Es ist ja nicht
immer alles so, wie es scheint. Auch hier bei uns im WRG gibt es
Dinge die einem erst auf den zweiten Blick nicht so ganz schlüssig
erscheinen. Ihr kennt das bestimmt auch, man sieht etwas, denkt nicht
weiter darüber nach, sieht es wieder und auf einmal denkt man „Häää?
Da passt doch etwas nicht!“. Und weil es einem so komisch vorkommt,
fängt man an zu spekulieren und zu phantasieren um sich einen Reim
darauf machen zu können.
Hier, in
unmittelbarer Nähe vom Rudi, in der Goslarschen Straße, dem Jagd-,
Erholungs- und Wohnrevier von mir, Bürger M., gibt es drei
Friseur-Salons in unmittelbarer Nachbarschaft, flankiert von einem
vierten in direkter Nähe. Um alle vier zu Fuß der Reihe nach
abzulaufen sind es vielleicht drei Minuten und nur ein zwei-
dreihundert Meter Entfernung. Die Schnippelstätten von Gabi, Nicky,
Kerstin und Meister Meyer. Und in den Läden ist so gut wie nie etwas
los, jedenfalls nicht, wenn ich dort mal vorbeikomme. Wuseliges
Treiben und proseccoschwangeres Gegackere, so wie es einem in der
Glotze ja immer vorgemacht wird, gibt es dort nicht. Lohnt sich das
überhaupt? Teilen die sich die anscheinend nicht allzu üppige
Kundschaft untereinander auf oder luchsen sie sich die sogar
gegenseitig ab? Und keiner der Lockentempel strahlt eine besondere
Exklusivität oder andere Besonderheit aus. Noch nicht einmal einer
dieser originellen Namen, wie zum Beispiel „Kaiserschnitt“,
„Hairzblut“ oder „Dirty Hairy“, prangt über der Tür. Alles
schreit nach „Hier gibt es nichts zu sehen, gehen Sie bitte
weiter!“. Würde man viele Menschen darum bitten einen möglichst
unspektakulären Friseursalon zu beschreiben, dann kämen mit sehr
großer Sicherheit im Durchschnitt genau diese vier Läden dabei
heraus. Jede Wette!
Oder steckt
vielleicht etwas ganz anderes dahinter? Sind das überhaupt keine
Ondulierungs-Oasen sondern geheime Basen für etwas ganz anderes? So
wie in diesem Filmen, wo sich hinter einer Tür auf einmal etwas
unerwartet Spektakuläres auftut? Ist es nicht seltsam, dass es in
diesem Fall drei Frauen und ein Mann sind? Gab es da nicht mal diese
Fernsehserie mit den drei sehr pompös frisierten Frauen und ihrem
Chef? „Drei Engel für Charlie“, die Älteren mögen sich
vielleicht erinnern. In unserem Fall wären das dann die drei Engel
für Meister Meyer. Jede mit ihrem eigenen Quartier, aber in direkter
Rufweite. Allzeit bereit und so. Aber was genau ist ihre Aufgabe?
Ist es eine geheime Taskforce für krisenauslösende Haarunglücke?
Hat jede von ihnen eine spezielle Fähigkeit? Gibt es ein cooles
Einsatzmobil oder sogar Flugzeug in Form eines Föns oder einer
Lockenbürste? Halt, nein, ha! Es ist ein Hubschrauber! So einer
startet und landet ja hier hier ein, zweimal am Tag und es wird so
getan als würde der zum Krankenhaus wollen. Nein, jetzt ist es raus,
es ist der Hair-Heli, der zu geheimen Kommando-Einsätzen fliegt. Wo
mag es wohl nächstes Mal hingehen und wer muss gerettet werden?
Jetzt bin ich ja neugierig geworden. Wenn ich noch mehr Haare auf dem
Kopf hätte, dann würde ich mich ja täglich in einem der Läden
herumdrücken in der stillen Hoffnung mal etwas mitzubekommen, aber
so bleibt es wohl euch überlassen, dieses Mysterium endgültig zu
lösen.
Ganz schön
spannend, was es so alles zu entdecken gibt hier bei uns in der
bronxx ...