Hunde sind bei uns im Haus verboten. Draußen an der Hauseingangstür klebt ein fettes Verbotsschild. Na, ja, dafür ist aber Katzenhaltung erlaubt. Ich habe aber trotzdem keine.
Hunde und Katzen leben hier in der bronxx reichlich. Insbesondere Kampfhunde, aber das führt jetzt zu weit und lenkt vom Thema ab. Merke ich gerade, denn ich habe jetzt mal ganz kurz vergessen, worüber ich schreiben wollte...
Ach, ja, jetzt weiß ich es wieder:
Nach meinem Einzug hier habe ich mir im Laufe der Jahre fast alle Menschen aus der bronxx genauer angeschaut, sie beobachtet und so meine Studien betrieben. Ja, sorry, aber sonst könnte ich den blog knicken, oder?!
Ganz grob gesagt wohnen hier viele sehr spezielle Gestalten - außer uns natürlich.
Einer von ihnen ist so ein großer mit ganz kurzen blonden Locken. Ein bisschen jünger als ich und so eine Mischung aus Engelputte und Michelinmännchen. Ja, nicht so nett vielleicht, aber passt ganz gut und ihr habt jetzt alle ein Bild vor Augen, denke ich.
Der hat mir immer irgendwie nachgeschaut, wenn ich einkaufen oder sonstwie im Viertel unterwegs war. Einmal kam ich mit dem Rad nach Hause und hab, brav wie ich bin, zum Abbiegen in unsere Einfahrt Handzeichen gegeben. Er hat mich dabei wie üblich intensiv angestarrt. Plötzlich strahlte er dann übers ganze Gesicht und hob seine Hand zum Gruße und sagte: "Hallo."
Er hatte meinen "Blinker" als Gruß an ihn gewertet und war glücklich. Ab dann grüßte er mich immer, wenn er mir begegnete. Puh...
Dann kam der Tag, an dem mein Sohn in unserem Flur in den Spiegel gerutscht war.
Spiegel kaputt, Kind heile... oh my god... Ein paar Tage später war schräg gegenüber in der Straße Sperrmüll aufgestapelt. Yes, ich brauchte meinen zerdeppertes Teil nicht teuer bei ALBA verklappen, sondern konnte das vielleicht - höflichst nachgefragt - mit auf den Stapel packen.
Ich
ging los und klingelte in dem Sperrmüll-Haus. Mist, keiner da. Weiter
versuchen. Nachdem ich fast alle Namen erfolglos durchprobiert hatte,
kam endlich ein Ton aus der Gegensprechanlage: "Ja?"
Ich schilderte kurz
mein Anliegen und kurze Zeit später kam der Anwohner heraus. Und vor
mir stand? Bäm... 3 x dürft ihr raten... Richtig, das
Michelinengellöckchen.
Ach herrje...
Er war entzückt, seine Traumbine endlich so nah vor sich. Es brauchte ein wenig, bis er vor lauter Aufregung aus seiner Sprachlosigkeit
fand. Dann legte er los und hielt mir Vorträge über Spiegel und
fachgerechte Entsorgung und Spezialhandschuhe und so... Haarscharf am
Thema vorbei, denn ich wollte ja eigentlich nur wissen, ob ich meinen
Sperrmüll mit auf den Haufen tun kann. Großzügig setzte er sich über den
von einem Nachbarn angemieteten
Platzbesitz hinweg und räumte mir alle Rechte ein. Danach war erstmal
Stille. Er träumte wahrscheinlich schon von Folge 128 unserer Story
und schaute mich verzaubert an...
Dann nahm er Anlauf, um sich
mindestens Folge 2 zu sichern und fragte ganz mutig:
" Du hast doch ne Katze, oder?!"
Mein kleiner Kobold in mir hätte da eine richtig fiese Superantwort
drauf gewusst, aber ich ließ das einfach mal bleiben. Es war besser so,
glaub mir, lieber Katzenmann.
Ich habe ihn dann einfach da
stehengelassen und brav meinen Spiegel zum Sperrmüllhaufen getragen. Er
beobachtete mich hinter seiner Jalousie, ich hab das genau
gesehen. Immer, wenn ich ihm jetzt begegne, spricht er nicht mit mir
und schaut mich strafend an. Und mal ganz ehrlich: das hab' ich mir auch
nicht anders verdient, denn ich war böse und hab' die Träume vom
Katzenmann zerstört.
sometimes life is cruel in da bronxx...
😂😂😂
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