Nachdem ich vor
kurzem bei meinen Streifzügen durch die Nachbarschaft ganz
investigativ die geheimen Einsatzzentralen der Haarunfall-Einsatztruppe
aufgedeckt habe, bin ich neugierig geworden und wollte wissen, was
sich hier noch so hinter den Türen und Schaufensterscheiben
verbirgt. Und ich bin fündig geworden ….
Ich habe mich dabei
an eine Kolumne von Max Goldt erinnert. Er hat sich seinerzeit, als
Berlin noch eine Mauer hatte und DM noch ein Zahlungsmittel und kein
Drogeriemarkt war, gewünscht, dass in seinem Berliner Kiez doch
bitte mal ein vernünftiges ‚Kopierparadies‘ eröffnen möge.
Stattdessen öffnete nur Obskures wie ein Zubehörladen für Zauberer
oder ein Kerzen-Selbstmach-Shop, wo man Docht als Meterware kaufen
konnte.
So ähnlich erging
es mir, als ich neulich mit offenen Augen die Goslarsche Straße
heruntergeschlurft bin. Wusstet Ihr, dass es hier bei uns einen
Imker-Laden gibt? Völlig unscheinbar und mit nur einem kleinen
Schild „Imker“ und „hier klingeln“ versehen. Leider war es
schon spät und es war kein Licht mehr um der Aufforderung nachkommen
zu können. Das hat mich neugierig gemacht und ein Glas Honig
brauchte ich sowieso. Merken, nächstes Mal. Oder kann sich dort auch
der zukünftige Hobby-Imker mit Materialien und Gerätschaften
eindecken? So´n riesiger Hut mit Vorhang vor wäre dieses Jahr bei
den ganzen Wespen die einen um den Kopf herumgeflogen sind,
sicherlich ganz praktisch gewesen. Wie gesagt, nächstes Mal.
So, weiter gelatscht und
am Penny-Markt vorbei und halt, stop, was ist das? Hä? Eine Eisdiele, oder besser ein Eis-Verkaufsfenster eingebaut in einen Waschsalon. Ja, ne, is´ klar,Waschsalon mit Eisdiele. Wer kommt denn auf sowas? Aber hey, liegt doch auf der Hand. Da hängt man im Waschsalon rum und wartet dass die Maschine endlich fertig ist und hat die GALA oder ADAC-Motorwelt, die da so rumliegen, schon dreimal durchgeblättert, dann wäre doch ein Eis meistens ganz fein. Und das geht dort, direkt im Laden. Wie geil ist das denn? Und wenn man als Betreiber eh vor Ort ist, dann kann man ja auch gleich noch Schleckerkram vertickern. Schlau gemacht. Wenn der Laden jetzt auch noch WLAN hätte, dann könnten sich diese hippen Co-Working-Buden aber mal ganz fein gehackt legen.
Und wenn ich jetzt auf der Straße weiter heimwärts latsche, dann komme ich auch noch am Flamenco-Studio(das hier ja auch schon mal prominent zu Gast war) und einem klitzekleinen Teeladen vorbei. Die Kombi TanzTeeBude hätte natürlich auch etwas, klingt aber dann doch ein bisschen zu ausgedacht.
Und was fehlt auf
der Straße? Was gab es früher an jeder zweiten Straßenecke? Einen
Kiosk. Es gibt seit über einem Jahr hier in direkter Nachbarschaft
keinen Kiosk mehr. Lohnt wohl nicht. Und so hip ist die Ecke
anscheinend wohl (noch) nicht, dass bärtige Knöchelfrei-Träger hier
lässig rumstromern und abhängen wollen. Hier wohnt man halt und
lümmelt nicht an Ecken herum.
Alles
hochinteressant und eine weitere, genauere Betrachtung wert. Ich
bleibe am Ball, klingele mal hier und dort oder gehe einfach und forsche weiter. Ich werde
berichten.
Was es nicht alles
so gibt, hier bei uns in der bronxx …
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