Da kommste mit
Deinem Auto umme Ecke gekurvt und denkst Dir so: “Ey, was’n da los? Is das da
etwa vor DEINEM Café? Und wenn ja, das kann ja wohl nicht wahr sein!? Was
machen die da? Oder ist das etwa so’n Ding mit versteckter Kamera, oder was?!“.
So beginnt die
Geschichte, die Ollo mir erzählt, als wir uns neulich vor unserem Supermerkato
speziale am Fränky treffen. Er mit 3 Pullen Rotwein unter’m am, ich mit meinem
pinken Einkaufskörbchen anner Hand. Ich wollte gerade loslegen und er ist schon
durch. So oder so und deswegen kann ich da jetzt auch erstmal nicht rein. Wir
stellen jeweils erstmal unser Gepäck ab, umärmeln uns und dann müssen die alten
Hasen erstmal ’ne Runde schnacken.
Ollo steht
nämlich noch ganz schön unter Schock. Er wollte heute Morgen, wie sonst auch,
einfach nur mal kurz in sein MokkaBär Café, kurz nach dem Rechten sehen,
bisschen Gitarren klimpern und dann ab zur Spätschicht. Tja, aber es kam anders
und er da nämlich gar nicht rein. Weil, draußen vor der Treppe der Eingangstür
Lolek und Bolek am Buddeln sind. So mit Absperrungszaun vonne Stadt drumherum,
also richtig offiziell und professionell. Aber Ollo möchte rein und noch mehr
möchte er wissen, was hier eigentlich los ist. Die beiden Bauarbeiter von der
Stadt klären ihn auf: “Gasleck,
müssen wa unbedingt gucken.“ Ollo bleibt gewissermaßen für gefühlte 20 Minuten lang das Herz stehen und
rutscht im Anschluss weiter inne Hose. Sein schönes Café hätte in die Luft
fliegen könne, sein größter Traum fast auffem Weg zum Zerplatzen und Zerbersten.
NEIN!
Die lässig im
Mund seines Gegenüber hängende Kippe (natürlich an, sonst würde se ja hinterm
Ohr klemmen) macht es dabei nicht besser. Ollos Herz bleibt inner Hose stecken:
“Und das Leck ist jetzt aber behoben?“, fragt er vosrichtig. „Joah, nee, alles
gut.“ Sie packen derweil ihren Krams zusammen, legen ein paar Bretter über das
Loch, sperren die Falle ab und rauschen mitsamt ihrem Werkzeug auf und davon.
Ollo bahnt sich
jetzt mühsam den Weg nach innen und muss erstmal überlegen, wie er seinen
Donnerstag und Freitag wohl mit ohne Gäste übersteht und überhaupt. Plötzlich
haste da ’ne Außenterrasse, die de gar nicht wolltest und schon gleich gar
nicht da. Dann ist das Loch nicht zu, manche Gäste kommen vielleicht auch nicht
so bombig leicht an der Absperrung vorbei. Und das Schlimmste - für den
Außenbereich, der eigentlich ja in erster Linie für die Raucher da ist und war,
weißte so gar nicht, können die da jetzt oder nicht? Und, wenn ja, was passiert
dann, wenn…
Ollo ist erstmal
fix und fertig, setzt sich und überlegt, denn in der Ruhe liegt die Kraft und
dann ja bekanntermaßen auch eine Lösung. Gesagt getan, Ollo hat eine Idee. Er
hängt sich ans Telefon und ruft die Stadt Braunschweig an.
Nach einigem Hin
und Her hat er den richtigen Mann dran, nämlich den zuständigen Sachbearbeiter
für die Gasleck-Außenterrassen-Baustellen seines MokkaBärs: „Ja, nee, das ist
jetzt dicht, aber zum Zumachen kommen wir eben nicht. Wir haben so viel zu tun,
das wird vorerst nix. Das muss erstmal so bleiben und versprechen kann ich da
auch so gar nichts. Sobald die Auftragslage es zulässt, lasse ich das mal
zumachen.“
Ach ja, man kennt
es, oder? Überall im Sommer macht die Stadt Löcher inne Straßen, halten den
ganzen Verkehr auf und zumachen dauert dann auch noch mal, weil se ja da hinten
auch schon wieder erst mal ein neues Loch buddeln mussten.
Und man ist als Bürger irgendwie ziemlich machtlos und hier inner bronxx sowieso und eines darf man dann zu dem Mann von der Stadt ganz gewiss und nie nicht sagen am Telefon: „Gib Gas, Alter!“
Und man ist als Bürger irgendwie ziemlich machtlos und hier inner bronxx sowieso und eines darf man dann zu dem Mann von der Stadt ganz gewiss und nie nicht sagen am Telefon: „Gib Gas, Alter!“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen