Donnerstag, 19. Mai 2016

Gegenteiltag

Kennt ihr das? Diese Tage an denen man das Gefühl hat, dass man in der Haut eines anderen steckt?
Irgendwie wirkt plötzlich alles verzerrt, verzogen und passt nicht so richtig. Hmnnn.
Wir haben uns in diesem Rahmen mal einem kleinen Experiment unterzogen, dessen Zeuge ihr heute werden dürft. Nein, natürlich haben wir nicht an uns rumschnippeln lassen, aber lest selbst:
Wie bei kreativen Menschen so üblich kommen die besten Ideen immer dann, wenn man mal wieder bei einem Glas Guinness zusammen hockt und über allerlei Vorkommnisse der letzten Tage philosophiert.
Bei uns hier in der bronxx ist ja immer etwas los ... wirklich ... das fängt bei den besoffenen Bauarbeitern, die ab Nachmittag vorm hiesigen Supermarkt sitzen und mit Vodkaflaschen werfen an und endet spätestens dabei, dass schon wieder jemand meinen Kellerschloss geknackt hat – wohlgemerkt ohne etwas zu stehlen (warum also überhaupt ?!).
Jedenfalls ergab ein Wort das andere und plötzlich stand da ein Begriff im Raum und grinste uns frech von Oben herab an. Plop. Der Gegenteiltag war geboren.

Keine neue Erfindung, zugegeben, aber dennoch immer wieder belustigend. An einem solchen Tag ist es dir erlaubt dich völlig frei von deinen Gewohnheiten zu machen und wie der Name alleine schon sagt – komplett ins Gegenteil abzudriften. Damit der Name auch wirklich Programm ist, haben Frau Climbing Rose und ich uns eine Kleinigkeit einfallen lassen um euch ein wenig aufzurütteln. Also darf Peterle heute mal was schreiben :)

Stellt euch also folgendes Szenario vor – ich streife mir das Röckchen und die schwarzen Lederstiefel über und überreiche dann sogleich meinen Vollbart an unsere Kletterrose – die Show kann beginnen. Wir treten zusammen aus dem Haus und flanieren über eine völlig blank polierte Straße die im Schein der Blauen Sonne am orange farbenem Himmel in ein hartes hellblau getaucht ist. Am Straßenrand steht die nette alte Dame, welche immer so freundlich gegrüßt hatte und wirft plötzlich allen wüste Beschimpfungen entgegen. Besonders jene, die sich an diesem Morgen rückwärts fahrend bereits auf dem Weg in den Feierabend befinden werden von ihr nicht geschont.

Wir gehen weiter zum ehemals Frankfurter – nun Wiener Platz, da kommt uns der Rapper eine Arie nach der anderen schmetternd entgegen. Als er uns sieht verstummt er kurz, stimmt dann aber abrupt in das Pfeifen einer Horde Bauarbeiter zu unserer Rechten, welches wohl nun mir gegolten hatte, mit ein.

Hinter des Kasse im Supermark erhalten wir einen Kurzvortrag des Kassierers über das Wachstumsverhalten von Litschis ehe er den Gartenpinkler davon abhalten muss ins das Gemüseregal zu urinieren. Wieder draußen schleichen riesige gefleckte Katzen an uns vorbei, bis wir mit bedauern feststellen, dass der Chinese um die Ecke nun für alle Zeit seine Pforten geschlossen hat. So ein Pech.

Also ziehen wir ab, winken noch kurz der nun vorwärts laufenden, rückwärts laufenden Frau die uns freundlich zunickt und mit ihrem neuen Freund, der Schiefe Mann der nun nach vorne statt nach Hinten gekrümmt ist, Händchen haltend von Dannen zieht.

Letztlich beschließen wir uns ins Bitgam zu setzen und bei einem Weißbier weiter zu überlegen was heute noch zu tun sein, da streift plötzlich ein Großer Wagen mit langem Schlauch vorbei der fein säuberlich nebst jedem Baum einen frischen Hundehaufen mit einem lauten Flopp-Geräusch platziert.

Spontan hat sich der Appetit auch gleich wieder verflüchtigt also streifen wir doch noch weiter durch unsere xxnorb, sehen aus der Ferne wie die alte mit dem Kinderwagen in lustigem Engelsgewand ihr Wägelchen Richtung Sonnenuntergang schiebt und entschließen uns dass es wohl genug wirres Zeug für heute war.

Also gehen wir zurück in meine Wohnung, der Schwarze Peter bekommt seinen Bart zurück und die Climbing Rose darf wieder in ihr alt gewohntes Outfit schlüpfen. In der Hoffnung dass damit wieder alles beim Alten ist, beschließen wir diesen Tag und lassen sicherlich bald wieder von uns hören, oder viel mehr – aus der bronxx.


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