Donnerstag, 2. Mai 2019

5 gegen Fränky oder FCK NZS

Wer hätte das jemals gedacht? Meine schöne bronxx soll zum Schauplatz einer Nazi-Demo werden. Jaha, sogar 'ne angemeldete.
So jedenfalls tickerte es Bürger M im WhatsApp-Gemeinschaftsgruppenchat durch und auch im Fratzenbüchlein wurde ich ganz eilig von einer Freundin am Vorabend darüber informiert.

Zunächst hat mir diese Botschaft erstmal gehörig die Sprache verschlagen, dann wurde ich wütend und traurig und dann ganz still.
Für mich war sofort klar: ich setze ein Zeichen, ich bin um 13 Uhr am Fränky und signalisiere mit meiner Präsenz, dass mir das NICHT gefällt. Der schwarze Peter war auch sofort mit im Boot und natürlich auch besagte Freundin.
Ich fuhr am Morgen zunächst in Fitnessstudio, um im Anschluss genug Zeit für meinen Fränky zu haben. Beim Abschlussausdauertraining fiel mein Blick aus dem Fenster auf den Parkplatz des blaugelben Lebensmittelliebhabers. Ein paar merkwürdige Gestalten zogen da vor meinen strampelnden Augen vorbei und ich wusste sofort: das sind se! Erstes konspiratives Treffen zur Demo. In etwa 14 bis 15 junge Männer standen dort in einer Besprechungsrunde; in Kleidung und Haarschnitt eindeutig. 
Nach dem Sport in die Dusche und dann ab runter zum Fränky. Da unten warteten schon etwa 40 Polizisten vor ihren Wagen, an den Zivilen war ich schon in meiner Straße vorbeigehuscht, und etwa 10 bis 15 Passanten. Unsere berümtberüchtigte Säuferbank vorm Bäcker war mit Absperrband unzugänglich gemacht und auf und neben ihr hatten es sich 5 Piepel aus der Truppe vom Parkplatz vorhin mehr oder weniger gemütlich gemacht. Soweit das zwischen den Wagen und den vielen bewaffneten Damen und Herren eben ging. Während sich die Anzahl der Passanten auf dem Platz stetig vergrößerte, blieben Polizei- und Demoanmeldeteilnehmeranzahl gleichbleibend.
Um es gleich mal vorwegzunehmen: es war und blieb friedlich! Es ist nüscht passiert!
Der Anführer der 5 Mann-Truppe musste so in etwa alle 30 Minuten ins Posen verfallen und sich mit Muskelspielen und angewinkelten Armen vor dem Publikum was auch immer erreichen wollten.

Das Publikum war ruhig, hatte ständigen Kontakt mit dem Altstadtmarktgeschehen und einige pendelten sogar mit dem Rad hin und her. Der Rest der Parkplatztruppe vom Morgen war nämlich dort zugegen und kostete zig Beamten vermutlich den wohlverdienten Feierabend.
Nach gut 2 Stunden war das Ganze vorbei, unter Polizeischutz geleitete man die 5 Herren dann mal in die heimischen Gefilde des einen Mitgliedes. Die andere 90 Menschen gingen daraufhin auch friedlich jeder seines Weges nach Hause in die Sonne und der Fränky durfte wieder seinem eigentlichen Sinn nachgehen: ein Platz in der bronxx, ein Platz, der ganz klar Stellung bezieht, ein Platz, der bunt ist und bleiben wird, ganz klar.
Und über allem strahlte in schwarzen einzelnen Lettern ausgedruckt auf der Fensteraußenseite einer WG hoch über dem Supermarkt angeklebt: FC
K NZS. So sieht das aus hier bei uns inner bronxx! So und nicht anders! Und das ist auch gut so!



 

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