Kaffeetrinken ist ja eine Wissenschaft für sich. Früher
bestellte man einfach einen Kaffee und bekam mit einem gebieterischen
"Draußen nur Kännchen!" noch eine Umsonst-Lektion in Sachen Zucht und
Ordnung in der Gastro-Edition obendrauf. Heutzutage muss man sich
entscheiden, welcher Kaffeehauskette man besser aus dem Weg geht und
welche Zubereitungsart es denn gerne sein darf (Wer einen "Grande Flat
White Frappuccino mit Cinnamon-Flavour und Goji-Flakes" fehlerfrei
bestellt, dem wächst ein Bart ehrenhalber und bekommt ein kariertes Hemd
geschenkt). Bestellt man einfach nur "Einen Kaffee, bitte ", wird man
schief angeschaut. Und wehe dem, der sich traut einen Cappuccino nach
zwölf Uhr zu bestellen oder den Plural für Espresso falsch zu
bilden (Spaßvögel erkennt man an dem Satz "Dos Expressis, per favore.
Gracias!").
Und unser aller Lieblingsviertel wäre ja nicht
unseraller Lieblingsviertel, wenn es nicht auch hierfür eine Lösung
gäbe: Den Mokkabären
Wie, Bär? Problembär Bruno ist doch tot, oder nicht? Und
der Bär aus dem Tatort heißt doch Dietmar. Nein, ihr Töffel. Am Fränky,
so richtig mittendrin, gibt´s jetzt ein Café in dem es Kaffee gibt.
Ganz klassisch. Und Kuchen und Sperenzchen gibt´s noch oben druff und in
Zukunft klimpert auch noch jemand auf der Gitarre dazu. Also nicht
immer, aber ab und zu mal. Und wenn ihr ganz brav seid, dann singt
vielleicht sogar noch jemand.
Häh, wo denn? Ja, wo? Da wo mal ein Fischgeschäft war,
dann etwas anderes, danach ein rumpeliger An- und Verkauf-Laden, ein
Atelier, wo es auch Künstlerbedarf gab und zuletzt hat dort sogar jemand
gewohnt. Und wo bis vor dem Umbau vom Fränky direkt vor der Tür eine
Bushaltestelle war. Wer es jetzt immer noch nicht weiß, der war die
letzten fuffzich Jahre nicht am Fränky.
Ok, jetzt mal Butter bei die Fische. Der Ollo, der
Besitzer, Wirt und Kaffeeausschenker, der dachte sich "Och mensch, so´n
Kultur-Café, das wollte ich schon immer mal. Das wäre doch was Feines.".
Gesagt, getan und in die Hände gespuckt. Farbe an die Wand, Theke
handgezimmert und ab dafür. Leider derzeit nur donnerstags und freitags
nachmittags bis in den frühen Abend. Und auf Zuruf, wenn mal etwas
Besonderes ist. Geht erstmal nicht anders. Aber das kommt, das wird.
So, liebe Leute, den Jutebeutel voll mit harten
Erdbeeren und Erdnussflips vom Premium-Mercado einfach mal nicht direkt
nach Hause schleppen und auf dem Weg mal einen Abstecher machen oder
zumindest mal gucken und weitererzählen. So´n bisschen unhektische
Geselligkeit tut dem bunten Treiben am Fränky mal ganz gut. Und die
Zwischenstände der Boxkämpfe am Häuschen lassen sich bei Quarkkuchen
auch ganz gut diskutieren.
Immer was los und immer mal was Neues, hier bei uns in der bronxx ...