwas ganz anderes? So wie in diesem Filmen, wo sich hinter einer Tür auf einmal etwas unerwartet Spektakuläres auftut? Ist es nicht seltsam, dass es in diesem Fall drei Frauen und ein Mann sind? Gab es da nicht mal diese Fernsehserie mit den drei sehr pompös frisierten Frauen und ihrem Chef? „Drei Engel für Charlie“, die Älteren mögen sich vielleicht erinnern. In unserem Fall wären das dann die drei Engel für Meister Meyer. Jede mit ihrem eigenen Quartier, aber in direkter Rufweite. Allzeit bereit und so. Aber was genau ist ihre Aufgabe? Ist es eine geheime Taskforce für krisenauslösende Haarunglücke? Hat jede von ihnen eine spezielle Fähigkeit? Gibt es ein cooles Einsatzmobil oder sogar Flugzeug in Form eines Föns oder einer Lockenbürste? Halt, nein, ha! Es ist ein Hubschrauber! So einer startet und landet ja hier hier ein, zweimal am Tag und es wird so getan als würde der zum Krankenhaus wollen. Nein, jetzt ist es raus, es ist der Hair-Heli, der zu geheimen Kommando-Einsätzen fliegt. Wo mag es wohl nächstes Mal hingehen und wer muss gerettet werden? Jetzt bin ich ja neugierig geworden. Wenn ich noch mehr Haare auf dem Kopf hätte, dann würde ich mich ja täglich in einem der Läden herumdrücken in der stillen Hoffnung mal etwas mitzubekommen, aber so bleibt es wohl euch überlassen, dieses Mysterium endgültig zu lösen.


Ganz schön spannend, was es so alles zu entdecken gibt hier bei uns in der bronxx ...